Ich finde dieses überstürzte Handeln - die Forderung nach sofortigem Austieg - falsch.
Wenn man so den Berichten glauben schenken darf (ich bin mittlerweile ein starker Gegner der Medien - die Steuerung der Menschheit über dieses Medium ist absolut erschreckend), deckten wir unseren Strombedarf 2010 mit rd. 22% aus Kernenergie. Das ist gemessen an anderen Ländern schon eine schwindend geringe Summe.
Wenn dieser Part aufgegeben wird, müssen diese Anteile durch

- Braun- und Steinkohle + 5%
- erneuerbare Energien + 10%
- Erdgas + 6%

aufgefangen werden (war berechnet bis 2020).

Bis 2020 soll Photovoltaik auf 50.000 Megawatt-Leistung installiert werden - genauso viel soll von Windkraftanlagen kommen.
Das klingt ja erstmal toll - alles Naturstrom - da schafft ja ein AKW nur 1.100 Megawatt (wie mikrig).

Voraussetzung hier ist allerdings: die Sonne scheint, der Wind weht.
Und hier fangen die Probleme an. Wenns ordentlich stürmt, weiss man wohl jetzt schon nicht mehr, wohin mit dem Strom. Auf Halde legen wäre super. Aber da fehlen uns wohl noch die technischen Möglichkeiten.
Also versucht man den Kram günstig an die Nachbarn zu verhökern. Man bedenke, hier gibts Einspeisungs- und Abnahmeverträge, die das ganze ziemlich kompliziert gestalten.
Irgendwann gibts da wahrscheinlich eine Entsorgungsprämie largemarge
Für die Photovoltaik-Einspeisungsvergütung sind seit 2001 Verpflichtungen von 100 Milliarden Euros eingegangen worden ...

Sonne gibts bei uns wohl so 1.500 Stunden - in Spanien bereits 2.400 - 2.800, Kalifornien > 3.000.

Wasserkraft kann wohl eher vernachlässigt werden....

Durch Verfeuerung von Kohle und Gas entstehen giftige Treibhausgase. Für die Förderung werden ganze Landstriche plattgemacht und danach schön renaturiert. Die neuen Anlagen binden das Co2 in Gips, dass dann sicherlich leichter eingelagert werden kann.

Nicht vergessen sollte man, dass wir in Spitzenzeiten Atomstrom importieren und künftig mehr darauf zurückgreifen werden.

Es ist zwar schön, wenns vor der eigenen Haustür sauber ist, aber wenn 3 Häuser weiter die shit am dampfen ist, bin ich keinesfalls beruhigt.

Ich bin eher dafür, die KKWS aktuell aufgrund des Unglücks zu überprüfen und die schwachen Glieder der Kette auch vom Netz zu nehmen. Aber sofort alle abzuschalten, halte ich aufgrund der derzeit bestehenden Alternativen für nicht sinnvoll.

Die Länder sollten sich auf Mindestmaß an Sicherheitsstandards einigen, so dass unser vielleicht irgendwann mal AKW-freies Deutschland nicht von außen verstrahlt wird. Da habe ich ehrlich gesagt mehr Sorge.
Hier müssen wir Vorreiter sein, dann können wir vielleicht andere Länder auch davon überzeugen.

Und sollte es wirklich ein AKW geben, welches "nur" noch 300 Jahre strahlenden Abfall produziert und unseren alten Abfall aber zur Stromherstellung reduziert/recyclt, dann bin ich für den Bau eines neuen Werkes.

Meine Infos beziehe ich hauptsächlich aus der FAZ und ein bissel Internetrecherche.
Ob das dann alles stimmt, steht auf einem anderen Blatt.
Aber ich werde keinesfalls blind der Herde folgen, nur weils grad in die Massenhysterie paßt.


G-aby
burgerfrau

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