Hallo Erich

Du sprichst mir aus der Seele.

Ich weiß ja auch, warum Lötungen im Installationsbereich nicht empfohlen (das heißt beim VDE verboten) sind. Erstens kann bei Erhitzung während des Stromflusses das Lot schmelzen. Bei 350 Grad erst und wann wird das Aderende so heiß ?
Zweitens ist Zinn auch im Kaltzustand fließend und eine Schraubklemme verliert schon nach kurzer Zeit den anfänglichen Arbeitsdruck. Okay, Schraubklemmen sind deshalb ja auch verboten, klar.
Drittens fließt Lot ein Sück das Litzenkabel hoch und verhärtet es, was bei Vibrationen zu Bruch führen kann. Gibt es noch einen vierten Punkt?

Aber die Alternative ist für mich Gelegenheitsnutzer kaum praktikabel: Jede Verbindungstechnik braucht eine neue Klemmzange, möglichst aus dem hochwertigsten, sprich hochpreisigen Segment. Ich verlöte Aderenden also auch noch.

Bei sehr dicken Kabeln, also z.B. 70mm Batteriekabel habe ich Probleme. Die passende Klemmzange habe ich natürlich nicht. Also klemme ich mit aller Kraft im Schraubstock und verlöte anschließend Kabel und Kabelschuh großzügig. Sicher auch verboten vom VDE.
Rein physikalisch vermute ich, dass der Ãœbergangswiderstand durch diese Lötung etwas geringer wird als durch die Klemmung alleine schließlich wird der Luftzwischenraum zwischen den dünnen Litzendrähten durch leitendes Zinn ausgefüllt, auch wenn Zinn deutlich schlechter leitet als Kupfer. Und korrosionsfördernde Feuchtigkeit kommt auch nicht mehr in den Kern des Aderendes.
Was sagt da der Vde dazu?

Sepp