@DaPo: bei diesem Eintrag ist mir echt die Kinnlade runtergeklappt. Auf die Idee muss man erstmal kommen, ne Steuerkette von Zulieferern passend abzulängen.
Ist doch eigentlich naheliegend, wenn es in passender Länge nichts gibt. Wenn mir ein Schlauch zu lang ist, schneide ich den auch ab...
Seit ich in Algerien (1979!) bei meiner XT 500 die Antriebskette kürzen mußte, weil ich sie wegen übermäßiger Längung nicht mehr spannen konnte, ist Ketten kürzen für mich was gaaanz normales, vorausgesetzt, es wird fachgerecht durchgeführt! Das schließt auch O-Ring-Ketten mit ein! Fürchtet euch nicht!
Wolfgang
I = W + E = Co: Ich bin W(olfgang) und E(va) ist meine Copilotin. So einfach kann die Entschlüsselung von Firmennamen sein!
Hallo Alfonso, gemacht hat das bei meinem Fahrzeug die Fa. Lutz Fahrzeugservice in 88971 Peiting. Dazu wurde der hydraulische Kettenspanner zerlegt und ein Drehteil angefertigt das in den Kettenspanner eingelegt wurde und so bemessen ist dass der Kettenspanner im Falle eines Defekts nur ein kurzes Stück zurückfallen kann. Dadurch ist sichergestellt dass beim Ausfall des Kettenspanners die Kette nicht überspringen kann.
Hallo Horst, vielen Dank nochmal für den Tip. Aber leider sah sich die Werkstatt nicht in der Lage den eingeschickten Spanner zu modifizieren. Sie meinten, Deiner war damals anderer Bauart (von hinten zu öffnen) und meiner sei nun defekt, weil sie ihn bei der Demontage ausrücken mussten. Naja, dem war zum Glück nicht so. Vielleicht wollten sie einfach keine Gewährleistung übernehmen, bei Dir war ja auch das Fahrzeug vor Ort. Konntest Du in letzter Zeit mal den Zustand der Gleitschuhe begutachten?
Der Spanner liegt hier wieder auf der Werkbank. Der vorübergehende Zusammenbau ging mit Werkstatthandbuch (Seiten 79-81) und dem dort erwähnten Spezialwerkzeug von Iveco relativ einfach. So sieht es aus:
Erhältlich bei dutchengineparts.nl für ca. 20€. Falls es mal jemand benötigt, verschicke ich es gerne gegen Portoerstattung. Ist hilfreich, keine Ahnung wie man den Kolben sonst montiert bekommt.
Nochmal zusammengefasst: wie weiter oben erwähnt vermute ich, dass der hydraulische Spanner (im Gegensatz zum mechanischen) den Verschleiss der Gleitschuhe reduziert, weil er die Kette immer auf Idealspannung hält. Dem gegenüber steht die Gefahr des Abscheerens des Kolbenringes des hydraulischen Spanners und damit ein (Zitat Bernhard) "kapitaler Motorschaden". Deshalb würde ich die Modifikation mittels Drehteil jetzt gerne selber angehen. Mercedes hat so etwas in Kunststoff tlw. ab Werk in die Feder eingelegt (ab Minute 2.50 sichtbar).
Überlegungen zur Modifizierung:
Auf dem Bild ist der eingebaute Zustand dargestellt. Die Werkstatt wollte vor Einsendung sinnvollerweise wissen, wieviel mm der Spanner beim Drehen an der Kurbelwelle auf den OT`s heraus bzw. zurückrückt (plus/minus 20%) um das anzufertigende Drehteil berechnen zu können. Gemessen wurden:
OT1: 10mm -20% +20% 10,3mm 11mm
OT2: 10,3mm -20% +20% 10,0mm 11mm
OT3: 10,2mm -20% +20% 10,1mm 11mm
OT4: 10,6mm -20% +20% 10,1mm 11mm
Also ca. 1mm Spiel. (OT1 entspricht nicht zwingend dem ersten Zylinder, hatte den Deckel nicht runter aber egal)
Das innere Gehäusemaß des Spanners beträgt 70,0 mm. Der Kolben ist 56,0 mm lang, steht aber im Einbauzustand Minimum 10,0 mm raus. Das in die Feder eingelegte Drehteil könnte damit (abzüglich einer Sicherheitstoleranz) rein theoretisch knapp 24 mm betragen. Praktisch verhält es sich aber so, dass der Spanner vor Montage im Motor mit dem Spezialwerkzeug eingerückt werden muss und erst im Motor durch Drücken auf den Kolben aktiviert wird und bis zur Gleitschiene ausfährt. Im eingerückten (also unaktivierten) Zustand steht der Kolben aber nur ca. 5 mm raus. Einen weiter aussen gelegenen Rastpunkt gibt es nicht.
Hallo, wenn ich´s richtig deute, hat das Totalversagen des Spanners zur Folge, dass der von Alfonso rot eingezeichnete Bauraum gegen null geht und die Führungsschiene so viel Spielraum für die Duplexkette freigibt, dass evtl. die Kette im Leertrum einen Zahn überspringen kann oben an der Lockenwelle?
