Liebe Bau(sach)verständige,

wir haben ein dickes Hochwasser hinter uns. Ich möchte jetzt meine Kellerfenster mit Siebdruckplatten verrammeln. Dazu brauche ich einen elast.(Silikon?)-Dichtstoff, der auf lackiertem Metallrahmen, Plattenbeschichtung und Beton gut haftet. Welche Grundierung? Haftet Silikon auf Tiefgrund (lösemittelhaltig oder-frei)? Evtl. welches Silikon, od.welches Sikaflex?

Lb.G. Ulli

Ich würde Bauschaum nehmen .

Ich denke bei Hochwasser und abgedichteten Kellern an folgendes:

Wenn mein Haus eine Grundfläche von 100 qm hat und das Wasser außen 2 m über der Kellersohle steht, ergibt das ein getauchtes Volumen von 200 Kubikmetern, ergo einen Auftrieb von 200 t.

Wieviel wiegt so ein Haus eigentlich? Kann das aufschwimmen (kann es sicher, wenn es tief genug eintaucht, aber ab welcher Wassertiefe besteht die Gefahr)?

Ohne da jetzt der Experte zu sein: ich denke, die Kellerwände sollten im Erdreich schon festgenug sitzen, dass das Haus nicht wegschwimmt. Da dürfte eine ziemliche Haftreibung vorhanden sein.

Aber was ich gerade jetzt wieder gelesen/gehört habe, ist, dass die Feuerwehr den Leuten rät, ihre Keller zu fluten, weil das Wasser im Erdreich sonst den Kellerfußboden hochdrückt. Das dürfte aber auch gleichzeitig die Gefahr beheben, dass das Haus wegschwimmt. Denn dann stehen da 200 t im Keller...

allerdings bauen viele in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel weisse Wannen und schwimmen nicht auf.

Was auf jeden Fall nicht aufschwimmt ist ein Pfahlbau

...ich wollte eigentlich keine Diskussion anzetteln, ob mein Haus schwimmen kann. Mir ist auch nicht nach Witzen zumute. Bauschaum ist völlig ungeeignet. Ich frage ja wirklich aus einer Not heraus.
Lb gr. Ulli

Sika 221

untergrunde evtl. anrauhen, verzinkte sachen mit salmiak abwaschen.

Sorry Ulli, ich wollte keinen Witz machen. Wir haben hier ein ähnliches Problem und ich frage mich, ob es ein Risiko darstellt, wenn man den Keller zu hoch abdichtet.

Hier steht ganz unten was dazu

Ja!

Das Problem ist aber nicht ein schwimmende Haus sondern der Wasserdruck der gemauerte Wände gerne mal eindrückt was die Bodenplatte im EG schon mal mit einer Lageänderung quittiert....und natürlich alles was sonst noch die ehem. Außenwand brauchte.


Das ist übrigens einer der Gründe warum wir FW´s gerne mal die Keller nicht auspumpen.

Abdichten mittels Siebdruckplatte &Co klappt eh nur schlecht, ergo Platten nehmen und für die Dichtung zB Isolierrohr aus dem baumarkt nehmen um den Dreck draußen zu halten, das bischen Wasser was kommt macht eine kleine Pumpe die natürlich auch Strom haben sollte wenn die Stadtwerke den großen Stecker ziehen.

PS
Wie hoch war noch mal der Wasserdruck in 2m Tiefe?

Hi,
bei Häusern, die in Normalfall schon im Grundwasser stehen, prüft der Statiker, ob das Haus auf aufschwimmen kann.
Dementsprechend riskant ist es, ein Haus bei Hochwasser dicht zu machen. Der Schaden wird dadurch nicht zwingend kleiner, im Gegenteil. Wenn man das machen will, sollte da ein Statiker vorher drüber schauen.
Was ich nicht verstehe, Du schreibst "Hochwasser hinter uns" soll die Konstruktion für spätere Hochwasser als Notfallmaßnahme dienen oder willst Du das ganze Haus unten rum dicht machen?
Im letzten Fall würde ich was haltbareres als Siebdruckplatten verwenden.
Bauschaum ist gar nicht dumm, wenn es sog. Brunnenschaum ist. Der überbrückt breitere Spalten als z.B. Sikaflex oder Silikon und haftet auf pratisch allen Untergründen. Ist wasserdicht bis 0,5bar, so hohe Wasserstände über OK Kellerfesnster wünsch ich keinem.
Härtet auch schneller aus als Sikaflex.
Halten die Fensterrahmen dem Druck stand?.

Hallo,

Alternativ zu Sikaflex wäre auch Klebt%Dichtet (Power) von Würth OK, wobei ich nicht weiß, wie das (ebenso wie Sika) bei Beton hält.

Normaler Bauschaum taugt nicht viel zum Abdichten, wenn, dann der von wildcat genannte Kanalschaum. Aber Achtung, viele Schäume, auch die meisten Kanalschäume, sind nicht UV-fest, müssen also vor Sonnenlicht geschützt werden.

sollen die fenster denn dauerhaft verschlossenwerden, oder nur bei bedarf?

Zunächst danke für Euere Tips. Wir hatten ein Hochwasser mit starker Stömung, das bis ca. 20cm über Erdgeschoßniveau anstieg. Ich hatte provisorisch vor die Kellerfenster Siebdruckplatten geschraubt und teils mit Silikon, teils mit Bauschaum abgedichtet.In den Platten waren von aussen KG Rohre eingepasst , die man bei Bedarf über den Wasserspiegel verlängern und einen C-Schlauch durchführen konnte. Das hat prinzipiell auch gut funktioniert, nur war es eben nicht perfekt abgedichtet und es kam Wasser herein, was aber nicht soviel Schaden anrichten konnte wie bei allen umliegenden Häusern, die teilweise nicht mehr bewohnbar sind. Jetzt möchte ich das perfektionieren, da weder Bauschaum noch Silikon, noch die einfach vorgeschraubten und im Fensterschacht eingekeilten Platten ideal sind. Vor dem Erdgeschoß hatte ich an den Türöffnungen Schalplatten mit Silikon eingepasst, was uns vor einer Komplettüberschwemmung bewahrt hat aber natürlich auch vebesserungsfähig ist.
Daher die Frage nach dem geeigneten Dichtmaterial für eine permanente Abdichtung.

Lb.G. Ulli

Theoretisch sollte es doch folgendes reichen,
eine Platte, größer als das Fenster, wird an der zur Wand zeigenden Seite mit einer umlaufenden Dichtung versehen.
Diese Dichtung liegt an der Außenwand an, und wird mit steigendem Wasser nur noch fester angedrückt. Zum in Position halten reichen paar Schrauben, grad so, daß die Dichtung flächig anliegt.

Auf den Halligen gibt es regelmäßig Hochwasser, allerdings nur für einige Stunden. Die sollten wissen wie Fenster und Türen abgedichtet werden.

Bauschaum nein, Brunnenschaum ja.
Oder halt der schon genannten Kanalschaum.

Wir waren innert kürzester Zeit ausverkauft.
Nur bei uns war es nicht schlimm mit dem Wasser, da die Schneeschmelze noch nicht begonnen hat.

Gruss
Steffen

Warum nicht Rahmen aus verzinktem Stahl mit den passenden schottblechen ?

Das ganze ist bei Bedarf schnell montierbar