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Geschrieben von: Wölflein Beschissen beim Lackierer - 18/04/2017 22:17
Hallo,
Ich habe vor 1,5 Jahren meinen Wolf außen lackieren lassen, die Farbe in konfektionierter Menge bei Militärlacke gekauft, inklusive matten Decklackes.
Ich hatte von Anfang an Zweifel an der korrekten Durchführung der Klar - Lackierung, da der Leck sehr empfindlich war und sich relativ blieb. Der Lacker faselte damals was von "sehr ergiebig" und "brauchte nicht viel".
Wegen einer Lackierung im Innenraum habe ich heute mal die damals verbrauchte Menge Klarlack nachgewogen(bitte keine Fragen, warum erst jetzt, ich ärgere mich eh schon grün bis lila) :
Von 4,5 veranschlagten kg waren noch 4 gestern über, d.h. In meinen Augen hat der Lackierer nicht richtig gearbeitet und meine Zweifel waren wohl berechtigt.
Ich werde das Ganze sicher reklamieren und Nachbesserung fordern, wie kann ich ihm seinen mutmaßlichen Pfusch SICHER nachweisen wäre nun meine Frage in die Runde? Immerhin heißt es jetzt auch für mich, dass ich den ganzen Wolf wieder demontieren muss....
Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Beschissen beim Lackierer - 19/04/2017 09:53
Original geschrieben von Wölflein
wie kann ich ihm seinen mutmaßlichen Pfusch SICHER nachweisen
Sicher wohl nur durch einen Gutachter. Dann wird er vielleicht ein Gegengutachten erstellen lassen usw. Zu guter Letzt wird man sich vor einer Schiedsstelle irgendwo auf der Mitte einigen, wenn überhaupt....
Da Du die Lackmengen so genau definieren kannst, warum hast Du nicht sofort reagiert? Aber nach 1,5 Jahren würde ich vermutlich einen anderen Lacker suchen, die Demontage/Montage wirst Du wohl sowieso selbst machen müssen. Und Lack haste ja noch.
Aber ist nur meine Meinung.
Geschrieben von: Wölflein Re: Beschissen beim Lackierer - 19/04/2017 11:04
Hallo Rainer,
"bitte keine Fragen, warum erst jetzt, ich ärgere mich eh schon grün bis lila", damals habe ich alles, was ich beim Lacker angeliefert hatte, in einem Korb zurück bekommen. Ich hatte dem damals schon gesagt, dass mir die Restmenge Klarlack noch recht viel erscheint, aber hatte mich beschwichtigt und gesagt "sehr ergiebig" etc. Dass es so ein eklatantes Mißverhältnis war, habe ich damals nicht überschaut, <10% der benötigten/gelieferten Lackmenge wurden offensichtlich verarbeitet.
Geschrieben von: Troll Re: Beschissen beim Lackierer - 19/04/2017 12:31
Verarbeitungshinweise vom (Lack-) Hersteller einholen und den Schichtaufbau vergleichen.
Vor allem würde ich aber mal das Gespräch mit dem Lackierer suchen, möglicherweise geht es ja alles ganz einfach, Sprich; Du Material, er Arbeit.
Geschrieben von: Wölflein Re: Beschissen beim Lackierer - 19/04/2017 13:53
Danke Troll,
Wie wird denn der Schichtaufbau festgestellt? Muss ich zu einer anderen Lackierbude?
Mit dem Lacker habe ich noch nicht gesprochen, irgendwie hab ich auch das Gefühl, dass das nix bringt, hatte er mir doch damals eine Million mal versichert, alles 1000% korrekt nach Anweisung durchgeführt zu haben....
Geschrieben von: Caruso Re: Beschissen beim Lackierer - 19/04/2017 18:56
Jeder Unfallgutachter sollte einen Lackschichten Messer haben.
Geschrieben von: Wölflein Re: Beschissen beim Lackierer - 19/04/2017 19:40
Klar, ich befürchte aber, es ist komplizierter.
Der alte BW Lack wurde nämlich nur abgeschliffen, dann der Lackaufbau gemacht, da wird es schräg, Dicken vergleichen zu wollen. Außer es gibt Geräte, welche die Schichten einzeln aufzeigen? Noch nie gehört. Oder doch?
Geschrieben von: SIGGI109 Re: Beschissen beim Lackierer - 20/04/2017 06:13
wenn es denn ,,nur,, um den klarlack geht verstehe ich dein unversändnis nicht ???
da kommt ja nur eine schicht mattklarlack drauf.von der orginalfarbe können schonmal
2-3kg (vorlack auch nato-grün,nur aussen lackiert) aufs fahrzeug kommen damit ordentliche
deckung gewährleistet ist.klarlack ist doch nur noch eine schutzschicht..
Geschrieben von: Ozymandias Re: Beschissen beim Lackierer - 20/04/2017 06:32
Mattlack ist grundsätzlich extrem Kratzempfindlich. Darauf sieht man jede Bohnenranke die mal am Auto entlang gestrichen ist. Oder den Besuch von Nachbars Katze.

