Hallo Roland,
Sorry, dachte ich hätte da schon geantwortet, ist wohl irgendwie untergegangen.
Zum Visum: Wenn es immer noch wie früher ist darfst Du in dem Jahr so oft wie du willst einreisen, aber halt maximal für jeweils 3 Monate. Früher gab es Leute welche nach 3 Monaten eben mal für 1 Woche nach Fidschi, Indonesien oder Neuseeland flogen und dann wieder nach Australien kamen. So konnte man auch Problemlos 6 und mehr Monate im Land verbleiben. Ob das Heute noch geht weiss ich nicht. Das war mir aber auch damals schon zu umständlich, ich hab immer Langzeit-Touristenvisa besorgt. Wie Du schon bemerkt hast dauert es etwas länger und kostet etwas. Damals musste man den Pass entweder nach Bern oder nach Berlin schicken...in dem Kreis der Aussie-Reisenden war bekannt dass man in Berlin (galt auch für uns Schweizer) das Visa günstiger und schneller erhielt. Das Visum war immer Problemlos. Bei dem Preis für den "Langzeitvisum" bekam man auch nicht bloss eine anonyme Nummer im System sondern bekam auch noch einen schönen Zettel im Pass eingeklebt, zugegeben, dürfte bei den meisten kein Argument dafür oder dagegen gewesen sein
Reifen: Ich glaube meine Miet-Buschtaxis hatten 275-70 R16...aber da würde ich mir keine zu grossen Gedanken darüber machen. Deine Vorbesitzer werden aus den gleichen Gründen auch nichts exotisches drauf montiert haben und wenn doch wird es auf den ersten Blick auffallen. MT sind Overkill, brauchst Du nicht, denn wenn die Strecken Schlammig werden werden sie sehr schnell gesperrt. Cape York kenne ich zwar nicht, da wird es etwas feuchter sein, aber auch da glaub ich nicht dass du MT brauchst. Ich kenne einige Leute welche auf Cape York waren, MT waren da nie ein Thema. Erfahrungsgemäss sind Wasserdurchfahrten in Down Under entweder mit solidem Untergrund oder aber sandig, aber eher nicht schlammig. Wenn Du wirklich neue Reifen brauchst würde ich gute AT nehmen. Worauf ich auch achten würde ist dass du 2 Reserveräder in der gleichen Grösse wie die vom Fahrzeug bekommst.
Autokauf: Ob Juli Hochsaison ist ist schwer zu beantworten. Irgendwie ist ja immer Hochsaison irgendwo in Down under und von Sydney kann man je nach Wetter nach Süden, Norden, Westen oder auch ins Red Center. Ich denke da spielt es nicht so eine Rolle wann du es kaufst/verkaufst, anders wäre es wohl wenn Du das Auto z.B. in Cairns verkaufen würdest.
"Tüv"-Ãœberprüfung: Ich hab das so verstanden dass zumindest einige Staaten auch eine Ãœberprüfung verlangen wenn das Auto den Besitzer wechselt, egal wie lange die REGO noch gültig ist, sicher bin ich mir da aber nicht, müsstest Du ergoogeln. Für Dein Budget müsstest Du schon was ordentliches bekommen. Ich kenne Leute welche mit wesentlich weniger Geld gute Autos gekauft haben, aber das sind auch schon ein paar Jährchen her.
Dass du auf die "Tüv"-Kontrolle bestehst ist sicher gut, musst nur schauen dass der Verkäufer dann auch noch greifbar ist, nicht dass der dann schon im Flieger sitzt und über alle Berge ist.
