Original geschrieben von W&E
Was will uns der Ur-Schweizer Urs danit sagen?

Sollen wir Fahrwerksteile für (grundsätzlich) in Italien gebaute exotische Autos (und damit meine ich NICHT Lamborghini - ach Scheiße, ist ja deutsch oder Ferrari - ach Scheiße, der ist ja amerikanisch oder so) vielleicht bei einer schweizer Uhrenmanufaktur zu schweizer Uhrenmanufakturpreisen handschnitzen lassen

Kann man machen. Aber genau darauf wollte ich nicht hinaus, im Gegenteil. Wenn man nicht in China kaufen will kann man das sein lassen. Macht man das aus patriotischen Gründen sollte man sich mal die Frage stellen wo dann die Heimat endet. An der Grenze zwischen westlicher und der anderen Welt? An der EU-Grenze? An der Staatsgrenze? An der Kantonsgrenze? Oder an der Gemeindegrenze? Bei manchen wird sie schon am eigenen Gartenzaun enden,aber ich schweife ab...
Wenn man aus ideologischen oder ethischen Gründen nicht in China einkauft weil die Chinesen Dreck am Stecken haben (was sie btw. sicher haben) sollte man da nicht auch alle anderen die Dreck am Stecken haben konsequent meiden? Und die welche kein Ideologisches oder Ethisches Problem haben das Zeug in diesen Ländern einzukaufen und bei uns zu vertschutten sollte man die dann nicht auch meiden? Alles andere ist irgendwie inkonsequent und bringt unter dem Strich für die Arbeitsplätze hier genau nichts. Wenn Du das machst merkst du allerdings schnell dass es auf annähernd 100% Selbstversorgung hinausläuft, denn auch in der "westlichen" Welt ist nicht alles Gold was glänzt, im Gegenteil. Ich will nicht bestreiten dass es hier auch noch ehrliche und vertrauenswürdige Läden/Produzenten/Lieferanten gibt und da kaufe ich auch ein...leider ist das aus meiner Erfahrung ein Verschwindend kleiner Teil der Wirtschaft.
Das einzig konsequente ist somit die Fahrwerksteile in Zukunft selber schnitzen...und nicht vergessen, das Eisenerz dafür auch aus dem eigenen Garten buddeln...

Ich hab auch eine Weile einige Länder zu boykottieren versucht eben genau mit dem Argument Arbeitsplätze hier erhalten. Tja, du hast ja jetzt selber erlebt wie das ist. Die Realität sieht dann so aus dass wir irgendwelche Importeure viel zu viel bezahlen für einen nicht existenten Mehrwert und unter dem Strich die Teile aus genau den Ländern kamen welche wir eigentlich boykottieren wollten.
Bei Garantiefällen wurde das dann auch weit weg ins Ausland verschickt obwohl ich schweizer Preise an einen vermeintlichen schweizer Lieferanten bezahlt habe. Dabei habe ich keinen einzigen Arbeitsplatz hier in der Region erhalten. Fazit für mich: Damit schiesse ich mir nur selber ins Knie und wenn ich am Boden liege schiesse ich mir noch ins andere Knie.

Das kann man jetzt mit Geiz ist Geil oder egoistisch oder wie auch immer abtun...aber auch bei mir wächst das Geld nicht auf den Bäumen und ich sehe es echt nicht ein warum ich 30-1000% an ein Zwischenhändler abzudrücken soll ohne dass ich auch nur den Klitzekleinsten erkennbaren Mehrwert erhalte. Und die Aktionäre und Manager eben dieses Zwischenhändlers welche den Arbeitsplatz vom Lageristen schon längst ins Ausland verlagert haben gehen mir da am A vorbei und ich sehe nicht warum ich das Zeug nicht direkt selber im Ausland kaufen sollte, egal ob China, USA, Australien, Polen, Italien GB, DE, AT oder wo auch immer...oder ich kaufs in CH wenn die Konditionen stimmen, und mit Konditionen meine ich nicht nur den Preis.

Gruss
der in diesen Belangen inzwischen absolut unpatriotische Ur-Schweizer.

PS:
Original geschrieben von derkleinethomas
So finnde ich den Lockdown erträglich. Danke
Schön wenn wir dir den Lockdown erträglich gestalten können.

PPS:
Schöne Weihnachten, mit vielen regiaonalen Produkten unter dem Baum

PPPS: Wie auch immer ihr regional definiert

Zuletzt bearbeitet von Pinkpanther; 21/12/2020 14:23.