Hallo Adrian

Der Ladevorgang geschieht so, wie Erich beschrieben hat: Die Lichtmaschine sorgt für eine Ladespannung und wenn eine der Batterieen weniger Spannung hat als diese 14,4 Volt dann fließt Strom von Lichtmaschine zu dieser Batterie. Wenn beide Batterieen voll sind kann die Lichtmaschine keinen Strom in Batterieen pumpen und läuft leer mit.

Allerdings sind die üblichen Laderegler, die zum Laden der Starterbatterie dienen nicht optimiert auf Volladung der Starterbatterie sondern auf irgendein anderes wirtschaftliches Kriterium, genauer weiß ich es auch nicht, vielleicht Gasung vermeiden, vielleicht billig. Die angegebenen 14,4 Volt sind eher Theorie als Praxis. Jedenfalls ist eine Starterbatterie auch nach längerer Fahrt nicht 100% voll. Meines Wissens macht der Sterling Laderegler aber genau das, er lädt die Starterbatterie ganz ganz voll.
Nur, wozu braucht man das? Starten kann auch eine 3/4 volle Starterbatterie. Batteriepflege vielleicht. Eine Bleibatterie mag es, ganz voll geladen zu sein. Die Lithium eher nicht.

Wenn man nun Blei-Starterbatterie und Lithium-Aufbaubatterie verwendet und beides mit dem selben Ladegerät lädt geht das sehr wohl, ist aber nicht optimiert. Deshalb habe ich mich für ein B2B (von Victron, mit Ladeprogramm für LiFePO) entschieden, greife in den Originalladezyklus des Ivecomotors nicht ein und entnehme nur vom Punkt Starterbatterie-Plus = Ausgang Lichtmaschine über den B2B soviel Ladestrom, wie die LiFePO zieht, eingestellt auf maximal 63 A.

Nun gibt es natürlich schon eine denkbare Situation, wo der B2B den Ladestrom auch aus der Starterbatterie nimmt, was nicht sein sollte: Wenn die Lichtmaschine unterdimensioniert, überlastet (oder defekt) ist und neben den sonstigen Anforderungen wie Steuergerät, Licht etc. meine 63 Ampere nicht liefern kann. Ein Defekt der Lichtmaschine sollte eigentlich verbunden sein mit dem Spannungsabfall auf der D+ Leitung, also der Steuerleitung, die erst dann Betriebsspannung bekommt, wenn die Lichtmaschine Strom bzw. Ladespannung liefert. Und dieses D+ steuert auch den B2B, also ohne funktionierende Lichtmaschine macht der B2B dann garnichts.

Solange die Elektronik des B2B funktioniert halte ich das Teil für recht idiotensicher. Vermutlich einfacher zu verstehen als der Laderegler von Sterling.

Ãœbrigens noch eine nette Funktion des Victron B2B: Wenn Landstrom oder Solarstrom kommt geht der bei mir nicht zur Starterbatterie sondern zur Aufbaubatterie. Vorher natürlich geregelt durch Landnetzgerät oder Solarregler. Um die Starterbatterie frisch zu halten, wenn man längere Zeit nicht fährt hat der Victron B2B einen Ausgang, der maximal 5 Ampere für die Starterbatterie abzweigt. Die Starterbatterie nimmt sich dabei spannungsabhängig automatisch so viel Ladestrom, wie sie für ihre Frische braucht, in der Regel sehr wenig, unter einem Ampere.

Dafür gäbe es zwar kleine Zusatzgeräte für unter 50 Euro, diese Funktion könnte man somit auch bei Verwendung eines Ladereglers ergänzen. Aber der Victron hat das Teil an Bord.

Sepp