Auch ich bin zufällig auf das DURO-Thema auf http://www.viermalvier.de gestossen. Leider bin ich beim Skifahren gestürzt und deshalb hab ich gerade etwas Zeit um ein Beitrag über den DURO beizusteuern. Dass er in bestimmten Hinsichten ein tolles Fahrzeug ist, steht ausser Zweifel. Vergleichbar ist er nur mit dem UNIMOG, weniger mit IVECO, Bremach, etc.. Da die Verschränkung der vier Räder beim IVECO deutlich niedriger ist, verliert ein Rad wesentlich früher in allen Situationen die Adhäsion als der DURO. Vergleichsfahrten des 6x6 im Sand zeigten, dass er auch den Toyotas deutlich überlegen ist. Im Thread wurde ja bereits erwähnt, dass man im UNIMOG weniger schnell Seekrank wird als in einem UNIMOG – konstruktiv bedingt.

Nun zu den einzelnen Statement:

Dominique meint, dass die Vorderachse zerbrechlich ist. Da kann ich beruhigen. Das Fahrgestellt war im Dauereinsatz auf den Betonwellenstrassen der NATO und hat alles ohne jegliche Reparaturanfälligkeit überstanden. Solches überstehen die heutigen Landcruiser, etc. nicht – nebenbei erwähnt.
Die Bodenfreiheit sei zu gering, meint zudem Dominique. Die ist ja wesentlich besser als bei jedem anderen Allradfahrzeug, ausser dem UNIMOG. Zudem, der DURO wurde ja für 335-Räder konzipiert. Dann vergrössert sich die Bodenfreiheit nochmals wesentlich. Das Schweizer Militär fährt auf dem DURO die 275-Reifen, weil diese auf Schnee, Match, etc. eine bessere Adhäsion entwickeln, weil der spezifische Flächendruck grösser wird, wenn ein Rad kleiner und schmäler ist. Zudem forderte das Schweizer Militär, dass man an allen Rädern Schneeketten montieren kann. Bei solchem gemischten Einsatz ist die 275-Dimension gesamthaft betrachtet sicherlich etwas im Vorteil.

Ralf und Ozy hat die Ersatzteilproblematik angesprochen. Solche gibt es bei jedem Fahrzeug in unterschiedlicher Art. Praktisch alle Verschleissteile (Lager, Wellendichtreinge, Schläche, etc.) sind Standartwaren und können auf der ganzen Welt über LKW- und Schiffsservicestellen besorgt werden. Ein heutiger IVECO, MNA oder UNIMOG hat wesentlich mehr Spezial-Verschleissteile als ein DURO. Zudem, Reparaturen aller Bucher-Getriebe sind in allen „Getriebeservicestellen“ problemlos durchführbar (Lager, Dichtringe, etc.) auswechseln. Die Reparaturanleitungen, Ersatzteilkataloge, etc. sind sehr Detailliert und zudem über Explossionszeichnungen in seinen Funktionen bestens Erklärt. Solches bietet weder IVECO, TOYOTA, etc. dem Besitzer eines Fahrzeuges. Ralf meint auch, dass es ernste Probleme bei der Ersatzteilversorgung gibt. Das stimmt eindeutig nicht. Die Situation ist da logischerweise nicht vergleichbar mit einem Produkt, welches in weit grösseren Mengen als der DURO produziert wird. Die ERsatzteilvertriebskanäle funktionieren beim DURO einfach anders als bei Mercedes, IVECO, etc..
Ich behaupte, dass ich beispielsweise in Agadez oder zu hinderst im IRAN schneller ein Ersatzteil für den DURO besorgen kann als für ein 4x4-TurboDayli. Gewusst Wie und Wo ist natürlich das Zauberwort. Zudem, die meisten DURO-typischen Teile lassen sich problemlos in einer mechanischen Werkstätte vor Ort herstellen. Für die neuen Mercedes, IVECOS, MAN, wäre solches nicht mehr so einfach.
Die Problematik ist auch nicht Vergleichbar. Ein IVECO kann man auf der ganzen Welt in einer grösseren LKW-Werkstätte reparieren lassen – das Know-How ist meistens überall vorhanden. Das trifft für den DURO sicherlich weniger zu. Jeder Mechaniker muss zuerst das DURO-Konzept begreifen, bevor er zu arbeiten beginnt. Deshalb ist der DURO sicherlich nur jemanden zu empfehlen, der eine Grundahnung von einem Klein-LKW hat und auch bereit ist, unter das Fahrzeug zu liegen und Hand anzulegen.


