Hi Marcus

Thanks a lot for your (again) most informative and thorough write-ups on the waxing issues. I always enjoy reading you articles and following your "research".

@alle: Wir sind im Juli einen Monat lang mit Marcus und Julie durch den Westen Brasiliens und den Osten Boliviens gereist. Wir waren ein super Reiseteam, doch unausweichlich kam der Moment, wo die Reiserouten anders geplant waren. Dass ich dabei eine Menge von Marcus gelernt habe, versteht sich von selbst. Thanks Marcus!

Das Dieselproblem in Bolivien ist nicht nur, dass es dort teilweise qualitativ schlechten Diesel gibt — das ist in anderen Ländern auch so —, sondern man wird von der Regierung auch noch diskriminiert: Fahrzeuge mit "placa internacional" (Internationalem Kennzeichen) bezahlen statt 3,72 Bolivianos pro Liter Diesel wie inländische Fahrzeug nämlich 8 oder mehr Bolivianos (8 BOB = 1 EUR). Das ist zwar ärgerlich, lässt sich aber lösen, indem man halt bezahlt. So einfach ist es aber nicht, denn oft können die Tankwarte trotzdem keinen Treibstoff ausgeben, weil sie nämlich die Kennzeichennummer in die Tanksäule eintippen müssen (v.a. in den grossen Städten, wo die Tanksäulen dazu eingerichtet sind), doch dann verweigert die Säule die Zapfung. Im extremeren Fall, den wir vorgestern erlebten, sagt der Tankwart zwar, er hätte noch ein wenig Diesel, würde den aber nicht an Ausländer verkaufen.

Oft kann man die Ausländerpreisregel umgehen, indem man Kanister füllen lässt (dazu kauft man an der nächsten Ecke einen alten 20-Liter-Speiseölkanister für 20 BOB). Aber ebenfalls in der letzten Woche erlebten wir, dass uns die Tankwarte an mehreren Tankstellen sagten, hier würden generell keine Kanister befüllt, weil dies illegal sei. Letzteres bezweifle ich, aber es liess sich auch mit guten Spanischkenntnissen nicht daran rütteln.

Teilweise bringt man die Tankwarte dazu, trotz aller Regeln und Vorschriften 50 oder 100 Liter direkt in den Fahrzeugtank zu füllen, indem man mitteilt, man brauche keine Rechnung für den Bezug. Wenn er akzeptiert, beginnt das Feilschen um den Preis, denn natürlich zählt die Tanksäule zu 3.72 BOB pro Liter und alles, was man mehr bezahlt, landet in der Tasche des Tankwarts. Dreimal haben wir Diesel gekriegt, indem wir vorgaben, auf den letzten Litern zu laufen und boten 100 BOB für 20 Liter direkt in den Tank.

Der langen Rede kurzer Sinn: man ist in Bolivien teilweise gezwungen, entweder bei Tankstellen ohne Markendiesel oder auf dem Schwarzmarkt Diesel aus Kanistern unbekannter Herkunft zu kaufen. So kommen dann die Probleme zustande, die Marcus in seinen Berichten beschreibt. Unsere Standheizung "hustete" gestern nach auch etwas, nachdem wir in drei Anläufen 60 Liter ergattert hatten wie oben beschrieben. Nun sind wir in Peru und haben bei PetroPeru erst mal wieder vollgetankt.

Beste Grüsse
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oliver