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Geschrieben von: SeppR Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 30/05/2013 18:54
Hallo Leute

Die beiden Inseln sind ja beliebte Vor- und Nachsommerziele für Unsereiner. In der Hochsaison dürften beide massiv überfüllt und unattraktiv sein.

Ich war jetzt zwei mal in Sardinien (Okt.12 und Apr.13) und kann über die Offroadeignung von Korsika nur spekulieren. Deshalb dieser Faden als Versuch, einige Erfahrungen zum Vergleich der beiden Inseln zu sammeln.

Unter Offroad sei aber nicht abseits jeglicher Straße gemeint sondern legal befahrbare Pisten und Forststraßen. Wirklich offroad ist in Europa ja schon Umweltschädigung.


Zu Sardinien: Generell gibt es massenhaft Forststraßen - so viele, dass sogar ich der Meinung bin, da haben sie ein wenig übertrieben, die Italiener. Die Erträge der Forstwirtschaft sind doch nicht so toll, dass sich das lohnt.

Und fast alle diese Wege darf man fahren. Und viele dieser Pisten liegen landschaftlich sehr reizvoll. Die Qualität der Oberfläche, also Defekte und Auswaschungsgrad variiert, ich bin aber an keine katastrophale Stelle gekommen. Wanderer sind eher etwas enttäuscht von Sardinien - eben weil ihnen auf ihren Wanderwegen Allradler entgegenkommen.

Mein technisches Hauptproblem war meist der Grad der Zuwachsung. Mein Bremach hat schließlich 285 cm Höhe und die Breite von 2 Meter bis ganz oben. Eine shelterähnliche Abschrägung wäre gut gewesen. Am meisten haben die Aussenspiegel gelitten und zweimal ist ein Glas gebrochen. Speziell beim Rückwärtsfahren, wo man den Spiegel definitiv braucht.

Bei der Erkundung der kleinen Wege, die manchmal in keiner Karte verzeichnet sind spielt man immer Risiko: geht es hier überhaupt durch oder muss ich längere Strecken reversieren?

Und hier hat sich der MDMOT Offroadführer sehr bewährt. Man ist sicher, dass die gewählte Tour auch irgendwo wieder raus kommt. Die Tracks wurden auf mein Garmin Nüvi geladen und "abgefahren". Sehr easy. Allerdings konnte ich nur eine der Touren abfahren. Das Prinzip ist aber gut.

Meine Bitte: Wer will für diesen Vergleich etwas aus Korsika beitragen?

Bitte schön.


Sepp

Geschrieben von: gundog Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 05/06/2013 12:54
Hi Sepp,

wir haben beide Inseln schon bereist. Aber ich finde, selbst ausserhalb der Saison bewegt man sich "offroad" auf Sardinien deutlich entspannter. Die spektakuläreren Landschaften hat sicher Korsika zu bieten.

In Korsika ist das Land an der Küste einschl. der Strände und Wege oft in Privatbesitz und Touristen mit 4x4 Fahrzeugen hier nicht gerne gesehen. Die Wege enden dann oft im Nichts oder an einer Absperrung. Die mdmot Führer sind, was fahrbare Routen angeht auch für Korsika sicher eine gute Wahl aber ohne Schrammen am Bremach wirds damit auch nicht gehen, die sind ja bekanntlich für Mopeds gemacht.

Gruß Bodo
Geschrieben von: xttenere Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 27/08/2013 10:02
Hallo Sepp,

wir waren inzwischen 10 mal in den letzten 25 Jahren auf Korsika. Auf Sardinien 4 mal. Korsika ist ganz klar landschaftlich spektakulärer. Allerdings waren die Möglichkeiten zum Piste fahren immer schon beschränkter und haben sich in den letzten 20 Jahren immer weiter verschlechtert. Was vor 10 Jahren noch legal war geht inzwischen nicht mehr oder ist asphaltiert. Der MDMOT Führer zeigt eigentlich auch, dass die Möglichkeiten sehr beschränkt sind. Dazu kommt eine WoMo-unfreundliche Atmosphäre mit Stellverboten, Höhenschranken an Parkplätzen, teilweise schon am Supermarkt. Wir waren diesen Sommer mit Daily 4x4. Die letzten Jahre mehrfach mit Enduros und MB-G.

