Hallo Kollegen,
Birgit und ich sind ja wahrlich keine Leichtbau – Ausbauexperten mit Langzeiterfahrung. Aber da nach 15000 km noch alles an seinem Platz und sehr stabil ist, möchten wir unsere Ideen einbringen:
Im Automobilbau gibt es 2 verschiedene Prinzipien für die Konstruktion einer Karosserie, die zum Erfolg führen: Bei der Schalenbauweise werden tiefgezogene Blechteile (Schalen) miteinander verbunden. Das wird in der Großserie (VW Golf) überall eingesetzt.
Die Profil-, Rahmen- oder Strukturbauweise wird bei Kleinserienfahrzeugen (Lamborgini Gallado) eingesetzt, da man fertige Halbzeuge (Rohre, Profile) einsetzen kann und sich „nur“ um die Verbindung der Knoten kümmern muß.
Das läßt sich gut am Beispiel Führerhaus vom Daily (Schalenbauweise = Großserie) und T-Rex (Profilbauweise = Kleinserie) nachvollziehen. Wobei ich nicht gesagt habe, daß eine Variante die bessere ist.
Jetzt aber zum Thema Ausbau:
Wir sind Fan‘s der Rahmenbauweise aus Massivholz, da sie folgende Eigenschaften hat:
1. Geringes Gewicht: Nehmen wir als Beispiel eine unten offene Sitzkiste mit den Abmessungen B=650mm, T=450 mm, H=450 mm. Der Rahmen wird aus Massivholzleisten mit dem Querschitt 40 mm x 15 mm gebaut. Die offenen Flächen bekommen Füllungen aus 4 mm Sperrholz und die Deckplatte ist massiv 12 mm. Das ergibt bei einer Dichte von Ahorn von 620 kg/m3 ein Gewicht von 6 kg und somit ein mittleres Flächengewicht von 4 kg/m2. Das Ganze ist stabil und man kann Beschläge anbringen oder kleine Durchbrüche überall anfertigen.

2. Einfache Verarbeitung: Hat man eine Leiste zu kurz abgesägt, dann kann man damit wunderbar den Kamin anzünden. (Haben wir auch schon ausprobiert). Um das Holz zu bearbeiten braucht man mindestenz eine gute Kreissäge mit Führungsschiene. Alu Bleche oder Profile zu sägen ist schon aufwändiger. Die Knoten lassen sich sehr gut und einfach mit Domino-Dübel verleimen.

3. Kosten: Das gesamte Holz für unseren Innenausbau (Sitze, Tisch, Bett, Staukasten, Küche, Treppe, Wände der Naßzelle) hat ca. 400 € gekostet

4. Holzauswahl: Bei Holz kommt die Stabilität durch die Faser – genau wie bei unseren GFK Kabinen. Holz mit geringer Dichte hat auch weiniger Fasern/Volumeneinheit. Daher spart es kein Gewicht, wenn man mit Pappelsperrholz (500 kg/m3) arbeitet, da man gegenüber z.B Ahorn 620 KG/m3 eine größere Wandstärke einplanen muß. Hölzer wie z.B. Ahorn haben außerdem eine hohe Härte (Schrauben halten gut, es gibt nicht so schnell Macken in der Tischplatte) Das verwendet Holz sollte nicht zur Fäulnis neigen. Die verwendete Holzart hängt natürlich auch vom Geschmack ab.

5. Brandlast: Auch wenn das Massivholz super brennt, ich denke das sind viele Materialien im Auto die schneller entflammbar sind als das Massivholz.

Fazit: Die Rahmenbauweise passt auf jeden Fall zum Bremach-Gesamtfahrzeugkonzept ist nicht schwerer als andere Bauweisen und sieht auch noch ganz passabel aus.

Viele Grüße
Birgit und Matthias


off-road-runner