Ich hoffe du wusstest das bevor du es hast machen lassen.

Die Lackstärke ist dabei irrelevant.

LG Ozy
Geschrieben von: Wölflein Re: Beschissen beim Lackierer - 20/04/2017 06:54
@Siggi und Ozy,

Der Mattlack (=matte Oberflächen Effekt) wird bei dem Lack NICHT durch die Oberfläche an sich erzeugt, sondern durch matte Fest Körper, d.h die Oberfläche ist geschlossen wie bei einem klassischen Klarlack, die Empfindlichkeit ist mit dem fast vergleichbar.
Und ne saubere, ausreichend dicke Schutzschicht sollte ja wohl auf jedem Lack sein, das Argument ist nicht so ganz tragbar.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Beschissen beim Lackierer - 20/04/2017 07:31
Ah ok das kannte ich noch nicht. Dachte es sei ein klassischer Mattlack. 😊
Geschrieben von: FAT AL ERROR Re: Beschissen beim Lackierer - 21/04/2017 19:19
Vergiss ALLES und buch es als Lehrgeld ab. Das wird eine Neverendingstory und du schmeisst gutes Geld dem schlechten hinterher. Beim nächsten Mal klaren Auftrag an den Lacker, er liefert Farbe und Arbeit und du bezahlst das Resultat. Dafür muss er geradestehen und im Schadenfall haften. Alles Andere ist Pillepalle und kostet weiter DEIN Geld, Nerven, Zeit.
Deine Aktion war Schweinchen Schlau und ist clever in die Hose gegangen!!!
SORRY, aber durch Schaden wird man klug...und nun rate mal, woher ich das trotz Rechtsschutzversicherung gelernt habe....
Geschrieben von: Meister Re: Beschissen beim Lackierer - 22/04/2017 16:11
Hi, also als meiner lackiert wurde musste ich die Farbe aus selbst besorgen. Weil keiner der Lackierer in der Lage war es zu verstehen das man diese Farbe nicht mit Mattierung herstellen kann. Desweiteren sollte es auch 1 Komp. Kunstharz sein. Da waren alle am Ende. Das es trotzdem bei dir nicht geklappt hat ist einfach Pech. Der G eines Freundes wurde auch mit selbst angelieferter Farbe lackiert und gut ists.
G-ruß Meister
Geschrieben von: ghostbuster Re: Beschissen beim Lackierer - 22/04/2017 21:55
Original geschrieben von Wölflein
@Siggi und Ozy,

