Hallo Urs,
auch ich zähle zur Fraktion der nicht-im-Winter-Abschalter und nahezu-Volllader, wie schon weiter oben angedeutet - soll schließlich KISS sein (Keep It Smart & Simple): Balancing auf 3,6V, Vollladespannung beim Solarregler auf 14,4V (also 4x 3,6V) und Erhaltungsladung auf 13,9V (also 4x 3,475V).
Zudem möchte ich erneut eine Lanze für angepasste Ladekennlinien und B2B brechen:
- ein Laderegler mit Blei-Säure-Kennlinie bleibt bis zu 8h auf Vollladespannung, bei der LiFePo-Kennlinie jedoch nur 30min.
- wenn die Batterie voll ist, dann schalten bei einer Blei-Säure-Kennlinie die schweren Hochstrom-Relais für die nächsten Stunden ggf. regelmäßig an und aus, weil einfach noch immer eine zu hohe Spannung angeboten wird
- ein B2B begrenzt den Ladestrom in der I-Phase, z.B. auf 45A bei unserem Votronic 1212-45
- ohne B2B nimmt die LiFePo zu jeder Zeit alles, was sie bekommen kann: wenn sie irgendwo 200A findet, dann wird sie sich die holen und nicht solange warten, bis die Starterbatterie zufrieden ist: "wer zuerst saugt, hat gewonnen"
Noch eine Ergänzung zum Balancer
- auf jeder Zelle sitzt ein solches Elektronikmodul
- wenn eine Zelle ihre Balancing-Spannung erreicht (z.B. 3,6V), dann schaltet das Modul durch und leitet einen Teil (!) des Ladestroms an der Zelle vorbei, damit diese nicht auf eine unzulässig hohe Spannung aufgeladen wird
- mein BMS123 lädt also auch dann noch weiter, wenn ein oder sogar zwei Zellen bereits ausbalanciert werden
- aber beim Balancing werden die eingesetzten Halbleiter warm
- steigt nun die Temperatur eines dieser Balancing-Halbleiter auf eine bestimmte Grenztemperatur, dann unterbricht das BMS den gesamten Ladevorgang (also für alle Zellen)
- damit wird erreicht, dass möglichst alle Zellen möglichst schnell bis zur gleichen Balancing-Spannung geladen werden
Was ich an den LiFeYPo4 gut finde, sind die auf youtube verlinkten Tests des Durchbohrens, etc. ohne dass die Dinger in Flammen aufgehen - das will niemand im WoMo/ExMo.
Noch mal nachschauen muss ich folgendes:
- Im chinesischen Datenblatt steht bei den Winston eine Operating Temperature von -45 bis 85 Grad Celsius.
- Bei -6 Grad Zellentemperatur liefern meine Zellen eine Ruhespannung von 3,6V und werden also bis zum vollständigen Balancing geladen.
- Die Entladekurve im Datenblatt zeigt bei einem (kräftigen) Entladestrom von 0,5C allerdings eine anfängliche Spannung von 2,8V bei -25 Grad ggü.3,15V bei +25 Grad.
- Bei einem sehr kräftigen Entladestrom von 5C bei normaler Temperatur ist die anfängliche Spannung mit 2,9V angegeben.
Das deutet auf einen höheren Innenwiderstand bei tieferen Temperaturen hin - oder?
Leider gibt es keine Angaben darüber, wenn ich nicht gleich mit 0,5C (also 100A bei einer 200Ah-Zelle), sondern nur mit 5 oder 10A belaste...
Viele Grüße,
Birgit