Grüße
Thomas
Geschrieben von: SeppR Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 29/08/2013 19:28
Danke, Anke

Das ist aussagekräftig.

Also bleibe ich bei Sardinien.

Sepp
Geschrieben von: GEMANN Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 22/09/2013 10:30
Original geschrieben von SeppR
Danke, Anke
Das ist aussagekräftig.Also bleibe ich bei Sardinien.
Sepp

Eine guter Entscheid! Korsika ist eher teuer. Eine Gebäck das sich Pizza nannte aber scheusslich schmeckte kostete 15 Euro. Die Korsen sind eher unfeundlich wenn man kein oder nur wenig Französisch spricht. Habe das immer wieder mitbekommen. Die Bedienung ist mässig freundlich auch wenn man durchaus gutes Franz. spricht. Ach nur ein Bier, das hier ist ein Speislokal, au revoir...
Ein Kellner zum andern: Ab nächster Woche haben wir wieder Ruhe von den Allemands, da sind die Ferien zu Ende, endlich! P.S: ich bin Schweizer aber das macht keinen Unterschied - deutsch ist deutsch, basta.
Camping sauvage (wildes lagern) ist sehr verpönt ja sogar verboten wegen Waldbrandgefahr. Dafür hab ich Verständis.


Auf Sardinien "in der Ziegen- und Banditenregion" haben wir immer nur sehr freundliche und herzliche Leute angetroffen, welche bereitwillig Auskunft erteilt haben. Wir haben auch öfters in Agritursmos übernachtet.
Grüsse Gemann
Deinen Eindruck von Korsika kann ich überhaupt nicht bestätigen. Freundliche Leute, sehr gutes, qualitätsvolles Essen (wieso Pizza?).
In Sardinien war ich noch nicht. Liegt da eigentlich genau soviel stinkender Müll in der Landschaft herum wie in Sizilien?
Hallo Gemann,
war jetzt zwei mal in Korsika (einmal Vor- einmal Nachsaison) und bin bis jetzt nicht unfreundlich behandelt worden. Auch Off-Road immer freundliche Begegnungen gehabt. Die Schäfer freuen sich meistens, dass mal wieder einer vorbei kommt.
Leider werden auch hier immer mehr Pisten gesperrt, was aber auch daran liegt dass es eine Anzahl von Offrodern gibt die keine Rücksicht auf die Natur oder Wanderer, Biker nehmen.
Die Pisten an sich reichen von reiner Rüttelpist bis zu (für mich) anspruchvollen Offroadstrecken.
mf G
Bernhard
Zitat
Die Korsen sind eher unfeundlich wenn man kein oder nur wenig Französisch spricht.


Komisch, so geht´s mir in Italien immer. Ungläubige Gesichter, wenn man kein Italienisch spricht (Kein Italienisch?! Geht´s noch?! Die Weltsprache?!), so ungefähr. Und dann komm mal nem Italiener mit Englisch.

Vergleichbares ist mir in (Süd-)Frankreich oder in Korsika noch nicht passiert. Auch wenn ich nur ein paar Brocken Französich zusammen bekomme.

Gerade aus diesem Grund ist und bleibt Franze mein gegenüber Italien bevorzugtes Reiseland.

Gruß, Tom.
Geschrieben von: SeppR Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 02/10/2013 17:37
Toll, dass sich die Franzosen in diesem Punkt so gebessert haben.

Aber vielleicht liegt es am Alter der jeweils Angesprochenen. Junge Leute, egal in welchem Land brüsten sich gerne mit ihren (immerhin vorhandenen) Englischkenntnissen. Das können die Alten eben nicht und sind sauer.

So ähnlich ist es in Asien auch. Eine Bekannte von uns hat 6 Monate in Bhutan als Musiklehrerin gearbeitet und die Erfahrung gemacht, man muss zur Kommunikation nur Leute deutlich unter dreissig ansprechen, dann geht es.


