Hallo Ozy

Ich gebe Dir natürlich völlig recht mit der Auslegung für den worst case. Diesen hatte ich mal unfreiwillig "getestet", kurz nachdem ich die Heizung eingebaut hatte: wir waren zum Essen eingeladen gewesen, es war um 0°C, und ich wollte kurz das "Häuschen" aufheizen und stellte auf Stufe Vollgas, vergass dann aber zu reduzieren, weil wir etwas in Eile waren. Als wir 4 Stunden später zurückkamen, merkte ich schon am äusseren Türgriff, das da drinnen Sauna war. Mein erster Gedanke galt der Schokolade, der zweite dem Auspuffschacht der Standheizung. Leider hatte ich mein Multimeter nicht dabei, um die Temperatur zu messen, konnte am Folgetag aber keinerlei stoffliche Veränderungen feststellen.

Noch kurz zur Klärung: ich verwende eine Eberspächer D2 mit 2200 Watt Maximalleistung. Von welcher Heizleistung stammen Deine Messwerte, Ozy?

Nun zur Physik im Wärmeschacht: der absolut grösste Teil der Wärme, den das umgebende Material abbekommt, ist Wärmestrahlung. Der Auspuff ist ein Zylinder, d.h. die Wärmestrahlung pro cm2 umgebendes Material nimmt linear mit dem Abstand ab. Wählt man einen doppelt so grossen Abstand, reduziert sich die Wärmestrahlung — und damit die Leistung — pro cm2 auf die Hälfte.
Der von Peter vorgeschlagene Rahmen ist wirklich wunderschön und zweckmässig, aber warum mussten die dafür 2.1 kg Eisen verbauen? Das fände in meinem Bremach — wie Peter ja schon ahnt — keinen Einsatz. Denn der Wärmeschutz des Rahmens hängt nicht vor allem von der Dicke des Rahmens ab: Eisen ist ein ziemlich guter Wärmeleiter (schlechter als Aluminium), und der Rahmen wird sich innen wie aussen auf etwa dieselbe Temperatur erwärmen und diese Wärme an das umgebende Material abgeben (Wärmeleitung oder Abstrahlen). Jedoch wird der Rahmen nur einen Teil der anstrahlenden Wärme vom Auspuff aufnehmen und den anderen Teil wieder reflektieren. Da die Abstrahlung nicht von der Dicke des Rahmens abhängt, kann man gerade so gut Alufolie nehmen … Kurz und gut, für mich ist dieser Rahmen zwar schön gearbeitet, jedoch "over-engineered", und funktioniert vor allem deshalb, weil der Abstand zum Rohr gross ist. Denn das einzige was wirklich zählt, ist der Abstand vom Abgasrohr zum umgebenden Material.

@Martin: wenn Du jetzt unsicher bist, dann mache doch einfach die beiden "Löcher" 50% grösser. Und wenn Du dann feststellst (z.B. Messung mit Temperatursonde Deines Multimeters), dass die Wände zu heiss werden, dann kleidest Du sie mit einer robusten Alufolie aus. Ich weiss nicht genau, aus welchem Material Dein Boden besteht, aber die Glasfaserplatte und der Schaum, der bei mir verwendet wurde, ist auch mit einer heissen Flamme nicht zum Brennen zu bringen, wie Wildwux einmal ausprobiert hat. Als erstes würdest Du bei Überhitzung stoffliche Veränderungen feststellten, z.B. Verfärbung.

Ich hoffe, das hilft.

Liebe Grüsse aus dem teilweise regnerischen (Regenzeit …) und kühlen (2600 m.ü.M.) Norden Bogotás.
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oliver