Hallo zusammen,

anbei wieder einmal einige Inputs in Form von Reiseerfahrungen von mir.
Wir waren mit unserem Dodge gut 5.5 Monate in den USA und Kanada unterwegs, von Mai bis Mitte Oktober. Insgesamt gut 45'000 Km, davon 2'500 mit einem Mietcamper, da das Schiff mit dem Dodge Verspätung hatte.

Bei Interesse: hier die Detailinfos zur Reise: www.doggeli.ch

Reiseerfahrungen:
Der Dodge war - abgesehen von 2 Vorfällen – super zuverlässig. Das Reisen ist absolut easy, egal ob man im Nirgendwo übernachtet oder auf einem der meist genial gelegenen State Parks. Wir haben gut 50% der Ãœbernachtungen auf State Parks gemacht. Lediglich knapp 20% waren wir «wild» am Campen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man vor allem auf State Parks (kosten um die 10$, teils mit gratis Feuerholz vor allem in Kanada) man sehr schnell mit anderen Reisenden in Kontakt kommt. Und so von lokalen Erfahrungen profitieren kann.

Mit dem Dodge hatten wir 2 Pannen:
Einmal die U-Joints: wir haben zwar in einem Service dem Mechaniker gesagt, dass er alles abschmieren soll, dabei hat er aber übersehen, dass wir U-Joints mit Schmiernippel haben. Bei der teils sehr schlammigen und nassen Fahrt auf dem Dempster Highway ging dann (verständlicherweise) ein Gelenk zu Bruch. Klar: wir hätten dies ja überprüfen sollen, aber hintenher ist man immer schlauer. Und ja, haben beide Gelenke dann ausgetauscht, wieder solche ohne Schmiernippel.

Dann die Injektoren: Vor den grossen Ferien habe ich mir überlegt, vorsorglich die BBI Stage 0.5 Injektoren verbauen zu lassen, habe es dann nicht gemacht. Bei KM 230'000 haben dann die Injektoren 4-6 den Geist aufgegeben. Abschleppen über 300Km (!) nach Anchorage. Dort dann neue Injektoren rein. Für einen stolzen Preis.

Da wir eh das Gefühl hatten, von dieser Dodge Garage geneppt worden zu sein habe ich dann später die Injektoren (gemäss Dodge sollten es neue Reman von Bosch sein) ausbauen lassen und durch die BBI ersetzen lassen. (Später hat sich herausgestellt, dass Dodge irgendwelche no Name Injektoren eingebaut hat, aber den Bosch Preis verlangt hat).

Ansonsten:
Durchschnittsverbrauch 15l/100Km, dies bei Preisen unter 1$ pro Liter.
Den 4*4 haben wir recht selten gebraucht, die meisten (Berg-) Pisten gehen völlig problemlos mit Heckradantrieb. Dafür wichtiger ist die Bodenfreiheit. Hardcore Offroad à la Moab Rock Crawling ist eh nicht unser Ding, und unser 5t Brummer dafür auch nicht top geeignet. Dafür: dank der recht schlanken Kabine auf Bergpisten und in Wäldern absolut genial. Und: wir sind etliche Pisten gefahren, die mit LKW nicht mehr gegangen wären (und ich stehe so auf den Zetros, wenn ich im Lotto gewinnen würde). Dies meist wegen der Höhe oder dem Kurvenradius.

Zur Kabine: wir haben die Flatbed Grandby von four wheel cabin. Die finden wir aktuell als für uns ideal, vor allem wenn man bei ok Temperaturen (= um den Gefrierpunkt oder höher) unterwegs ist. Innen grosse Sitzgruppe, also kein Problem, wenn es draussen mal schlechtes Wetter ist. Wenn kalt, die nachträglich eingebaute Eberspächer anfeuern. Die original installierte Gasheizung brauchen wir nicht mehr, was hilft, den Gasverbrauch massiv zu reduzieren.

Wir haben den Dodge samt Kabine nun knapp 220’000km selber gefahren (gekauft mit etwas über 30’000Km). Klar kostet das Ding im Unterhalt. Aber echt grosse Reparaturen hatten wir kaum. Ist aber auf die Kilometer massiv zuverlässiger als eines unserer vorherigen Fahrzeuge (Gell Ozy!!). Vom Komfort gar nicht zu reden.

Aktuell lassen wir im Sinne von Preventive Maintenance einige Dinge anpassen: Alternator, Starter, Wasserpumpe, Auspuff, ev. Kupplung, Gummilager bei den Federn, ev. Stossdämpfer.
Denke, das reicht dann für die nächsten 250'000 km, obwohl der Dodge mich dann wohl überleben wird. Und da wir keine Erben haben müssen wir den wohl vorher einmal verschachern..;-))

Letzter Punkt:
Wie oben geschrieben haben wir nun ein Set Injektoren übrig. Diese habe ich von BBI (Herrn Schöppl) überprüfen und einstellen lassen. Will jemand solche Injektoren kaufen? Denke an ca. 1'000 Euro.