Sepp ( leider schon lange nicht mehr unter dreissig)
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 03/10/2013 08:33
Frankreich, Spanien und Italien leiden gemeinsam an dem Problem, noch immer nicht verwunden zu haben, kein Weltreich mehr zu sein. Deshalb ist Fremdsprachenunterricht in allen diesen Ländern immer noch eine Randerscheinung. Beispiel: aufgrund des Toubon-Gesetzes von 1994 ist es in Frankreich verboten, an den Universitäten Kurse und Vorlesungen in einer anderen Sprache als Französisch abzuhalten - was bei uns eine Selbstverständlichkeit und akademischer Alltag darstellt. Eine Reform wird zur zeit heiß diskutiert, weil man erkannte, dass man nur noch Studenten aus Afrika nach Frankreich lockt, aber keine mehr aus Industrienationen.

Interessanterweise entwickelt sich zur Zeit ein ähnliches Problem in anglophonen Ländern: Weil eh die ganze Welt Englisch spricht, wird dort auf Fremdsprachenunterricht zunehmend verzichtet. Verbunden mit dem Sprachunterricht ist aber auch Kultur- und Sozialkundeunterricht, und das erklärt auch weshalb in den angesprochenen Ländern sehr viele Personen gar keine Vorstellung davon haben, dass es anderswo anders zugeht als zuhause.

Hier in Salzburg, eine wirkliche Tourismusdestination allerersten internationalen Ranges, erwarten die - ohnehin spärlichen - französischen Touristen immer noch automatisch, dass man auf ihre - selbstverständlich französisch vorgetragenen - Fragen auch französisch antwortet. Desgleichen Gäste aus Italien oder Spanien. Ich habe schon Probleme mit dieser Einstellung, und trotz hoffnungsloser Frankophilie ertappe ich mich dabei, mich verständnislos zu stellen, auch wenn ich durchaus auf französisch antworten könnte. Naja, irgendwann erbarme ich mich dann schon, und unsere Würstelstandverkäufer sprechen anscheinend ohnehin alle fließend englisch, italienisch, japanisch und nun auch arabisch, wenn auch letzteres nur für den Hinweis, dass in europäischen Würstchen in der Regel Schweinefleisch ist.

Marcus
Geschrieben von: Anonym Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 03/10/2013 09:45
Original geschrieben von Ar Gwenn
Frankreich, Spanien und Italien leiden gemeinsam an dem Problem, noch immer nicht verwunden zu haben, kein Weltreich mehr zu sein. Deshalb ist Fremdsprachenunterricht in allen diesen Ländern immer noch eine Randerscheinung. Beispiel: aufgrund des Toubon-Gesetzes von 1994 ist es in Frankreich verboten, an den Universitäten Kurse und Vorlesungen in einer anderen Sprache als Französisch abzuhalten - was bei uns eine Selbstverständlichkeit und akademischer Alltag darstellt. Eine Reform wird zur zeit heiß diskutiert, weil man erkannte, dass man nur noch Studenten aus Afrika nach Frankreich lockt, aber keine mehr aus Industrienationen.


Marcus


Lieber Ar Gwenn, ich weiss nicht, wie "frisch" Deine Informationen sind. Sie sind jedenfalls gruendlich neben der Realitaet, denn selbst F ist seit einigen Generationen in der Neuzeit angekommen! In der Schule ist Fremdsprachenunterricht Pflicht. (Meine Kinder hatten sich z.B. Englisch, Spanisch - zwischendrin auch Deutsch - und Latein ausgesucht.) Auch an der Uni koennen Gastvorlesungen in einer Fremdsprache vorgetragen werden - sie werden nur sofort uebersetzt.
Diskutiert wird zur Zeit ueber viele dringende Themen (besonders in der Schulreform), aber nicht "heiss" ueber Fremdsprachen allgemein, sondern darueber, ob man mit fremden Sprachen nicht schon in der CP (Vorschule) beginnen sollte.

Der tatsaechliche Grund fuer die schlechte Fremdsprachenpraxis in F ist keineswegs nostalgisches Grossmachtdenken, sondern sehr viel banaler: Franzoesisch ist auch phonetisch eine sehr komplexe Sprache. Es ist deshalb fuer Franzosen wesentlich schwieriger z.B. englisch verstaendlich (von richtig gar nicht zu sprechen) auszusprechen als fuer Nordlaender oder Deutsche. Es gehoert deshalb schon Selbstvertrauen dazu, im Kreise anderer Franzosen englisch zu sprechen. Man haelt sich eben lieber vorbeugend fuer sprachunbegabt. Franzosen sind nun mal Spoetter, die sehr gern lachen (aber trotzdem keineswegs immer boesartig). grin
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 03/10/2013 10:49
Original geschrieben von Maschtuff
Sie sind jedenfalls gruendlich neben der Realitaet, denn selbst F ist seit einigen Generationen in der Neuzeit angekommen! In der Schule ist Fremdsprachenunterricht Pflicht.