Der Mattlack (=matte Oberflächen Effekt) wird bei dem Lack NICHT durch die Oberfläche an sich erzeugt, sondern durch matte Fest Körper, d.h die Oberfläche ist geschlossen wie bei einem klassischen Klarlack, die Empfindlichkeit ist mit dem fast vergleichbar.
Und ne saubere, ausreichend dicke Schutzschicht sollte ja wohl auf jedem Lack sein, das Argument ist nicht so ganz tragbar.
hallo volker, das ist so nicht ganz richtig.
ein matter effekt wird immer durch die oberfläche erzeugt, da der glanzgrad einer jeden beschichtung nur an der oberfläche gemesen werden kann (im groben beschrieben: als glanzgrad wird das von der oberfläche zurückgeworfene licht in prozent angegeben [einfallswinkel des lichts und ausfallswinkel sind definiert], bei sehr matten oberflächen, wie man sie heutzutage im fahrzeuginnenraum findet, wird nur ca.10% licht in einem definierten winkel zurück reflektiert, die restlichen 90% werden so gestreut, dass sie in einem anderen Winkel refletiert werden und vom Messgerät nicht direkt erfasst werden).
die von dir beschrieben "matte festkörper" ("mattierungsmittel" bei uns im fachchinesisch genannt) erzeugen eine struktur der lackoberfläche, sodass die oberfläche matt erscheint, dabei ist das matteriungsmittel im lackfilm farblos/ transparent (nicht im lack zugegeben ist es ein weißes pulver, sehr fein und leicht, ähnlich aerosil/ kieselräure; der brecungsindex der bindemittel im klarlack und des mattierungsmittels sind sehr nah beieinander, wodurch das mattierungsmittel im lackfilm transparent erscheint).

die lackoberfläche ist grundsätzlich geschlossen. bei jedem lack. wenn dies nicht der fall ist, hat man viel zu dünn lackiert, eine richtige verfilmung des lackes kann nicht stattfinden, andere probleme sind die folge (ggf. auch gewünscht um optische effekte zu erzeugen....).

matter lack ist von den oberflächeneigenschaften, bzw. der kratzbeständigkeit her immer "anfälliger" als hochglänzender lack. zwar hinterlässt nicht jeder ast gleich optische spuren, aber kampfspuren können schneller sichtbar werden als bei hochglänzendem lack. das liegt daran, dass die oberfläche bei mattem lack einer gebirgskette gleicht, wohingegen die oberfläche eines hochglänzenden lackes der oberfläche eines stillen gewässers gleicht, um es mal bildlich darzustellen, was man unter dem mikroskop sehen würde.

kleine lackkunde am wochenende.

grüße
mathias
Geschrieben von: SIGGI109 Re: Beschissen beim Lackierer - 23/04/2017 09:42
Original geschrieben von ghostbuster
Original geschrieben von Wölflein
@Siggi und Ozy,

Der Mattlack (=matte Oberflächen Effekt) wird bei dem Lack NICHT durch die Oberfläche an sich erzeugt, sondern durch matte Fest Körper, d.h die Oberfläche ist geschlossen wie bei einem klassischen Klarlack, die Empfindlichkeit ist mit dem fast vergleichbar.
Und ne saubere, ausreichend dicke Schutzschicht sollte ja wohl auf jedem Lack sein, das Argument ist nicht so ganz tragbar.
hallo volker, das ist so nicht ganz richtig.
ein matter effekt wird immer durch die oberfläche erzeugt, da der glanzgrad einer jeden beschichtung nur an der oberfläche gemesen werden kann (im groben beschrieben: als glanzgrad wird das von der oberfläche zurückgeworfene licht in prozent angegeben [einfallswinkel des lichts und ausfallswinkel sind definiert], bei sehr matten oberflächen, wie man sie heutzutage im fahrzeuginnenraum findet, wird nur ca.10% licht in einem definierten winkel zurück reflektiert, die restlichen 90% werden so gestreut, dass sie in einem anderen Winkel refletiert werden und vom Messgerät nicht direkt erfasst werden).
die von dir beschrieben "matte festkörper" ("mattierungsmittel" bei uns im fachchinesisch genannt) erzeugen eine struktur der lackoberfläche, sodass die oberfläche matt erscheint, dabei ist das matteriungsmittel im lackfilm farblos/ transparent (nicht im lack zugegeben ist es ein weißes pulver, sehr fein und leicht, ähnlich aerosil/ kieselräure; der brecungsindex der bindemittel im klarlack und des mattierungsmittels sind sehr nah beieinander, wodurch das mattierungsmittel im lackfilm transparent erscheint).

