Die ganzen schönen Ripp- und Sperrschrauben, -scheiben und -muttern haben halt den Nachteil, daß sie die schöne Korrosionsschutzschicht (Lack, Zink oder wasauchimmer) beschädigen. Je nach Nutzung wird da aus übertriebenem Sicherheitsdenken eine Rostquelle mit eingebaut.
Ich halte es ein wenig anders: unter Schraube und Mutter kommt je eine fette Beilagscheibe, dadurch wird die sogenannte Spannlänge* der Schraube größer und sie verliert ihre Vorspannung nicht so schnell. Und wenn man aus irgend einem Grund die Verschraubung lösen muß, ist nicht gleich der komplette Korrosionsschuz weg.
Noch was: an Rahmen und Karosserie treten i.d.R. kaum Schwingungen auf, deren Frequenzen Schraubverbindungen aufvibrieren.
Da sieht es bei (z.B.) Achsantrieben oder im Motor schon anders aus.

Meine Meinung und gelebte Praxis seit fast 40 Jahren.

Wolfgang


*Als Spannlänge bezeichnet man den Teil der Schraube, der durch das Anziehen der Schraube gedehnt wird, also von unter dem Kopf bis irgendwo in der Mitte der Mutter. Zwei fette Beilagscheiben können da u.U. schon fast eine Verdoppelung der Spannlänge bewirken - und in den allermeisten Fällen ein Sperrzahndings überflüssig machen.
Es gibt auch Fälle, wo man auf die Schraube noch zusätzlich eine Spannhülse aufsteckt, dabei wird 1) durch die notwendige längere Schraube die Spannlänge vergrößert, und 2) wird die Hülse gestaucht, was eine weitere Vergrößerung der Spannlänge bewirkt...für problematische Verschraubungen im Turbinenbau z.B.

Und im Ernstfall würde ich chemische Schraubensicherungen (Loctite "atombombensicher" :-)) ) den Ripp-tralalas vorziehen.

W



I = W + E = Co: Ich bin W(olfgang) und E(va) ist meine Copilotin.
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