Original geschrieben von azeh
ich hatte lediglich um die beantwortung einer frage gebeten,
die du provoziert hast.
du schriebest sinngemäß: wer am hinteren längslenker etwas verändert greift massiv ins fahrwerk ein.

ich gestehe das mir immer und immer wieder der fehler unterläuft das ich ein gewisses technisches verständnis voraus setze.
ich bitte daas zu entschuldigen.

Du solltest vielleicht als Techniker nicht "sinngemaess" zitieren, sondern immer woertlich! So liessen sich Missverstaendnisse und Umwege besser vermeiden. Deshalb noch mal meine Aussage:
"Die "Gekroepften" (zu denen man durchaus ein zwiespaeltiges Verhaeltnis haben kann!) sind weder aus dem Material der Serienlenker, noch schwaechlich dimensioniert - im Gegenteil! Man hat deshalb dort bisher - trotz unzaehliger Anwendungen - noch nicht von Bruch und Versagen gehoert! Und ganz nebenbei: wer dort aendernd eingreift, veraendert ausserdem gleichzeitig fast alle Teile des Serienfahrwerks!" Damit wollte ich nur an eine Grundregel erinnern, nach der in einem System EINE Aenderung problematische Folgen haben kann, wenn nun nicht auch die weiteren Komponenten angepasst werden. Man muss es nicht, sollte aber es aber vorsorglich tun!

Du schreibst, Du haettest Dein Auto 8cm hoeher gelegt. Jetzt erwaehnst Du aber nicht, wie Du es vorgenommen hast und ob damit weitere Aenderungen verbunden waren! Die "Schmerzgrenze" beim Hoeherlegen (also ohne weitere Aenderungen vorzunehmen) liegt nach allen Erfahrungen bei ca. 5cm. Da Du mich nun - mit gespielter Unschuld - fragst, welche Aenderungen denn insgesamt erforderlich seien, folgere ich: Du bist keineswegs an einer fairen Diskussion interessiert (denn dann koenntest Du Dir Deine Frage selbst beantworten), oder Du hast nichts geaendert, weil Du eh nie fuer laengere Strecken - Beispiel: Reisen - ins Gelaende faehrst!
Falls es Dein Spielchen ist, will ich darauf - zum allgemeinen Zeitvertreib! - einsteigen!
Bei Hoeherlegen (mehr als ca. 5cm !), sollte man die Knickwinkel der Kardanwellen vergroessern; entweder durch Weitwinkel, oder durch doppelte Kreuzgelenke. Ich halte von Doppelgelenken weniger, da sie nicht selten zu Unwuchten fuehren, die manchmal ungute Vibrationen verursachen, welche bis ins Getriebe und ins Diff gehen koennen. Weitwinkel lassen sich einfacher auswuchten! (Ist aber nur meine Ueberzeugung; kann man akzeptieren, oder verwerfen!)
Da Hoeherlegen (wenn nicht fuer Stadt und Eisdiele gedacht) im Sinne groesserer Verschraenkung erfolgt, sollten auch die Stossdaempfer und Federn ersetzt und den nun laengeren Wegen angepasst werden; sicherheitshalber auch mit zusaetzlichen Conen, die die Federn an ihrem Platz halten. Den eventuell vorhandenen Stabilisator sollte man mit einem Gelenk im Gelaende ausklinken koennen. (Ich habe ihn bei meinem Karren ganz entfernt, weil mir das mit dem Gelenk zu kompliziert war.)
Um abrupten Belastungen bei eventuellen Spruengen im Gelaende vorzubeugen, sind Fangbaender an den Achsen (oder auch an den Laengslenkern - was ich nicht so gut finde) vorteilhaft. - Wichtig ist es, die Laenge der Bremsleitungen den groesseren Federwegen anzupassen!
Da Hoeherlegen ausserdem oft mit groesseren Reifen verbunden ist, werden sich deutliche Veraenderungen in der Lenkgeometrie (Nachlauf und Lenkrollradius) ergeben. Damit ist dann auch der Geradeauslauf (samt Rueckstellmoment bei Kurvenfahrten) beeintraechtigt! Das Lenkgetriebe kann insgesamt erheblich groesseren Belastungen ausgesetzt sein, wobei es natuerlich immer auf den Umfang der Hoeherlegung ankommt!

(Mein Landy ist uebrigens nur 5cm hoehergelegt - ohne "Gekroepfte"!)

So, nun kannst Du gern (mit Hilfe allzeit bereiter Kumpel) die Lupe putzen! lachen