Schön, das nehme ich mit Freuden zur Kenntnis. Wenn dann auch irgendwann mal was davon im Alltag ankommt, umso besser. Interessanterweise kann man in der Bretagne, in die es aufgrund der Nähe viele Engländer verschlägt, schon ganz gut mit der Sprache umgehen - übrigens auch nciht mit schlimmeren Akzent als ein berühmt gewordener EU-Kommissar bayerischer Herkunft.


Original geschrieben von Maschtuff
Auch an der Uni koennen Gastvorlesungen in einer Fremdsprache vorgetragen werden - sie werden nur sofort uebersetzt.

Passiert in der Praxis nur selten, ausgenommen die teuren - und zumeist privaten - Elitehochschulen, wie die Verwaltungshochschule, die seit Jahrzehnten großzügige Ausnahmeregelungen haben. Ich bin mit den Schwierigkeiten des akademischen Austauschs mit Frankreich leider recht vertraut. Ich habe weit mehr gut englisch sprechende Studierende aus China (übrigens auch eine phonetisch recht komplexe Sprache, wenn auch offenbar nicht so komplex wie das Französische) als aus Frankreich und Spanien. Witzigerweise habe ich mit Portugal genau entgegen gesetzte Erfahrungen: Dort bemühen sich auch ältere Menschen, mit Touristen englisch zu sprechen.

Und wenn man sich mal den unglaublichen bürokratischen Aufwand, den Frankreich mit der Einrichtung von eigenen Kommissionen für die Sprachreinheit und Neologismen, die wiederum aus weiteren Spezialkommissionen bestehen und extra in jedem Ministerium existieren, ansieht (hier das entsprechende Dekret von 1996 ), dann fragt man sich schon, welchen Sinn es haben, den modernen - und weltweit verstandenen - Begriff des "crowdfunding" unbedingt und normativ mit "financement participatif" zu ersetzen, oder "cloud computing" durch "informatique en nuage".

Ich bin selbst ein Freund der deutschen Sprache, dort, wo sie bereits entsprechende Begriffe geprägt hat. Den Ersatz überkommener Begriffe mit englischen Lehnwörtern, nur um "cool" zu sein, halte ich für affig, siehe z.B. das zunehmende "Sale" statt "Schlussverkauf". Wenn es aber in Technik und Ökonomie neue Entwicklungen gibt, dann muss man nicht unbedingt krampfhaft danach streben, deren Namen zum Wohl der Reinheit der deutschen Sprache zu übersetzen. So bin ich froh, dass wir aus dem "leasing" nicht den "Mietkauf" gemacht haben, und aus der "Hardware" nicht die "Gesamtheit der feststofflichen Komponenten von Geräten zur Informationsspeicherung und -bearbeitung". Ich sage aber immer noch "Tastatur" statt "keyboard" ...

Marcus
Geschrieben von: Anonym Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 03/10/2013 11:57
Original geschrieben von Ar Gwenn
Ich bin selbst ein Freund der deutschen Sprache, dort, wo sie bereits entsprechende Begriffe geprägt hat. Den Ersatz überkommener Begriffe mit englischen Lehnwörtern, nur um "cool" zu sein, halte ich für affig, siehe z.B. das zunehmende "Sale" statt "Schlussverkauf". Wenn es aber in Technik und Ökonomie neue Entwicklungen gibt, dann muss man nicht unbedingt krampfhaft danach streben, deren Namen zum Wohl der Reinheit der deutschen Sprache zu übersetzen. So bin ich froh, dass wir aus dem "leasing" nicht den "Mietkauf" gemacht haben, und aus der "Hardware" nicht die "Gesamtheit der feststofflichen Komponenten von Geräten zur Informationsspeicherung und -bearbeitung". Ich sage aber immer noch "Tastatur" statt "keyboard" ...