die lackoberfläche ist grundsätzlich geschlossen. bei jedem lack. wenn dies nicht der fall ist, hat man viel zu dünn lackiert, eine richtige verfilmung des lackes kann nicht stattfinden, andere probleme sind die folge (ggf. auch gewünscht um optische effekte zu erzeugen....).

matter lack ist von den oberflächeneigenschaften, bzw. der kratzbeständigkeit her immer "anfälliger" als hochglänzender lack. zwar hinterlässt nicht jeder ast gleich optische spuren, aber kampfspuren können schneller sichtbar werden als bei hochglänzendem lack. das liegt daran, dass die oberfläche bei mattem lack einer gebirgskette gleicht, wohingegen die oberfläche eines hochglänzenden lackes der oberfläche eines stillen gewässers gleicht, um es mal bildlich darzustellen, was man unter dem mikroskop sehen würde.

kleine lackkunde am wochenende.

grüße
mathias







gut geantwortet................ daumenhoch

@wölflein

ich habe seit 1992 ein militärfahrzeug und hab schon einige millitärfahrzeuge lackiert (nein,ich bin kein lackierer,sondern nur tischler)
über millitärlacken hab ich mich da logischerweise schon informieren müssen und mit lacken generell schon berufsbedingt.
Geschrieben von: Wölflein Re: Beschissen beim Lackierer - 23/04/2017 20:42
Hallo Mathias,
So tief bin ich dann doch nicht drin,danke für Deine ausführlich Antwort.
Es kotzt mich total an. Hab nochmals mit Herrn Dörbandt(Militärlacke,suuuper Service!) telefoniert,und der hat mir bestätigt,dass man mit der verbrauchten Lackmenge höchstens eine Motorhaube beidseitig lackieren kann,wenn man es richtig macht.
Ich weiß echt nicht mehr,ob ich mir den Ärger jetzt nochmal antun soll....
Geschrieben von: ghostbuster Re: Beschissen beim Lackierer - 01/05/2017 21:32
hallo Volker,

ist schon ärgerlich...könnte mir die vorgehensweise des lackierers nur damit erklären, dass er angst hatte läufer zu lackieren, da er die lacke nicht kennt. obwohl das für einen gelernten lackierer, der was auf dem kasten hat, eigentlich kein argument sein sollte. nach kurzem probelackieren kann man sich eigentlich auf jede art von lack einstellen und ggf. halt dünnere schichten mehrmals lackieren um zum ziel zu kommen.

aber solche probleme gibt es eigentlich in allen gewerken. am besten ist, man macht alles selbst, dann weiss man, dass es so gemacht wird, wie man es möchte. dahert dann öfter länger und ist ggf. auch teuerer...
gut bei einer fahrzeuglackierung benötigt man noch eine geegnete halle/ lackierkabine/ pavillion/ zelt... grin


hast du vielleicht schon mal darüber nachgedacht es selbst zu rollen, stück für stück? ist ja nur klarlack für aussen und der G hat recht schöne geometrieen...wir haben türrahmen bei der renovierung gerollt, mit schaumstoffrollen für lack (nach ca.1-2h immer gegen neue gewechselt). das resultat ist schon sehr gelungen, ähnlich wie mit der pistole lackiert.
matte farben sind auch unproblematischer was lackierfehler betrifft und puffern diese etwas besser ab...

gruß
mathias
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