Aufpassen solltest Du bei den gewieften Autohändlern welche, wie ich aus dem Bekanntenkreis erfahren hab, viel Schrott an Backpacker zu verkaufen versuchen und auch auf den üblichen Backpacker-Automärkten. Ein Backpacker weiss genau wann er nach Hause fliegt, bis dann muss das Auto halten. Da wird dann oft im (teuren) Unterhalt gespart. Der ganze Camping-Krempel der dann sehr oft als schlagendes Kaufargument angepriesen wird ist schön und gut aber erstmal irrelevant. Das Zeug bekommst du für relativ wenig Geld an jeder Strassenecke. Neue Bremsen, eine neue Batterie oder Achsen welche ein Öl-Wassergemisch drin haben könnten dann aber doch etwas teurer werden, daher eher die Fahrzeugtechnik anschauen (auch drunter kriechen und im kalten(!) zustand probefahren) und den ganzen Camping-Krempel nicht sonderlich beachten...im Gegenteil, der Backpacker muss das auch loswerden wenn Du es nicht nimmst, denn mit in den Flieger wird er es nicht nehmen. Das kannst Du dann auch zu deinen Gunsten in die Waagschale werfen und sozusagen die "Gratis-Entsorgung" dafür anbieten
Kilometerstände sind eher nicht so aussagekräftig. Wie geschrieben hatte eines meiner Miet-Toyos fast 300tkm drauf, war aber gerade mal 3 oder 4 Jahre alt und in top Zustand. Bei einem Geländefahrzeug würde ich persönlich eher schauen ob er am Unterboden spuren von extremen Offroadfahren aufweist und was in neuer Technik/Verschleissteilen investiert wurde. Wenn die Möglichkeit besteht das Öl aus den Diffs vor dem Kauf zu prüfen...Vielleicht auch eins ohne Seilwinde nehmen, denn die wird der Vorbesitzer auch mehr oder weniger gebraucht haben...
Ich komme noch mal auf meine Frage zu deiner Alternative zum Kalumburu und Mitchell Plateau Abstecher (ex Gibb) zurück: Mt. Elizabeth Station und Walcott Inlet (Munja Track) finde ich noch. Scheint aber ein sehr abgelegenes Abenteuer zu sein? Leider finde ich Wren Gorge (Aboriginal Art) nicht? Wie viele KM ex Station ist die Gorge entfernt? Was spricht gegen Route nach Kalumburu (überlaufen, langweilig, ...)
Hallo Urs,
könntest du noch was zu meiner Frage zu deinem Tipp „Mt. Elizabeth Station“ schreiben? Gerne auch unter PN.
Hmm, da verstehe ich grad nicht welche Alternative Du ansprichst. Hab ich da wirklich mal was darüber geschrieben? Die Region um den Mitchell Plateau hab ich nur kurz gestreift, kenne ich eigentlich zu wenig um viele konkrete Tips zu geben. Die Mt.Elizabeth Station kenne ich nicht persönlich, vom Hörensagen gibt es von Top bis Flop alles...
Tasmanien: Kann ich soweit ich es gesehen hab sehr empfehlen. Die Preise für die Fähre variierten da sehr stark. Ich weiss noch dass ich ein Top-Angebot hatte. Die Fähre mit Kabine für irgendwas wie 79 oder 89 AUD, Transport vom Buschtaxi war gratis (in der Nebensaison)...Das Problem dabei, es traf das ein was man sich in den Ferien nicht wünscht, Tag für Tag Regen und Nieselwetter...nach 2 Wochen würde es mir zu kalt und vor allem zu feucht (mit Kälte hab ich grundsätzlich kein Problem). Da hab ich die Ãœbung abgebrochen und bin wieder aufs Festland und so schnell wie möglich in trockenere Regionen. Wer schonmal mit Canvas-Dachzelt unterwegs war kann es sicher nachvollziehen.
4x4 ist wie in ganz Australien; brauchen braucht man es eigentlich nicht unbedingt, aber der idyllische Strand bleibt einem dann halt verwehrt. Wegen dem Wetter fuhr ich in Tassie auch eher weniger 4x4 Tracks daher kann ich nicht wirklich sagen ob man ohne 4x4 viel verpasst, glaube es hält sich in Grenzen.
Konkrete Empfehlungen was ihr dort sehen müsst kann ich nicht geben, dafür liegt das ganze zu lange zurück, aber rein von der Landschaft und der Tierwelt her gesehen kann ich einen Besuch auf Tassie wärmstens empfehlen.