Marcus


Da stimme ich Dir zu. Es geht ja auch allgemein nicht eigentlich um englisch versus franzoesisch (deutsch usw.), sondern darum, das kurzlebige sprachliche Zwitter gebildet werden, die keine Bereicherung der jeweiligen Sprache darstellen, sondern eine Verarmung.
Als Richelieu die Académie française gruendete, hiess es im Text: "La mission qui lui est assignée dès l’origine est de fixer la langue française, de lui donner des règles, de la rendre pure et compréhensible par tous." Eigentlich doch ein nobles Ziel mit grosser politischer Tragweite (siehe regionale Dialekte). Und wenn 350 Jahre spaeter der gute Toubon sich gegen modische Anglizismen wendete, dann war das eben auch nicht immer unbegruendet.

Zurueck zu Korsika: Beim dort gesprochenen Franzoesisch schwingt oft noch eine italienische Grundnote mit und Korsen sind selbst fuer den Kontinentalfranzosen nicht leicht zugaenglich. Wobei man auch nicht vergessen darf, dass die Jahrzehnte des Tourismus - wie ueberall - zwar wirschaftlich unverzichtbar sind, der Preis dafuer aber meist ein Identitaetsverlust ist. Immerhin blieb die ueberragende Schoenheit der Insel noch erhalten!
Geschrieben von: SeppR Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 03/10/2013 19:24
Hallo Marcus

Meinst Du mir dem bayrischen EU-Kommisar etwa Oettinger ?

Um Himmels Willen !!! Das ist kein Bayer !!! Uns reicht ein Franz-Josef als Markenzeichen.

Oettinger ist Schwabe und das hört man sogar in seinem Englisch.


Sepp
Geschrieben von: GEMANN Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 03/10/2013 22:11
Liebe Dünnhaut,

Ganz klar, wenn du selber gut gebildet (ich unterstelle dir das mal) bist und deine Kinder in dieser ebenfalls gut geschulten Umgebung aufwachsen dürfen, ja da wirst du auch weltoffene Kinder haben die sich gegenüber "Fremden" weltoffen zeigen. Die weniger gut gebildeten Franzosen haben da schon eher ressentiments gegen "Ausländer", so meine Einschätzung.
Beim Personal in Resaurants, Hotels und Campingplätzen waren die Erfahrungen in der Tat aber eben ab und zu freundlich ab und zu aber eher abweisend "au revoir".
Zur korsischen Pizza: Da war ich auf dem Camping San Damiano**, etwas 10Km südlich von Bastia mit angrenzendem Restaurent. Die Pizza war pampig und ungeniessbar. Ja weshalb denn Pizza auf Korsika? Es gab da nur Pizza oder Muschelgerichte. Vor Muscheln habe ich Respekt, das geht nur in einem spezialisiertn Restaurant. Die Bedienung und die Küche haben mir aber eher einen inkompetenten Eindruck gemacht. Leider war es so, dass wir am andern Morgen um 07:00h vor der Fähre antreten mussten. Wir waren hundemüde und nicht mehr gewillt, irgendwohin zu fahren.
Positiv war eine Begegnung in einem Supermarkt wo wir korsischen Wein ausgesucht haben. Ein Korse hat uns dann bestens beraten, weil wir etwas unschlüssig vor dem Weinregal standen. Der Wein war den Preis mehr als wert. Auch das gibt es.
Die teileweise Schnoddrigkeit hat aber nicht unbedingt mit der Vergangeheit der Deutschen zu tun, das ist Geschichte. die Franzosen erwarten ganz einfach, wenn man ihr Land besucht wird französisch gesprochen, basta. Ist ja eine Weltsprache, oder aber mindestens eine Diplomatensprache. Wir Schweizer sind ja auch nicht gerade für unsere Herzlichkeit berühmt "küss die Hand" geht gar nicht. Aber wenigstens richtet man sich sprachlich nach dem Gast.
Ich werde wieder nach Korsika reisen, ist eine wunderbare Insel aber tunlichst nur français sprechen.

