Hallo Sepp,

ja und nein. Natürlich hat ein (normales) Weitwinkel schon Vorteile in der Art wie Du das beschreibst. Zudem wird der Entfernungs-Bereich, in dem scharf abgebildet wird, immer größer, die Scharfeinstellung also immer unkritischer.
Meine zitierte Aussage oben bezieht sich mehr auf "noch weitwinkligere Objektive" unterhalb 28 oder 24mm.
Original geschrieben von Ken Rockwell
Ultrawide lenses are the most difficult lenses to use well. Ultrawides are not for "getting it all in." Ultrawides are for getting yourself, and therefore the viewer, right smack into the middle of something. Ultrawides are for putting next to the muzzle of Dirty Harry's revolver to put it in your face. If you can't or won't get close, leave the ultrawide at home.

Ultrawides rub the viewer's nose in your subject. Properly used, ultrawides grab your viewer and yank him into the middle of your situation.

Ultrawide lenses are for getting close and bringing the viewer into the photo, not for fitting a subject into a photo.

Bevor ich das gelesen und mir die Bilder angeschaut hatte (in der guten alten analogen Zeit), hab ich auch immer "Landschaftsaufnahmen" gemacht, den Film nach Hause getragen zum Entwickeln und mich dann gewundert, daß ich die Szenerie "irgendwie eindrucksvoller" in Erinnerung hatte als auf den Abzügen. Hab dann eigentlich weitgehend drauf verzichtet, diese Objektive überhaupt noch zu nutzen, bis ich dann mal eine Präsentationsregel gelesen hatte:
Code
Betrachtungsabstand/Brennweite = Vergrößerung
Und als ich dann meine Weitwinkel-Aufnahmen auf A4 belichten ließ - da waren die plötzlich "viel besser" cool
Code
30cm/28mm = ca. 10
damit wird aus 36mm Seitenlänge eines Negativs eben etwas über 30cm auf dem Print.
Hintergrund: dann entspricht der vom Auge wahrgenommene Bildwinkel, "die Perspektive", dem in der realen Natur.

Für 'ne Postkarte wäre dann etwas wie 50 ... 85mm angemessen (Brennweiten stets auf Vollformat bezogen).