Hu, das Lastenheft ist umfangreich, und - ehrlich gesagt - kommt, wenn man keine Abstriche machen will, eher in Richtung eines LKW à la Eurocargo, Atego etc. Nur so ein paar willkürlich gewählte adhoc-Bemerkungen:

Allein die vorgesehene Anzahl der eingetragenen Sitzplätze schränkt Dich bei der Planung der Kabine so weit ein, dass ich diese auf Basis eines Klein-LKW für nicht realisierbar halte. Klappbare Notsitze gibt es, glaube ich, nicht mehr eingetragen. Eine genormte Dreiersitzbank ist schon sehr groß, ob dann noch Bewegungsfläche übrig bleibt?

Du willst das Wasser wintersicher zwischen den Rahmenholmen unterbringen? Wie willst Du die Tanks im Winter beheizen? Die herkömmlichen Tauchsider reichen bei der geplanten Größe nicht aus, Du brauchst zusätzlich noch Heizmatten. Rechne mal, was die ganze Wasserbeheizung an Strom kostet, und Du kommst in Richtung 300 a/h. Was das allein an Gewicht ausmacht, kannst Du Dir vorstellen. Zusätzlich sind elektrische Kontakte im Unterboden nicht so der Bringer, bedenkt man die Salzstreuorgien, die in Mitteleuropa stattfinden. Wenn schon die Stecker für das Kontrolllämpchen für die Sperren alle paar Jahre den Geist aufgibt, wie wird das erst bei dem komplizierten System der Wasserbeheizung?

Wieso muss der Brauchwassertank so groß sein?

Ich gehe davon aus, dass Du Deine Planung von vorne herein auf ca. 5,5 Tonnen Gesamtgewicht auslegst, korrekt?

Du willst niedrigen Schwerpunkt, und bedauerst, dass der Platz nicht für Dachschränke reicht?

Wenn Du eine Durchlademöglichkeit von der großen Heckgarage in den Innenraum vorsiehst, kannst Du Dir die breite Eingangstür sparen. In der Geraden ist das Verstauen ohnehin einfacher als ums Eck.

Bei mir ist hinter dem Verteilergetriebe (oder war's davor?) zwischen den Rahmenholmen Platz für einen größeren Tank, ca. 150 Liter (Radstand 300cm, bei Dir da vielleicht mehr, bei Automatik geht das vielleicht nicht).

Nutzung als Wohnmobil durch vier Personen: möglich ist alles, wenn die vier z.B. beim Zirkus Krone angestellt sind. Im Ernst, die Planung wird schwer, vor allem durch das Erfordernis, insgesamt mehr als vier Personen auf eingetragenen Sitzplätzen zu befördern. Die Planung für die Schlafplätze wird Dir den Schlaf rauben ...

Die schweren Echtglasfenster kannst Du Dir vielleicht sparen, weil für große Fensterflächen wahrscheinlich ohnehin kein Platz ist. Schmale Fenster sind dann ein effektiver Einsteigeschutz, verlieren wenig Wärme im Winter und sind leichter.

Auch die festen Markisen werden in die Kederschiene eingehängt, der Aufwand für die Befestigung bleibt im wesentlichen gleich. Wenn Du dies gleich bei der Planung des Koffers berücksichtigst dürfte das kein Problem sein. Eine Dreimeter-Markise lässt sich gut mit einem handelsüblichen Tarp und ein paar Zeltstangen so weit vergrößern, dass ein ganzes Camp wettergeschützt drunter Platz hat.

Der Wärmeverlust wird durch die einfachen Klappwände, die im Dach aufgehängt sind, vielleicht sehr groß sein. Vor allem an den Kanten kannst Du diese nicht richtig isolieren. In der Beziehung hat das "Schuhschachtelprinzip" konstruktive Vorteile.

Klimaanlage für den Aufbau: Wo kommt die hin, auf das Fahrerhausdach?

Hast Du eine Trennwand zwischen der Dreierbank und dem Küchenblock vorgesehen? Wenn nein, haben die dort Sitzenden wohl immer heißes Fett und Wasser im Genick.

Aber Dein KOnzept ist hochinteressant, ich freue mich schon auf die Herstellung.

Marcus





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