** der Camping San Damiano ist ein Hammer.

Grüsse Gemann





1. Der Camping San Damiano ist ein Riesen-Mega-Camping-Platz in direkter Nähe zum Hafen von Bastia, der sicherlich nicht repräsentativ ist für die korsische Küche.
2. Dennoch ist hier von Vorteil, daß die zunächst reservierten Damen an der Rezeption perfekt englisch sprechen. In unserem speziellen Fall, als wir 2008 dort unfreiwillig wegen einer Fahrzeugpanne strandeten, waren diese äußerst hilfsbereit und entgegenkommend.

"die Franzosen erwarten ganz einfach, wenn man ihr Land besucht wird französisch gesprochen, basta."

Das erzählt mir jetzt keiner, daß das in Italien auch nur annhähernd besser ist. Nach meiner (langjährigen) Erfahrung im Gegenteil.

Gruß, Tom.
Geschrieben von: Anonym Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 07:30
Hallo Gemann,

nur zum besseren Verstaendnis: ich lebe nicht auf der Insel der Seeligen, sondern dicht bei Marseille; also in einer Gegend, die nicht nur von sozialen Konflikten (z.B. Arbeitslosigkeit) gezeichnet ist, sondern unter einer (besonders fuer Schweizer) erschreckenden Kriminalitaet leidet. - Du wirst wissen, dass F ein Zentralstaat ist. Die Vorgaben des Schulprogramms (siehe Fremdsprachen) - und zum Abitur - gelten landesweit.
Aber es stimmt, ich bin (auch schon mit den damals noch kleinen Kindern) sehr viel gereist - und nicht in "Luxus" und Sicherheit, sondern autonom. (Und komisch: jetzt im Beruf, wollen sie unbedingt immer reisen! grin )

Dein traumatisches Erlebnis mit der schrecklichen Pizza, kann ich zwar nachfuehlen, versichere Dir aber aus eigener Erfahrung, dass es nicht landestypisch ist. Ich habe in etlichen Gegenden schon miserabel gegessen - und leider nicht nur Pizza. (Eine meiner schlimmsten Vergiftungen - Pilze - hatte ich uebrigens in der Schweiz.)

Die gelegentliche Arroganz in franzoesischen Restaurants richtet sich nicht gegen Fremde, sondern ist auch unter Franzosen ein oft beklagter Missstand. Es gibt leider Schnoeselkellner, die glauben, vornehmer als der Gast sein zu muessen. Ein unendliches Thema in den Medien vor jeder Reisesaison! Es gibt eben keine Industrie ohne soziale Nebenwirkungen - und F hat pro Jahr ueber 80 Millionen Uebernachtungen.
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 07:37
Original geschrieben von Maschtuff
... und F hat pro Jahr ueber 80 Millionen Uebernachtungen.

Habe kürzlich in dem von mir abonnierten Frankreich-Magazin (ja, ich bin bekennender Frankophiler!) gelesen, dass deutlich über 90% der Urlaubstage französischer Arbeitnehmer in Frankreich verbracht werden. Wer Frankreich kennt, kann das auch verstehen. Da geht es vielleicht auch darum, dass man eben nicht wohin will, wo man kein Französisch spricht bzw. versteht. Tatsache aber ist, dass Frankreich eben alles bietet, was man so gemeinhin im Urlaub an Landschaft oder Zerstreuung sucht: Hochgebirge (sogar zweimal, Alpen und Pyrenäen), Strand (auch zweimal, Mittelmeer und Atalntik), Stadt, Kultur, weites Land, und wer auf die Tropen steht, steigt in den Jet in die Karibik und ist immer noch in Frankreich. Je nach globaler Erwärmung klappt es vielleicht sogar mit der Wüste, wobei man dafür die grenznahen Bardenas Reales in Spanien nimmt (da sind vor allem am Wochenende wirklich viele Franzosen vertreten).

In Sachen Arroganz nimmt wahrscheinlich Paris eine Sonderstellung ein, da schimpfen auch die (Rest-)Franzosen aus Herzenslust drüber.

Marcus
Geschrieben von: Anonym Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 07:58
Original geschrieben von Ar Gwenn
Original geschrieben von Maschtuff
... und F hat pro Jahr ueber 80 Millionen Uebernachtungen.

