Damit mir nicht wieder vorgeworfen wird, ich würdige die Arbeiter und Hilfskräfte nicht im gebührenden Maße:

Doch das tue ich bei jedem einzelnen, und zwar egal aus welchen Motiven er sich der Gefahr aussetzt. Sie alle tun herausragendes für ihr Land und alle Mitbewohner.

Sie verdienen höchsten Respekt, wenn nicht Bewunderung.

Und ich empfinde zutiefst Trauer um alle, die ihre Gesundheit oder ihr Leben beim Versuch zu helfen gelassen haben oder noch lassen werden.

Leid tun mir aber die, die das nicht freiwillig tun, nicht ganz jedenfalls. Und auch die gibt es. Beim Militär, bei der Polizei, bei der Feuerwehr zum Beispiel.

Und dann gibt es wahrscheinlich noch die, die einfach mißbraucht werden von einem Moloch, der sich den Anstrich eines wohltätigen und unverzichtbaren Energieversorgers gegeben hat.

Ich muß jetzt leider auf einen hier sehr in die Kritik geratenen Korrepondenten zurückgreifen, aber ich habe gegenwärtig leider keine andere Quelle. Und die scheint „verbrannt“.

Denn der Link, den ich an dieser Stelle geben wollte, funktioniert leider nicht mehr. Der Bericht bricht nach nicht mal zwei Minuten ab. Das Weitere entsprach wohl nicht der Political Correctness und wurde aus der Mediathek gelöscht.

Da wurde jedenfalls behauptet (ich habe die betreffende Nachrichten-Ausgabe heute selber gesehen), daß von der Betreiberfirma gewohnheitsmäßig seit vielen Jahren (aktuell wahrscheinlich auch) „Freiwillige“ für gefährliche Arbeiten im Atomkraftwerk eingesetzt werden (bis zum zulässigen Verstrahlungsgrad und möglicherweise auch darüber), die nicht recht wissen, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind. Es handelt sich um Hilfsarbeiter, die aus dem Kreis der Obdachlosen, Entwurzelten und Arbeitslosen rekrutiert werden. Deklassierte, wenn man denn in marxistischen Kategorien denken würde.
Sie verdingen sich für Geld, welches sie dringend benötigen. Der Berichterstatter hat sich bei seinem Statement auf einen (namentlich nicht benannten) japanischen Arzt berufen, der diese Einsatzkräfte medizinisch betreut hat und von dem er die Information erhalten haben will.

Wer Wallraff gelesen hat (Industriereportagen etc.), wird das jedenfalls als nicht ganz abwegig empfinden – und Wallraff hat bekanntermaßen über die Verhältnisse bei UNS geschrieben. Und die sind doch eigentlich viel besser – oder zweifelt da jemand dran?

mfG
Rainer

P.S. In der aktuellen Krise in Japan ist übrigens kurzfristig die arbeitsmedizinisch zulässige Strahlendosis für Beschäftigte um das 2,5fache nach oben gesetzt worden. Ohne Betriebsrat - par ordre du mufti. Faktisch ist die Belastungsgefahr bei den aktuellen Notfallhelfern aber natürlich eher um Potenzen höher.






Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)