Hi femo!

Das habe ich getan! Hier der Vergleich:

Vor zwei Wochen hatte ich für das ganze Wochenende einen 350er BT zur Probe. Zwischenzeitlich kam ich auf den Gedanken, ob der 500er nicht eine Alternative sein könnte, den hatte ich vorher schlichtweg nicht auf dem Schirm.

Die Kostenrechnung ist mit rund 3.500 Euro netto Aufschlag jährlich zum 350er (inkl. Versicherung, Steuer, Sprit und Kaufpreis, jedoch ohne Wertverlust und Reparaturkosten) natürlich eindeutig contra 500.

Am besagten WE hatte ich mit dem 350er einen Verbrauch von 14 Litern bei für mich normaler Fahrweise.

Normal heißt hier: Ich fahre u.a. einen G 290 Turbodiesel als zweiten Alltagswagen mit großem Vergnügen und der reißt nun wirklich keine Bäume aus. Mit dem 350er bin ich ähnlich gefahren, nur mit 140 auf der BAB statt 120.

Vorgestern hatte ich einen G500 zur Probe und bin damit 200km gefahren. Es ist ein deutlicher Unterschied zum 350er. Keine Vibrationen an der Ampel, sehr spontaner Antritt, Kraft in jeder Lebenslage, dennoch vollkommen entspannt und kein bisschen zum Rasen anstachelnd - sprich: Genauso entschleunigend wie mein 290er mit 120PS. Hinzu kommt der Sound, der mir mit der im Testwagen verbauten Sportabgasanlage aber zu obszön war. Klang definitv "rrrrichtig geil", aber damit würde ich nur einmal zum selben Kunden fahren.

Ein weiterer Vorteil, den ich im 500er sehe, liegt in einer völlig alltäglichen Situation, die ich sowohl mit dem 350er als auch dem 500er auf derselben Strecke getestet habe: Ich fahre mit 140km/h und Distronic mittig oder rechts auf der AB, laufe auf jemanden auf, der G wird von der Distronic auf 110 km/h eingebremst, ich setze den linken Blinker und ziehe raus OHNE Gas zu geben und lasse nur die Distronic arbeiten.

Der 350er zieht langsam an und nähert sich recht zögerlich der ursprünglich eingestellten 140 km/h. Der 500er zieht kernig los und ist deutlich schneller wieder bei 140. Das mag jetzt akademisch klingen, für mich aber ist das sehr bedeutsam, denn: Wenn man nach links rauszieht, will man eigentlich schnell vorbei, ohne den rückwärtigen Verkehr allzu lange aufzuhalten. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mir ist es wichtig, dass Überholvorgänge vor allem auf der AB schnell erledigt sind.

Daher ist der 500er in diesem Punkt für mich deutlich angenehmer, da er selbstständig und schnell wieder auf die alte Geschwindigkeit beschleunigt, ohne das ich Gas geben musste. Und das völlig wurscht, ob in der Ebene oder an einer Steigung, die dem 350er am genannten Wochenende noch erheblich zugesetzt hat. Der kam trotz Kickdown nicht an die 150 ran, während der 500er an selber Stelle mühelos auf 200+ beschleunigt hat.

Der Verbrauch beim 500er war laut Display am Ende der Probefahrt bei 16,9 Litern, ich habe es beim Tanken aber ausgelitert: Er lag "nur" bei 16,4 Litern. Beide Verbräuche sind auf derselben 200km-Strecke gemessen worden und waren unter völlig alltäglichen Bedingungen mit kompletter Durchquerung von Düsseldorf im Berufsverkehr, flüssigen Autobahnabschnitten aber auch Stau auf dem Kölner Ring, sowie Landstraßen durchs bergische Land mit Berg- und Talfahrt. Insgesamt je ein Drittel AB, Landstraße und Stadt. Und ich hab das Gaspedal weder gestreichelt, noch in die Ölwanne getreten.

Klar, ich bin auch schon seit Jahren glücklich und zufrieden mit meinem urigen 290er unterwegs, der vergleichsweise schlapp ist ohne Ende und bin trotzdem nicht vor Scham gestorben, wenn ich mal überholt habe. Aber im Alltag ist die Performance des 500er durch seine Spurtstärke sehr angenehm, souverän und er vermittelt so für mich noch etwas mehr der G-typischen Sicherheit, in einer dicken, fetten Burg zu hocken, als es der 350er tut.

Aber das sind alles Momentaufnahmen. Was sagen schon 200 oder 500km aus? Daher sind mir Eure Langzeit-Erfahrungswerte eine große Hilfe.