Hallo zusammen,

Original geschrieben von Wildwux
Ich hab nicht viel Erfahrung mit Portalen an Unimogs. Ãœber die Jahre waren es etwa ein Dutzend, die ihrer (Ab)Nutzung entsprechend mehrheitlich problemfrei liefen. Aber viele Trecker haben eine "Portalachse" an der Hinterachse, stehend oder liegend.
Das sind dann weniger Portalachsen sondern eher normale Vorgelegeachsen, die gibt es ja auch im NFZ-Bereich (auch wenn sie da mehrheitlich durch Aussenplanetenachsen abgelöst wurden).
Der Sinn ist hier primär die Zugkrafterhöhung. Dadurch, daß direkt am Rad eine Ãœbersetzung sitzt, die die Kraft erhöht, kann der Antriebsstrang bis dort hin (Kardanwellen, Differentiale, Antriebswellen) kleiner und leichter ausgelegt werden, da die maximalen Drehmomente eben erst am Rad aufgebaut werden.
Beim Unimog ist das Vorgelege, je nach Baureihe, etwa 1:2 bis 1:3 übersetzt, beim MB-Trac bis 1:4. Bei anderen Traktoren etc. wird es ähnlich sein.

Zitat
Ich habe in den vielen Jahren zig Portale abgeschraubt, um die dahinter liegenden Scheibenbremsen zu erreichen.

Die halten! Gerade beim Traktor, wo die mit Abstand grösste mechanische Belastung an der HA anfällt zeigt sich das deutlich. Und im Gegensatz zum WoMo fahren Trecker überwiegend "Gelände", mit oft hohem Gewicht auf der HA. (Anbaugeräte)
Und langsamer wink


Original geschrieben von hendrickson360
Aber sind nicht z.B. 5 Tonnen Achsen ohne Portale immer leichter als 5 Tonnen Achsen mit?
Nur, wenn es dieselbe Bauart von Achse ist, kann man das grob so vereinfachen.
Wie gesagt, die Traglast ist das eine, beim Unimog geht es aber auch um die Zugkraft. Und eine 5 Tonnen Achse ohne Vorgelege, die gleichzeitig die Zugkraft bringen kann, wäre nicht leichter.

Bei "Nachrüstportalen" sieht das anders aus, die sind meistens 1:1 oder -wenn- nur leicht ins Kurze übersetzt. Da ist das in der Tat primär mehr Gewicht.


Grüße
DaPo


Fußball war doof, Fußball ist doof, Fußball bleibt doof.