Kurzes OT zum Thema Pulverlack:

Was spricht gegen Pulverbeschichten ? Fahrgestelle von Nutzfahrzeugen und Landmaschinen sind heute alle gepulvert.
Das ist Stand der Technik. Pulverlack ist Nasslack im Bereich Mechanischer Beanspruchung weit überlegen.

Wenn man die Pulverbeschichtung gut machen will, dann erst Strahlen (Schleifen poliert oft nur das Eisenoxid), mit einem Zinkhaltigen Epoxiprimer grundieren. Der hat dann das typische Grau. Dann noch ein Epoxi oder Mischpulver Pulverlack in Wunschfarbe drauf und das hält ewig. Dazu die Hohlräume sauber konservieren und fertig.

Richtig perfekt wäre galvanisch Verzinken (wird keiner ein ausreichend grosses Bad haben...) oder ne gute KTL und dann Pulverlack drüber. Dann Sanders, Fluidfilm o.ä. in die Hohlräume und nie wieder dran denken.

Die Korrosionsbedingte Unterwanderung bei Pulverlacken sieht man sehr wohl. Der Mechanismus ist von der Korrosionsbedingten Ausdehnung des Substrates abhängig und nicht vom darüberliegenden Lacksystem. Soll heissen: es bilden sich ganz ordinäre Rostblasen, da Eisenoxid ein grösseres Volumen als das ursprüngliche Eisen hat und somit den Lack nach oben wegdrückt. Passiert gerne auch, wenn die Spülung nach der Nasschemischen Vorbehandlung vor dem Pulverbeschichten nicht korrekt ausgeführt wurde. In dem Fall sind es aber Salze, welche durch (Feuchtigkeitsbedingte) Volumenzunahme den lack abheben. Vergleiche Rostblasen Bildung...

Mal ganz grundsätzlich:
Das wichtigste für den Lackaufbau ist ein Zweischichtaufbau, weil eine Lackschicht (Egal ob Nass oder Pulver) immer Poren bis aufs Substrat bildet und damit nicht difusionsdicht ist. D.h. Feuchtigkeit kommt stellenweise durch den Lackaufbau durch. Bei zwei unabhängig voneinander aufgebrachten Schichten (also in zwei Lackierschritten mit dazwischengeschaltetem Antrocknen/Angelieren) ist dieses Thema auch erledigt.

So, genug Roman für

Gruss
Alex

Zuletzt bearbeitet von fishermans-end; 08/12/2017 13:23.

Gruss
Alex

463.241 - G500 Bj 2000.