Original geschrieben von Nicole
Volker,
Du musst "gewinnbringend" wirtschaften um Deine 15 ha Brachland am Leben zu erhalten!!
Deine Kosten zahlen sich nicht von alleine, Dein Traktor fährt nicht ohne Diesel und Versicherung. Du zahlst Grundsteuer, Tierseuchenkasse, brauchst auch mal den Tierarzt und und und.... und vor allem habt Ihr nebenher noch ganz normale Lebenshaltungskosten.
Ihr seid beide täglich 10 Stunden auf Arbeit und wollt nebenher noch einen Hof bewirtschaften.
Zuerst einmal werdet Ihr wahrscheinlich noch renovieren müssen, nach der Arbeit natürlich. Zeitgleich müsst Ihr aber auch schon draussen arbeiten. Alles was grade jahreszeitlich anfällt. Auch wenn alles genauso läuft wie erwartet...wie lange willst Du dieses Tempo durchhalten?
1 Jahr?
Irgendwann werden die Geldreserven knapp...
dann wirds stressig. Die Beziehung leidet.
Ihr geht nur noch arbeiten um den Hof am Leben zu erhalten weil er sich selbst nicht einmal ansatzweise trägt!!!

Das ist genau das, was wir eben nicht tun werden. Ich werd nicht mehr 10 Stunden am Tag irgendwo in nem Büro sitzen und uns danach fürs Eigenheim abrackern, Tanja sowieso nicht, tut sie ja jetzt auch nicht und kommt prima über die Runden. Hat frei verfügbare Zeit, seit sie nicht mehr in diesem Getriebe ihre Runden dreht, die sie sinnvoll anders nutzt. Es geht, glaub mir.

Wir werden nicht darauf angewiesen sein, dass der Hof was abwirft.
Wir werden deshalb auch keine Landwirte. Das wär genau so illusorisch wie die ganzen Auswanderungs-Soaps im Privatfernsehen. Wir leben nur auf dem Land und versorgen uns selbst. Wir kaufen den Hof, renovieren ihn und starten schuldenfrei in unser neues Leben. Und das, was wir für uns anbauen machen wir eben nicht im üblichen 5Ha-Steckrüben-KZ, sondern das wächst bei uns im Einklang mit der Natur. Nicht gewinnbringend, aber letztenendes mit weniger Aufwand als herkömmlich. Da kann man viel falsch machen und es wird Rückschritte und Tiefschläge geben, denn wie Du schon sagtest, das muss man erfahren und lernen. Es gibt aber genug verwirklichte Beispiele und alle mussten sie diesen Weg gehen, denn jedes Stück Land hat seine Eigenheiten auf die man eingehen muss. Erst dann kann man überhaupt von Permakultur reden.
Du gehst von komplett anderen Voraussetzungen aus als wir. Du bist Landwirtin und euer Betrieb muss wirtschaftlich sein, weil er eure Lebensgrundlage ist. Eure 20Ha+ müssen gut und klug genutzt werden. Wir kaufen uns einen Hof, privat, und das Drumrum ist der Luxus, den wir uns gönnen. Unsere 10-15ha schenken wir der Natur und nehmen uns, was sie uns zurück gibt. Ja... das kostet Geld.





Der Charme eines Geländewagens wächst mit dem Grad seiner Abnutzung.