Schöne Stories hier. Meine geht so:

Ich besaß von 2005 bis 2009 einen VW T3 California, mit dem haben wir in Europa so ziemlich alles unternommen, was möglich ist. Wir hatten das Auto auch mindestens ein Mal in Holland / Maasvlakte in gestiegener Abenteuerlust ziemlich böse im Sand versenkt. Zudem waren bei diversen Trips nach Portugal etc. immer mal wieder Passagen zum Strand oder ins Hinterland dabei, die nach einem offroadmäßigen Gefährt riefen. Da sieht man dann irgendwelche Defender mit Surfbrettern auf dem Dach zu abgelegenen Buchten fahren. Ich habe dann rumrecherchiert, und kam erst zu dem verfehlten Schluss, dass ich einen Unimog brauche. Ich habe sogar noch den großen Lkw-Schein gemacht (teuer!!!), weil ich genau an der Datumsgrenze geboren bin (12 Tage zu jung), die verhindert, dass ich automatisch mit dem Klasse-3-Lappen 7,5to fahren durfte...

Mein Cousin war dann mal zu Besuch und hat mich beim Frühstück zum Glück überzeugt, dass der Mog Blödsinn ist, weil: Du willst ein Auto, mit dem Du jeden Tag Spaß haben kannst (was natürlich mit nem Truck unmöglich ist - das Ding steht irgendwo in ner Halle und verbraucht >20 Liter, und das sind nur zwei Faktoren). Der Cousin hatte halt selber mal nen Wrangler, aber mehr so als Cruiser durch HH.

Wir haben noch direkt am Frühstückstisch angefangen bei Mobile zu schauen, hatten dann auch recht schnell preislich akzeptable Dinger auf dem Schirm, einen 350er in Berlin z.B.. Mit hohen Steuern und der Plakettenproblematik fing man sich dann auch zu beschäftigen an.

Zum Glück fiel mir noch die Seite von Klaus Därr ein - danach will man ja quasi nix anderes mehr:
http://www.daerr.info/ausruestung-fahrzeuge/mercedes-gelaendewagen-als-expeditionsfahrzeug.html

Ich habe meine erste Probefahrt in einem G überhaupt in einem der seltenen 290er Kastenwagen machen dürfen, der Besitzer war so ein absoluter Afrika-Spezi. Er war sich auch nicht zu schade, mich das Teil auf Anweisung mit ordentlich Karacho und zum Testen der Sperren durch einen stark zerfurchten, herbstlichen Ackerpfad jagen zu lassen. Das war wirklich der Schlüsselmoment, der mich zum G gebracht hat. Habe den Kasten allerdings nicht gekauft, der Zustand war leider nicht so überzeugend.

Einen top gepflegten und schon gut auf Fernreise umgebauten kurzen 290er gab es dann quasi in der Nachbarschaft zu kaufen, keine 6km von mir entfernt. Der Verkauf des schicken T3 hat nur sechs Tage gedauert, die Penunsen brauchte ich schließlich für den Fahrzeugwechsel. Wegen des Top-Zustands habe ich da auch einen ganz guten Schnitt gemacht; manchmal, aber nur manchmal weine ich dem Cali nochmal wegen des Komfortfaktors noch ein Tränchen hinterher.

Inzwischen wurde der kurze Grüne wieder verkauft, ich wollte aus Platzgründen einen Fünftürer, kurzzeitig wurde sogar mal über einen dieser weißen 461er aus dem bekannten Kroatien-Konvolut nachgedacht. Aber preislich nicht meine Kragenweite.

Meine absolute blaue Mauritius habe ich dann im Schwabenland gefunden: Einen weißen 290er TD mit Klima und MB-Tex. Aus Erstbesitz mit unter 100tkm...womit man dann ziemlich genau bei der Ansage von diesem K. Därr gelandet wäre, wie ich soeben bemerkt habe...