Hallo Thomas,
ich denke, dass die HA-Scheibenbremse deshalb schnell rostet, weil sie eben nie richtig zupacken muss. Durch die Verlagerung des Schwerpunktes beim Bremsen wird die HA entlastet und die EBV reduziert die Bremsleistung hinten, um ein Ausbrechen zu verhindern.
Gruß
Das ist auch ein Grund, wo ich meine, dass die Umrüstung auf HA-Scheibe beim alten G350 keine echten Vorteile bietet. Es ist eben etwas anders, aber der Geschwindigkeitsbereich ist doch recht überschaubar. Richtig heiß wird dort die Bremse selten... Außerdem sollte man sich in diesem Fall erkundigen, wie dann die ABS Regelung hinten funktioniert.
Man kann vom 100sten ins 1000ste gehen, aber die jetzt dazu vorhandene Info ist sicherlich ausreichend für eine persönliche Entscheidungsfindung.
All diese genannten Begründungen sind richtig, denn die hintere Bremsanlage verklebt/verrostet (die Bremskolben etc.) recht oft, diese Problematik gibt es bei der vorderen Anlage nie.
Am besten ist es wohl so, 150kg Zuladung hinten rein bzw. viel Anhänger fahren, da bleibt die hintere Bremsanlage deutlich besser in Schuss. Die brutalste Bremse, die ich je gefahren habe, war ein Demo-G, der in der Wüste für Kunden bereitgestellt wurde, die sind anscheinend überwiegend mit ETS gefahren. Als ich mit dem Wagen vor einer Ampel - leicht - auf die Bremse trat, waren meine Zähne ganz kurz vor dem Lenkrad. Der Sand muss wohl in den ETS Regelvorgängen die Scheiben und Beläge dermassen aufgeschliffen haben, dass die Bremse so einen enormen Biss hatte...
Es gibt auch Nachrüstbeläge, die z.B. Carbonfasern eingearbeitet haben, oder andere Materialien. Dazu sollte man aber doch wissen, dass die Scheibe + Beläge aufeinander abgestimmt sind. Wenn man jetzt "brutal" Beläge einsetzt, ist die Wirkung natürlich so wie der Hersteller es angibt, wenn aber der Scheibenbelag nicht darauf abgestimmt ist, zerfrisst es die regelrecht.
Diese Zusätze haben meist eine höherer Hitzebeständigkeit, weil eine Bremse z. B. bei Rennen enorme Temperaturen erreicht und das Resultat ist Fading. Dieses Fading kann durch diverse Lösungsansätze reduziert werden, aber auch hier gilt: Was will man wirklich? Im schnellen Pkw macht das alles Sinn, es ist die Lebensversicherung, falls bei 270kmh plötzlich jemand mit 80kmh von rechts nach links die Spur wechselt und da sind bei den meisten Herstellern die Bremsen recht schnell am Limit. Der - bis heute - einzige Hersteller, der das Thema richtig durchdacht hat und völlig kompromisslos in seinen Kundenfahrzeugen umsetzt, ist Porsche mit den Heckmotormodellen. Das kostet sie richtig Geld, aber sie haben es verstanden, es so zu vermarkten, dass ihre Kunden ohne mit der Wimper zu zucken bezahlen. Die anderen quatschen viel und wenn man sich auskennt, merkt man sehr schnell, wo die Einkäufer den Korrekturstift angesetzt haben.
Es gibt da keine Geheimnisse mehr, der Punkt ist einfach der, was will man und kann man es sich leisten. Spitzentechnologie kostet eben.
Das alles sind interessante Diskussionen, aber beim G ist das doch eher so, dass ein nennenswerter Geschwindigkeitsabbau schon dadurch stattfindet, indem man bei 180kmh einfach vom Gas geht..es ist einfach kein Sportwagen.