Original geschrieben von Maschtuff
Fuer den Kranken macht es einen erheblichen Unterschied, ob er krank oder gesund ist. Wenn Medikamente also dazu beitragen, dass er wieder gesund wird, dann ist das nach meiner Meinung zunaechst noch kein Modell, sondern eine - vielleicht auch individuelle - Wirkung. Erst aus der Vielzahl von Wirkungen liesse sich ein Modell entwickeln. Meist geschieht das zuerst im Labor.
Dabei werden Wirknachweise gesucht - und auch geliefert, eben weil man nicht nur medizinisch agiert, sondern besonders nach industrieeller Verwertung strebt! Beispiele: Acétylsalicylate, Statine, Psychopharmaka, Vitamine usw. Man weiss nicht nur, dass diese Substanzen wirken, sondern auch wie. (Worueber man haeufig viel weniger weiss, sind die Nebenwirkungen!)


OK. Daß jemand genest auf welche Therapie auch immer, ist kein Modell. Es ist eine Beobachtung. Und, darauf möchte ich beharren, das beweist noch nicht etwas. Als Mensch sehen wir halt gern Kausalitäten (hier wiederhole ich mich, ich schreib´ das nicht nochmal dezidiert).
Ein Modell ist auf Hypothesenniveau der Versuch, die Wirkungsweise zu beschreiben.
Mir, das ist mein persönliches Problem, reicht es nicht zu sagen "es wirkt, wie ist egal, wer heilt hat Recht". Ich möchte Dingen auf den Grund gehen, bzw. auf den Grund gegangen wissen. So ein bißchen der Faust´sche Gedanke. Deswegen komme ich mit manchen Sachen auch schlecht klar. Wie man merkt.
Ich hoffe aber auch, daß zu bemerken war, daß ich nicht allein die eine oder andere Seite gutheiße. Polarisiert, vielleicht, aber nicht rein parteiisch. Es gibt Schwächen auf beiden Seiten, die auf Seiten der Schulmedizin reichen nicht, diese zu verneinen. Wohl aber zu dem Anspruch, sie weiterzuentwickeln. Das geschieht auch bestimmt. Nicht so, daß es in allen Defiziten dem Wunsch entsprechend angemessen schnell geschieht, besonders wenn Finanzinteressen es beeinflussen (was ja keine Ausnahme ist).
Bloß, und da lasse ich praktisch nicht mit mir verhandeln, ich weiß um die Kraft und Bedeutung unserer Psyche, darum, wie wir bewerten und wahrnehmen und bearbeiten. Ihr könnt damit d´accord gehen, denn dieser Aspekt wurde im Thread auch immer wieder kurz angeleuchtet. Daß ich diese "Kraft der PSyche" nicht als "Weiße Mäuse sehen" oder "Klapsen-reif" verstanden haben will, machte ich deutlich (selbst wenn es das auch gibt). Es ist Alltag. Wir sind eben ständig Mensch. Ich beschrieb, daß selbst bei echten chemischen Schmerzmitteln die Wirkung (und Nichtwirkung) zu großem Teil auf Erwartungshaltung fusst (*). Da lasse ich halt nicht gelten, daß die Homöopathie dem nicht unterworfen ist, sondern auf Gedächtnis von Elementarteilchen fußt, welches sonst in unserer Welt nie eine Rolle spielt daß wir sie für es interessierten, sondern nur im Gesundwerden.

Die Nebenwirkungen der Pharmaindustrie ist, mengenmäßig, das ich jetzt eine persönliche Einschätzung ein Nocebo-effekt, so wie es als Gegenteil auch den Placeboeffekt gibt.



(*) Man hat mal zwei Versuchsgruppen erstellt. Beiden spielte man das Geräusch vor, das Kreide macht wenn man sie so über die Tafel schiebt. Der einen Gruppe erzählte man, das wäre das Geräusch von Kreide, die andere bekam erklärt, sie hörte gleich einen Auszug aus einer modernen Musikkomposition. Die erste Gruppe bekam fast unisono ein schmerzverzerrtes Gesicht, die zweite Gruppe saß ausnahmslos neutral, vielleicht etwas stirnrunzelnd da.


Zuletzt bearbeitet von landybehr; 23/09/2012 11:47.

Geld vor Inflation in Sicherheit bringen? Gleichzeitig das Handwerk unterstützen? Fahr' Land Rover!