Hallo Harry
Original geschrieben von Wildwux
Schraub oder Schweiss zwei stück 50x50x4mm Winkelstahl innen an die Konsole. Das Material holst beim nächsten Schlosser, oder im Baumarkt. Das kostet "nichts".
Kommst man damit durch den TÃœV?

Hallo Roland
Zitat
Ich denke derzeit an einen ISRI 6000 manuelle Federung oder den 6500 mit Luftfederung. Natuerlich sollten beide mit Sitzkisseneinstellung und pneumatische Lendenwirbelstuetze ausgeruestet sein.
Ich frage mich langsam, ob sich der ganze Aufwand für wirklich lohnt. Warum?

Erstens dümpelt Dein Webasto-Sitz am unteren Ende der Qualitätsskala. Ich bin leider — oder zum Glück, das kommt jetzt darauf an — den Webasto-Sitz nie gefahren und kann ihn deshalb auch nicht beurteilen. Dafür habe ich 130'000 km auf den original in meinem T-Rex verbauten ISRI-Sitzen "abgesessen", einen guten Teil davon auf Pisten. Erich Christ riet mir damals (Juli 2009) unmissverständlich zu diesen aufpreispflichtigen Sitzen geraten, weil er bereits da Kundenreklamationen zu den Webasto-Sitzen erhalten hatte. Das ist ein guter Indikator für die Qualität dieses Modells.

Zweitens ist der T-Rex an und für sich keine Sänfte, wenn man ihn mit klassischen Geländewagen vergleicht. Das hat zum Einen direkt mit dem Fahrwerk tun: die Blattfedern haben relativ kleine Federwege. Und der hintere Stabilisator limitiert die Verschränkung des Fahrwerks u.U. stark, was zu mehr Bewegung v.a. um die Längsachse führt. Zum Anderen sitzt man beim T-Rex weit oben, sodass jede durch das Gelände ausgelöste Schaukelbewegung potenziert wird. Am schlimmsten sind Seitwärtsbewegungen, die durch das Rollen (Rotation um Längsachse) des Chassis zustande kommen. Diese wirst Du auch mit noch so viel Luftfederung nicht eliminieren. Was bei meinen T-Rex am meisten geholfen hat, war das Entfernen von einzelnen Federblättern (ich bin jetzt überall bei 2) und des Stabi, und das jeweilige Anpassen des Luftdrucks an den Untergrund. Auf steinigen Pisten, aber auch auf Asphalt mit vielen Schlaglöchern fahre ich oft mit 1.5 bar. Das hilft viel mehr als die Luftfederung der sonst hervorragenden Standard-ISRI-Sitze. Das Problem ist, das Du beim Bremach von einem Schlagloch so oder so einen Schlag abkriegst, egal ob der Sitz auf ganz hart oder ganz weich eingestellt ist. Die ISRI haben aber dort ein Problem: man kann sie nicht hart genug einstellen, sodass sie manchmal durchschlagen. Das ist insbesondere als Beifahrer sehr unangenehm, weil sich der Fahrer reflexartig am Steuerrad festhält und so den Sitz entlastet. Auf einer besonders üblen Piste östlich der Cordillera Blanca (Peru) musste ich meine Frau einmal bitten, doch langsamer zu fahren, weil ich es auf dem Beifahrersitz irgendwann schlicht nicht mehr aushielt (… sie ist keine Rennfahrerin, aber sie fährt zügig). Aber das ist in 27 Monaten Reise nur etwa ein halbes Dutzend Mal passiert, und wir sind viel ziemlich übles Zeug gefahren.

Bist Du den Standard-ISRI-Sitz schon einmal im Gelände gefahren? Ich würde Dir dazu raten, bevor Du eine teure oder aufwändige Lösung mit Kompressor und so ins Auge fasst, die den Umbau der Sitzkonsole nötig machen. Es wäre sicherlich viel einfacher, auf den Standard-ISRI-Sitz umzurüsten. Denn den Sitzkomfort diese Sitzes finde ich hervorragend und absolut genügend. Wenn ich etwas wünschen könnte, dann wäre es, dass man sein Federelement härter einstellen könnte. Als Kletterer dürftest Du zudem über eine sehr gute Rumpfmuskulatur verfügen und wohl keine Rückenprobleme haben, sodass ein "orthopädischer" Sitz nicht nötig ist.

Beste Grüsse
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oliver