Über den Stößel des Spanners eine Art "Überwurfmutter" oder eine Art "Hütchen" drübergestülpt, was sich linke Seite (obiges Bild) an das Stirnradgehäuse und rechte Seite an den Kettenspanner abstützt? Diese Hülse darf aber nicht im Stirnradgehäuse rumplingen, wenn der Spanner die Grätsche macht, muss also geführt werden. Kann man den Spanner einsetzen und danach erst die Kettenführungsschiene montieren?
Gruß Benedikt
Zuletzt bearbeitet von Benedikt1; 06/11/201923:14.
Hallo, wenn ich´s richtig deute, hat das Totalversagen des Spanners zur Folge, dass der von Alfonso rot eingezeichnete Bauraum gegen null geht und die Führungsschiene so viel Spielraum für die Duplexkette freigibt, dass evtl. die Kette im Leertrum einen Zahn überspringen kann oben an der Lockenwelle?
Genau dort ist das Problem zu verorten. Ob Lockenwelle oder woanders, der Kette ist freigestellt an welcher Stelle sie überspringt.
Original geschrieben von Benedikt1
Über den Stößel des Spanners eine Art "Überwurfmutter" oder eine Art "Hütchen" drübergestülpt, was sich linke Seite (obiges Bild) an das Stirnradgehäuse und rechte Seite an den Kettenspanner abstützt? Diese Hülse darf aber nicht im Stirnradgehäuse rumplingen, wenn der Spanner die Grätsche macht, muss also geführt werden.
Grundsätzlich eine gute Idee! Meint, anbraten am Gehäuse oder an der Schiene? Nur...versagt der Spanner unbemerkt, nagt die Hülse beidseitig am Material, von daher weiß ich nicht ob das so optimal ist...
Original geschrieben von Benedikt1
Kann man den Spanner einsetzen und danach erst die Kettenführungsschiene montieren?
Ja, sollte gehen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dem Spanner hinten eine "Öffnungsmöglichkeit" zu verpassen, um das besagte maßhaltige Drehteil einzufügen.
Aber bevor man sich komplett verrennt, tendiere ich mittlerweile fast dazu, das Rätselraten zu ersparen und die Nickligkeiten bzgl. Wartungsintervall eines mechanischen Spanners zu akzeptieren.
Deshalb vereinfacht gefragt: hat noch jemand einen liegen/zu veräussern?
------------------------------------------------------------------------------- Bush Mechanics | Fgst. 5924991
Ich hänge mich mal dran - nachdem ich vor kurzem ein komisches Rumoren im Leerlauf festgestellt und noch nie in den Kettenkasten geschaut habe (aktuell 86tkm, seit 30tkm bei mir; ich weiß, sollte man häufiger machen), wollte ich mir auch mal die Steuerkette und ihre Gleitschuhe genauer anschauen.
Welche Möglichkeiten gibt es zum Gegenhalten beim Lösen der Kurbelwellenschraube? Das Loch im Kupplungsgehäuse wie im ürsprünglich hier von Jürgen geposteten Bild gibt es bei mir nicht. Ich könnte höchstens auf der anderen Seite durch die bei mir (2,5l) nicht genutzte Gewindebohrung für den Drehzahlmesser einen Stift stecken... aber da ich alleine bin wird das Kerben suchen recht schwierig, und ich wüsste aktuell nichtmal sicher ob sie überhaupt vorhanden sind.
Ist vielleicht ne dumme Frage, aber kann man evtl die 6mm (?) Stifte in die beiden Kettenräder für Nockenwelle und Einspritzpumpe stecken und damit Gegenhalten? Sind ja "nur" 220 Nm, wenn ich richtig gelesen habe.
Lieber gar nicht gegenhalten, öffnen am besten mit einem Druckluftschrauber. Prrrrt und auf.
Wenn doch unbedingt nötig dann nur vorne direkt an der Riemenscheibe oder in dem Fall am Steuerkettenrad.
Danke - leider hab ich keinen Schlagschrauber/Druckluftschrauber. Das wäre das Einfachste. Direkt an der Riemenscheibe gegenhalten? Ich wüsste nicht, wie. Meinst du mit Steuerkettenrad das Oberste (Nockenwelle)?
Original geschrieben von BAlb
Schlagringschlüssel.
Original geschrieben von Pesca
(beim gegenhalten kann leicht etwas abscheren und/oder leicht verbiegen... gar nicht gut an der Kurbelwelle)
das eher nicht, die 200Nm der Schraube sind jedenfalls weniger als die 240Nm, die der Motor liefern soll.
Den Schlagringschlüssel finde ich interessant, aber bei dem müsste man sich doch erst recht Sorgen machen, dass was nachgibt? So von wegen Lastspitzen, wenn da einer mit dem 5kg-Hammer draufdengelt? Naja, vermutlich ist das Losbrechmoment immer noch Größenordnungen unter den Reserven der Bauteile in dem Bereich... (Anzugsdrehmoment M36 8.8 wäre ja normalerweise z.B. in der Gegend 2500 Nm).
Die Überlegung mit dem Motordrehmoment hatte ich auch schon. Eigentlich dürfte kein Bauteil überlastet werden, wenn ich einfach den Gang einlege und sicherstelle, dass das Auto beim Lösen mit langem Hebel nicht davonrollt...