Immer wieder widme ich mich den kleinen Kriegsschauplätzen der 6.0 Powerstroke.
Bekannterweise werden die Injectoren dieser Motoren mit Ölhochdruck betrieben. Dieses Hochdruckölsystem mit bis zu 300bar Betriebsdruck, neigt intern zu Leckagen, was im Endeffekt dazu führt, dass der Motor einfach ausgeht.
Meistens jedoch, beginnen die Probleme mit Startproblemen bei warmem Motor --> Klassiker: Tankstop. Der typische "User" lässt den Motor halt etwas länger orgeln beim Start und wundert sich dann irgendwann wenn er am Straßenrand auf den Abschlepper wartet.
Dabei ist es ganz einfach frühzeitig Probleme zu erkennen.
Auf diesem Bild sieht man die hierfür relevanten Werte. Ich fahre mit 1,5 bar(!)/21psi Ladedruck eine lange Steigung. Wenn ich ihm richtig die Sporen gebe, geht er auf 2,1bar / 30psi Ladedruck.
"ICPpsi" ist der Druck in psi im Hochdruckölsystem (hier 237bar)
"IPR" ist der %-Wert des Regelventils um welcher der Rücklauf des Öls zur Ölwanne geschlossen ist. Je höher der Wert um so kritischer wird es. Der Bereich reicht von 15-85% (hier schon bei 76%)
Fährt man nun mit dieser Last längere Zeit bergauf, steigen logischerweise die Temperaturen. Durch das umschalten des Getriebes in tow/haul sinken schonmal die Abgastemperturen da der Motor höher dreht.
Aber: still und leise klettern die Temperaturen für Öl und Kühlmittel. Die Temperaturanzeige im Armaturenbrett bleibt unverändert!!
Die hohen Öltemperaturen und der hohe Druck im Hochdruckölsystem belasten die Abdichtungen im Hochdruckölsystem enorm. Was ich nun im Laufe der Jahre herausgefunden habe ist: die Öltemperatur begrenzen. Ich fahre mit max. 103°C Öltemp., ich schalte bei etwa 100°C den Kühlerlüfter manuell auf volle Leistung und man sieht auf der Zusatzanzeige, wie die Temperaturen fallen.