Mal wieder ein Update von mir:

Das Dach ist gekürzt, wieder zusammenlaminiert und auch die Lücke hinten von den hohen Hecktüren haben wir mit GFK geschlossen.
Ich muss sagen, das hat super geklappt und dank meiner Helfer waren wir nach 3 Tagen fertig.

Aber eins nach dem anderen...
Ich will euch das Vorgehen nicht vorenthalten. Für den ein oder anderen könnte das hilfreich sein.

Als erstes haben wir das zu lange Dach in zwei Teile zerlegt (Flex oder Fein) und die beiden Teile dann überlappend auf das Fahrzeug gelegt. So ließ sich gut anzeichnen, wo final geschnitten werden musste und die beiden finalen Schnittkanten sind dadurch identisch.
Das klingt jetzt recht schnell gemacht. In Wirklichkeit hab ich lieber 5 oder 10 mal gemessen und das Positionieren des Dachs in der Regenrinne sollte auch keine Sorgfalt vermissen lassen.

[Linked Image von up.picr.de]

Als nächstes haben wir die beiden Teile an den Schnittkanten beidseitig angeschliffen, um sie zur Verbindungskante hin zu verjüngen, sodass später beim Laminieren das Dach an der Stelle nicht doppelt so dick und vor allem stabil wird.
Ob es eine gute Idee war oder nicht kann ich schlecht beurteilen. Wir haben uns aber dazu entschlossen im montierten Zustand (also auf dem Fahrzeug) zu laminieren.
Dafür haben wir die Teile mit kleinen Hölzern in der Regenrinne fixiert und uns verschieden breite Stücke von Glasfasergewebe zurechtgeschnitten. Zuerst werden die schmäleren Stücke und dann immer breitere aufgebracht. Glasfaser, Harz, Glasfaser, Harz, etc... Nachdem wir von links nach rechts damit außen fertig waren, ließen wir das ganze über Nacht aushärten. Um ehrlich zu sein hab ich der ganzen Sache dabei noch nicht wirklich viel Stabilität zugetraut. Am nächsten Tag war das anders. Wir konnten das Dach problemlos anheben und Hölzer als Abstandhalter zwischen Fahrzug und Dach legen. Dann folgte die gleiche Prozedur von der Innenseite...

[Linked Image von up.picr.de]
[Linked Image von up.picr.de]

Nach einer weiteren Nacht machten wir uns an die Lücke an der Rückwand. Es bietet sich sehr an, das anfangs herausgeschnittene Teil gleich zu benutzen um das Loch zu schließen. Dabei ist ein möglichst genaues Zurechtschneiden sehr sinnvoll, um möglichst kleine Spaltmaße zwischen Dach und eingefügtem Teil zu haben. Schwierig wird's dann aber nochmal, das in Position zu fixieren, bevor's wieder ans Laminieren geht. Die perfekte Variante hab ich dazu noch nicht gefunden. Hat aber trotzdem geklappt. An der Stelle wäre es rückblickend aber wohl sinnvoll gewesen das Dach herunterzuheben und umzudrehen und das Loch am Boden zu schließen. Wir haben auch das auf dem Fahrzeug gemacht und zwischenzeitlich wieder Hölzer zwischengelegt. Nach diversen Runden von Gewebe, Harz, Gewebe, Harz war es dann vollbracht. Fast zumindest...

[Linked Image von up.picr.de]

Es folgten lange Stunden des Schleifens. (Es staubt gewaltig!) Innen nur wenig, um abstehende Glasfaserfäden loszuwerden. Außen sehr viel, um eine glatte Oberfläche hinzubekommen. Nebenbei: Bitte tragt Handschuhe. Zum einen beim Laminieren Latexhandschuhe, da das Harz auf der Haut nicht unbedingt angenehm ist . Zum anderen dickere Handschuhe beim Schleifen. Die Spreißel, die man sich bei Berührung der ungeschliffenen Oberfläche unter die Haut zieht, wünsche ich nämlich nicht einmal meinem ärgsten Feind.

[Linked Image von up.picr.de]

Als vorletzter Arbeitsschritt folgte bei uns Spachteln. Je sauberer und genauer man davor gearbeitet/geschliffen hat, umso weniger Spachteln ist nötig. Evtl ja auch gar nicht?!? Nachdem die Spachtelmasse getrocknet war, nochmal schleifen. Dann der letzte Akt: ein Anstrich mit Celko (hoffe das schreibt man so?!?). Daraus ist auch werksseitig die weiße Oberfläche/ oberste Schicht des Dachs.

Es war eine tolle Erfahrung. Vielen Dank nochmal an Turi und seinen Helfer. Ohne euch beide wäre das bei weitem anders abgelaufen. Insgesamt wird GFK aber wohl nicht mein Lieblingswerkstoff. Die Verhältnisse beim Anrühren des Harz sind je nach Sonnenschein/Luftfeuchtigkeit sehr schwer einzuschätzen, sodass die ein oder andere Schale mit Harz bzw, das getränkte Vlies hart wurde, bevor wir es ganz auf dem Dach hatten.... Da bleibe ich doch eher bei Holz.

Angeklebt habe ich das Dach noch nicht. Ein Problem stellt sich nämlich im Augenblick noch: Würde ich das Dach in der Regenrinne ankleben, käme es vorne über der Scheibe zum Kontakt zwischen Scheibengummi und Kleber. Das würde aber ein Wechseln der Scheibe für immer unmöglich machen. Das würde ich dann doch gerne verhindern. Vorschläge?
Könntet ihr bitte Bilder vom Originalhochdach vorne zeigen. Ich glaube nämlich in Erinnerung zu haben, dass der Scheibengummi da außen auf dem Dach aufliegt. oder täusch ich mich?