Hallo zusammen

Ich verstehe nicht ganz, weshalb die 255er hier jetzt gerade eine Art "revival" erleben. Während Jahren haben wir uns glücklich geschätzt, dass wir 315er montieren können, weil der viel laufruhiger ist (auch auf Fernreisen fährt man kaum weniger als 80% Asphalt); weil wir dort viel mehr Auswahl haben, weil sie pro Rad 20 kg leichter sind; weil sie leichter zu heben und zu tragen sind; weil sie auch bei Nässe und Kälte taugen (eine Situation, die man vor allem dann antrifft, wenn man um die Weihnacht z.B. von oder nach Genua unterwegs ist); etc.

Wir haben in Australien soeben 40'000 km mit 315ern zurückgelegt, und ich weiss nicht, was man einem Reifen noch mehr zumuten kann als über 60°C heissen Teer; scharfen, groben Fels; ruppige und stark "verwellblechte" Pisten mit groben Steinen (und davon einmal fast 1000 km am Stück); Sand (trocken und heiss oder nass); nasse Pisten; Morast. (Bei unserer ersten Reise sind wir dort übrigens sogar im Schnee gefahren). Dabei haben wir anspruchsvolles Zeug gemeistert, wo andere "böse" aussehende Geländefahrzeuge hängen geblieben sind. Wass will man denn mehr?

Die General Grabber AT2 haben insgesamt über 70'000 km durchgehalten, mit den BF Goodrich 315 A/T KO2 sind wir jetzt bei 15'000 km. Wir hatten in dieser Zeit einen Platten (einen Nagel auf einem Campingplatz in Kroatien) und eine aufgeschlitzte Seitenwand (=Fahrfehler). Der BFG macht offenbar sogar im Schnee sehr gute Figur (darüber waren sich die Amerikaner letzten Winter einig, habe ich aber selbst noch nicht getestet). Ich sehe beim 315er einzig die Einschänkung beim der Traglast, aber auch da ist der KO2 stärker als der AT2.

Im Fall von Martin würde ich wohl auch nicht auf einen 315er wechseln, aber sonst finde ich den 255er als Reisereifen überbewertet.

Beste Grüsse aus Santiago de Chile (die Reise geht bald weiter)
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oliver