Ozy mokiert sich noch über die Bremsen. Soviel sei gesagt, das jeder IVECO, UNIMOG, Toyota hinter drauf donnert, wenn man beim DURO so richtig auf das Bremspedal drückt. Ein 6x6 mit 335-Reifen ist nicht zu schlagen betreffend kurzen Bremsweg. Die Bremsscheiben nützen sich schon ein wenig schnell ab, wenn man das Thema kritisch anschaut. In der Regel muss man so. alle 80‘000km die Scheiben wechseln. Damit kann man aber leben, denke ich.

Ozy mokiert sich noch über die Kühlung der Automaten. Dürfte für lange tiefe Sandfahrten etwas besser sein. Aber man kann damit leben, solange man nicht auf der Flucht vor Geiselnehmern ist. Diese Wahrscheinlichkeit ist aber sehr klein. Denn aus selbsterklärenden Gründen sind Geiselnehmer und Kriminelle wohl eher an Toyotas interessiert als an einem DURO, welcher überall sofort auffällt und Niemand eine Ahnung davon hat, wie man den DURO repariert und wo man Ersatzteile bekommt. Dass kein Ersatzteilmarkt vorhanden ist, kann in solchen Beziehungen auch ein Vorteil sein!!!

Zurück zu vermeintlich vorhandenen Temp.-Problemen. Da ich bereits erwähnt habe, dass ein DURO-Besitzer ein „Schrauber“ sein sollte, ist es für ein DURO-Fahrer auch kein Problem um ein Zusatzkühler zu integrieren.

Ozymandias meint, dass der neue DURO einen Cumins hat, weil die MOWAG mit den Amerikanern verbandelt ist. Die Montage eines Cummins hat ganz andere Gründe!

Peter macht auf die zwei verschiedenen Automaten aufmerksam. Da würde ich sicherlich das Allison dem Mercedes vorziehen. Wenn man aber die Tücken des Mercedes kennt, so ist auch dieser Automat ohne jegliche Reparaturhäufigkeit zu fahren.

Im thread werden noch die Kinderwagenräder angesprochen. Das wesentliche habe ich bereits oben beschrieben und warum Kinderwagenräder montiert sind. Das hat für Schweizer Verhältnisse schon seine Logik.

Nochmals wurde die ERsatzteilversorung bei Auslandreisen angesprochen. Da kann ich mich nur Wiederholen. Ersatzteile für den VM-Motor, bzw. Detroit-Motor bekomme ich auf der ganzen Welt, wenn nicht in einer LKW-Garage, dann über einen Bootsbauer! Über Allison muss man sich nicht auslassen. Besser als IVECO, MAN, UNIMOG, etc.

Oetz meint: „wenn er nicht ständig kaputt ist“. Zwischenzeitlich kennen die DURO-Besitzer die Macken ihrer Autos und können damit auch problemlos umgehen. Allerdings, diese muss man kennen und sich aneignen, wenn man ein solches Gefährt fahren will. Man sitzt im DURO in „gehobener“ Position und kann auf alles hinunterblicken. Solches ist schon ein erhabenes Gefühl. Zudem, wenn man noch ein paar zusätzliche Schallschluckmatten in der Kabine aufklebt, so fährt man im DURO so ruhig dahin wie in einem höher klassigen PKW. DA die Kabine in Alu ausgeführt ist, gibt es auch keine Rostprobleme wie bei der Konkurrenz.

Matrix meint, dass wenn man mit dem DURO umzugehen weiss, dann ist der DURO dennoch ein prima Fahrzeug. Da kann man nur beipflichten.


Gisli meint, dass ein DURO ein anderen DURO nicht schleppen kann. In der Regel hat jeder DURO eine Anhängerhacken am Heck montiert. Wenn nicht, dann ist eine solche schnell angeschraubt.

Gisli wollt vermutlich das Abschleppen eines Fahrzeuges mit Automatengetriebe ansprechen. Das ist beim DURO kein Problem. Über das Zwischengetriebe kann der Automat ausgekoppelt werden. Und dann ist das Abschleppen kein Problem. Für längere Strecken empfiehlt sich die Kardanwelle zwischen Vorder- und Hinterachse zu demontieren. 10 Schrauben muss man lösen und ist in einer guten halben Stunde durchgeführt.

Hans