Ich bin seit langem sehr von den ATBs überzeugt. Es gibt diesen einen Moment, mit dem einen Rad in der Luft, wo dieser Sperrentyp versagt. Naja, "Versagen" ist etwas grob ausgedrückt, aber das mit dem Bremsen vom Fahrer ist nichts, was ich als wünschenswert fände. Vielleicht ist die Traktionskontrolle, die mein 110" hat ja etwas, das hier einspringt, und diesen Prinzipnachteil abmindert. Sei´s drum, ich kann das als Nachteil stehenlassen. Nur, wie oft kommt das denn vor ?. Vor allem, wie oft kommt es vor, daß das durchdrehende Rad einer Achse mich im Gelände stehenbleiben lässt ... das Auto hat ja noch eine zweite Achse, und höchstwahrscheinlich sind dort noch beide Räder am Boden. Denn ein "diagonaler Zwei"bein"stand" fällt einem Auto ja schwer; und ich gehe davon aus, daß das Auto eine Zentralsperre hat). Kurz: eine manuelle 100% Sperre käme für mich infrage, wenn ich Trial oder DGM-Trialläufe fahren müsste. Wird man auf einer Reise nicht versuchen, ganz schweres Gelände zu umfahren, weil nicht nur Steckenbleiben sondern auch Defekte zu befürchten sind? Fernreise wäre für mich ein ganz anderer Anspruch, als in der Sandgrube eine Sektion zu meistern.
Wo das gesagt ist, bleibt, daß eine ATB sonst nur hervorsticht. Meine ich. Der Eingriff der Sperre ist etwas gleitend, vielleicht gut gegen Belastungsspitzen. In jedem Fall ist der Eingriff unmittelbar da. Selbst jemand ungeübtes kann nicht falsch dran tun. Die Lenkbarkeit bleibt erhalten. Im Winter war die Sperre für mich super. In den langen, untypischen Wintern vor einigen Jahren fuhr ich noch den RangeClassic mit ATB (TrueTrac) vorn und hinten. Trotz Toyo OpenCountry - MT Bereifung (ok, die war noch nicht allzu alt) bin ich in hiesiger Landschaft (bei weitem nicht so bergig wie viele südlichere Teile des Landes) extrem gut klargekommen. An einer vereisten STeigung anzuhalten und mit KickDown anfahren ging problemlos. Es gab NIE einen Moment, in dem sich das Gerät unsicher anfühlte. Ich hatte sogar den Eindruck, daß die ATB beim Bremsen half, indem sie das Blockieren eines Rades auf unterschiedlich vereister Fläche hinauszögerten. Auf Sand wird das sich ähnlich verhalten, ich konnte es nur noch nicht probieren. Für einen Landy ist es vielleicht sogar von Vorteil, daß die Sperre dann "freigibt", wenn die ganze Kraft über nur eine Halbwelle geht, weil ein Rad in der Luft hängt. Naja, Halbwellen aus dem Zubehör lassen auch dieses Schönredeargument weitgehend verpuffen. Daneben ist der Einbau der ATB Sperre babyleicht. Keine Verschleißteile sind zu beachten, keine Luftundichtigkeiten. Also sie sind wirklich betriebssicher.
Nun, für mich war nach diesen Erfahrungen klar, daß der 110" auch ATBs bekommen sollte. Er hat sie sogar im Zentraldifferential (alle von Ashcroft. Die sind im Preis ok, und von Defekten nichts zu "hören"). Quasi das technisch optimal erreichbare. Zwar haben sie sich noch nicht beweisen können, denn das letzten 3/4Jahr war die Straßenlage ja nicht so anspruchsvoll. Aber das kommt schon noch.

Zuletzt bearbeitet von landybehr; 08/11/2018 14:13.

Geld vor Inflation in Sicherheit bringen? Gleichzeitig das Handwerk unterstützen? Fahr' Land Rover!