Was Tassie auch vom Festland unterscheidet sind die Distanzen. Es ist viel Kompakter. Bis zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten muss man nicht hunderte oder gar tausende km fahren und man sieht somit in kürzerer Zeit viel mehr. Aber es gibt halt einen nicht unerheblichen Umweg um dorthin zu kommen, ob es dir das Wert ist kannst nur du entscheiden.
CSR: Kann gut sein dass die Community inzwischen besuchbar ist. Als ich da war wurde angeblich gerade ein Campground eingerichtet, wobei man eigentlich nicht darauf angewiesen ist. Im Gegenteil, es hat mehr als genug wundesrschöne Buschcamps entlang der CSR. Da herrscht schon eher die Qual der Wahl...man denkt man hat ein super Bushcamp und am nächsten Tag denkt man sich "scheisse, wären wir gestern noch 5 oder 10 km weiter gefahren"... zugegeben, Luxusproblem
Die Tankstelle und einen kleinen Laden gab es damals auch schon 1-2 Jahre, war aber so dass die Sa und So zu waren. Auch dort musste man den Sprit (mit relativ langen Wartezeiten) vorbestellen und Benzin (für Motorräder z.B) war extrem schwierig bis nicht zu bekommen (wegen Drogenschutzpolitik, wurde gerne von den Aboriginals geschnüffelt!). Auch sind es einige km Umweg vom Haupttrack. Ich weis noch dass in unserer Gruppe die Forderung kam doch dorthin zu fahren, um eben die Community mal zu sehen, doch das wurde vom Tourleiter mit der Begründung dass man eh nicht in die Community selber könne (die sei noch mal weiter weg und brauche ein anderes Permit den man als Privatperson gar nicht bekomme) und wegen des Umwegs abgelehnt. Darum kann ich es nicht aus erster Hand sagen wie es wirklich war, aber aus Erfahrungen mit anderen Permits kann ich gut nachvollziehen dass dem so war, denn da war eigentlich der Besuch der Community auf dessen Land man gerade lang fuhr auch immer ausgeschlossen.
Ob man eine solche Community wirklich sehen will ist noch eine andere Frage. Ich war mal in einer, also einer solchen welche nicht für Touristen rausgeputzt war und wofür man als Tourist eigentlich auch kein Permit bekommt. Das kam so dass "In the middle of nowhere" einer mit seinen 2 Kids stand, Auto inmitten der Strasse, Motorhaube offen. Ich hielt an, fragte ob ich helfen könne...ja, ich könne ihn die paar km zu seiner Community abschleppen (anm. es waren ca 35-40km). Nachdem ich sein Abschleppseil, bestehend aus 4 zusammengeknoteten Sicherheitsgurten, für so eine Abschleppaktion ablehnte, ihm dafür angeboten habe ihn in den nächsten Ort zu fahren, damit er dort richtige Hilfe organisieren könne, fragte er mich ob ich ihn und seine Kids dann in seine Community fahren könne. Meine Bedenken wegen des fehlenden Permits wurden mit "ich sei sein Gast und somit berechtigt da rein zu fahren" zerstreut...ob dem wirklich so war lass ich jetzt mal dahin gestellt. Einerseits bin ich froh das mal gesehen zu haben, andererseits kam da auch schnell die Frage nach Bier und anderen Spirituosen, ich wurde nach Deo gefragt, als ich eines ohne Tribmittel schenken wollte lehnte man ab (der Grund wurde mir erst im nachhinein bewusst), Kids mit Plastiktüten (vermutlich mit Leim oder andere Substanzen zum schnüfeln drin?), der Umgang mit Abfall, die Hygienischen Verhältnisse im allgemeinen, ...
Aber zurück zu CSR. Auch wenn es da eine Tankstelle gibt würde ich einige Zeit vor Aufbruch nachfragen ob es da wirklich Diesel gibt...die nächste Tankstelle ist, so es den noch gibt, der Fueldrop und dann gibt es je nach Routenwahl bis zu 800 km und mehr kein Spritt mehr. Am Fueldrop hab ich was gelesen dass die Vorbestellzeiten etwas normalisiert haben (6-8 Wochen im voraus) aber die Info ist auch von 2015 oder so, also gut möglich dass der komplett durch die Tankstelle an der Community ersetzt wurde.