Habe kürzlich in dem von mir abonnierten Frankreich-Magazin (ja, ich bin bekennender Frankophiler!) gelesen, dass deutlich über 90% der Urlaubstage französischer Arbeitnehmer in Frankreich verbracht werden. Wer Frankreich kennt, kann das auch verstehen. Da geht es vielleicht auch darum, dass man eben nicht wohin will, wo man kein Französisch spricht bzw. versteht.

In Sachen Arroganz nimmt wahrscheinlich Paris eine Sonderstellung ein, da schimpfen auch die (Rest-)Franzosen aus Herzenslust drüber.

Marcus


In diesem Jahr hat sich - trotz des spaeter noch guten Wetters - die Krise deutlicher als sonst gezeigt. Ueber 45% aller Franzosen konnten ueberhaupt nicht wegfahren, sondern blieben in ihrer Gegend. (Gegessen wird dann oft Fast Food.) In den bekannten touristischen Ballungsgebieten waren die Campings zwar voll, aber auch dort wird es inzwischen fuer Familien recht teuer; statt zwei Wochen bleibt man dann nur eine. Der Platz fuer Zelte schrumpft da ausserdem, weil immer mehr Bungalows aufgestellt werden. Schrecklich!

Es gibt ja in fast jedem Land ein N-S-Gefaelle. Pariser sind z.B. fuer Leute aus der Provençe nur schwer zu ertragen. Das ist die unerfreuliche Begegnung mit einer hastigen, aggressiven Welt der ausgefahrenen Ellenbogen! smile
Geschrieben von: Wildwux Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 10:38
Original geschrieben von Maschtuff
Das ist die unerfreuliche Begegnung mit einer hastigen, aggressiven Welt der ausgefahrenen Ellenbogen!

Weniger Nord-Süd aber oft Stadt-Landgefälle fällt mir auf.

Sprachen: Meine Erfahrung ist, wenn man sich Mühe gibt und dies auch für das "Gegenüber" erkennbar ist, wir es auch klappen. Selbst "Arrogante" Franzosen, Italiener oder Spanier geben sich Mühe mit dem unbedarften.
Geschrieben von: Anonym Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 10:59
Original geschrieben von Wildwux
Original geschrieben von Maschtuff
Das ist die unerfreuliche Begegnung mit einer hastigen, aggressiven Welt der ausgefahrenen Ellenbogen!


Sprachen: Meine Erfahrung ist, wenn man sich Mühe gibt und dies auch für das "Gegenüber" erkennbar ist, wir es auch klappen. Selbst "Arrogante" Franzosen, Italiener oder Spanier geben sich Mühe mit dem unbedarften.

So ist es!
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 13:38
Original geschrieben von Wildwux
Selbst "Arrogante" Franzosen, Italiener oder Spanier geben sich Mühe mit dem unbedarften.

Was aber leider nur selten mit einschließt, l-a-n-g-s-a-m zu sprechen. Meiner Erfahrung nach begegnet der typische Franzose dem radebrechenden Touristen mit einem erfreuten, aber hyperschnellen Redeschwall, der auch nach einem flehenden "lentement, s'il vous plaît!" um keine Spur verständlicher wird. Das hat mit Arroganz nichts zu tun, ist nur eine Eigenart, die mir immer wieder aufgefallen ist.

Marcus
Geschrieben von: Anonym Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 14:16
Ich habe mal einige Zeit in einem bayerischen Dort gewohnt. Ca. 50 Einwohner, keine Kirche, keine Kneipe, viele Kuehe. Was glaubst Du, wie es mir da ging? lachen
Geschrieben von: Oliver Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 19:48
Original geschrieben von Maschtuff
Ich habe mal einige Zeit in einem bayerischen Dort gewohnt.

So hat eben jeder sein Päckchen zu tragen. Aber Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden. zumpo


Geschrieben von: Anonym Re: Sardinien und Korsika: Vergleich Offroadpisten - 04/10/2013 20:26
Original geschrieben von Oliver
Original geschrieben von Maschtuff
Ich habe mal einige Zeit in einem bayerischen Dort gewohnt.

So hat eben jeder sein Päckchen zu tragen. Aber Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden. zumpo


Wohl wahr! Der Wind streicht ueber Land und Leben und zum Schluss war's alles Gewinn. smile
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