Hab noch schnell gegoogelt, aber auf die schnelle nichts wirklich aktuelles gefunden. Trotzdem ein Link
https://www.ufbrechopf.ch/blog/files/d669a13c1a5b0c0063be8623750529bf-41.htmlMal runterscrollen bis das Bild mit der Tanksäulenanzeige kommt...und nicht ab dem Preis für Diesel da an der Community erschrecken
. Aber auch das scheint 6 Jahre her zu sein...Scheint aber so dass die Zeiten als man Monate bis hin zu einem Jahr im Voraus bestellen musste vorbei sind...Aber wie geschrieben, besser nochmal da anfragen wenn es konkret wird.
Sich einer Tour anschliessen war für mich die besste Option. Nebst der zusätzlichen Sicherheit hab ich auch ein paar tolle Leute kennengelernt. Gut, 2 Ignoranten aus Ami-Land waren auch dabei, aber irgendwas ist halt immer
. Andererseits war es auch nicht ganz günstig. Ich hab damals um die 1850 AUD bezahlt. Darin inklusive: Diesel am Fueldrop, UHF-Funk, Permits und Lunch (wer Australien kennt weiss dass eigentlich nur am Abend (und allenfalls zum Frühstück) gekocht wird und dass Lunch somit im bessten Fall ein paar scheiben Toastbrot mit ein paar scheiben Käse und Tee/Kaffee bedeutet) und Bergeausrüstung vom Guide (der war sehr gut ausgerüstet und hatte auch Ahnung von Buschrepair).
Fahrzeug, Sonstige Ausrüstung, Nachtessen usw. musste man selber organisieren/kaufen oder vom Veranstalter mieten. Z.B. wollte man mir das UHF-Funkgerät für zusätzlich 200 AUD vermieten, was ich abgelehnt habe mit dem Argument dass die zum Kaufen weniger kosten. Man hat mir dann die Miete dafür "geschenkt".
Das ganze war nicht ganz billig und dürfte Heute wohl auch nicht günstiger sein, war mir aber meine Sicherheit, die Hintergrundinfos vom Guide und das Abenteuer damals wert und ich hab keinen Cent bereut.
Noch 2 Tips wenn ihr in die Wüste und richtig ins Outback wollt:
1. Auf der CSR und auch in der Simpson war das Wasser mehr als einmal am Morgen gefroren, Tagsüber waren es dann um die 30-35 Grad. Aber mit einem guten Schlafsack war das auch im Dachzelt absolut kein Problem, im Gegenteil, hab da immer wie ein Stein gepennt. Und ohne Lagerfeuer geht in Down Under ja eh nichts. Mit dem Aufstehen kann man dann auch warten bis die Sonne rauskommt und wärmt
2. Ich hatte vom Vermieter einen sogenannten EPIRB (Emergency-irgendwas-Radio Beacon). War soweit ich weiss ursprünglich im Marine-Bereich als Notfallsender gedacht, funktionierte aber auch an Land. War leuchtend Orange und hatte etwa die grösse von 2 Zigarettenschachteln. Man musste nur eine Antenne rausziehen und einen Knopf drücken. Dann funkte der auf irgend einer Notfallfrequenz vom Flugverkehr. Fing ein Flieger diese auf wurde das an die Flying Doctors oder einer anderen Rettungsorganisation weitergeleitet welche dann die Position auf vielleicht 1 km genau bestimmen konnten. Sofern man das Auto nicht verlassen hatte, hatte man damit gute Chancen als weisser Punkt in der rot-grünen Landschaft von den Rettungskräften aus der Luft gefunden und gerettet zu werden. Hab es zum Glück nie gebraucht, gab aber immer ein gutes Gefühl. Hilft natürlich auch nur wenn man es im Fall des Falles auch aktivieren kann, also immer griffbereit verstauen und alle Leute in der Gruppe instruieren wo es ist und wie man es bedient...
Viel Spass bei der weiteren Planung
Gruss
Urs