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Schneidlehrling im 1.Gewindegang
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OP
Schneidlehrling im 1.Gewindegang
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Der Rohölpreis hat sich seit dem Sommer halbiert. Er ist von seinem Rekord von rund 147 Dollar pro Barrel im Juli inzwischen auf unter 70 Dollar gesunken. Iran und Kuwait haben sich bereits für eine Drosselung der Produktion ausgesprochen.  Super ! Das ist in allen Medien zu lesen, aber das ich ein Schreiben von meinem Gasversorger erhalte, das alles ja so TEUER wird und nun ist es nicht anders zu machen, als das man auch die Preise anziehen muss.  Frechheit ! Auch die Preisspanne zwischen Benzin und Diesel ist wieder arg zusammengeschrumpft. Warum wird der Kram nicht im allgemeinen günstiger, da *alles* ja am Oel hängt. Ralf
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Die Gaspreiskopplung bezieht sich wohl auf den Heizölpreis, nicht aufs Rohöl?
Is aber egal, wird so hinhgebogen wie es grad gebraucht wird.
Diesel zu verteuern ist ja schon länger erklärtes Ziel unserer Konzerne.
Lohnt sich ja bei der stark gestiegenen Nachfrage auch richtig.
Da es auf normalen Wegen nicht umzusetzen ist, machen sie es bei Preissenkungen, sozusagen hintenrum.
Immerhin sinken die Pöpreise auch.
Obwohl die Jungs ja immer behauptet haben, der gestiegenen Pölpreise habe nichts mit den gestiegenen Dieselpreisen zu tun und sei nur "steuerbedingt".
Früher hat der fröhliche Landmann seinen Saft für 80 Pfennig verkauft. Heute versuchen sie dafür 1,20 € zu nehmen.
Verarsche aller Orten - ne falsch, das nennt sich ja freie Marktwirtschaft.
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Das soll sich aber soziale Marktwirtschaft nennen, steht im Grundgesetz.
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..., steht im Grundgesetz. zeig mal bitte wo dort 
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Der Begriff „soziale Marktwirtschaft“ kommt im Grundgesetz natürlich nicht vor. Er wurde ja erst später von Ludwig Erhardt geprägt.
Aber im Artikel 14 Absatz 2 Grundgestz heißt es unmißverständlich:
„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Daraus läßt sich die Legitimation des Staates ableiten, einer ungezügelten Entwicklung auf den Kapital- und sonstigen Märkten bestimmte Grenzen zu setzen und einen Ordnungsrahmen zu schaffen, innerhalb dessen sich wirtschaftliches Handeln abzuspielen hat.
Von diesem Reglementierungsrecht des Staates wurde auch tatsächlich Gebrauch gemacht und deshalb gibt es bei uns nicht nur keine Kinderarbeit wie im alten Manchester oder heutigen Indien sondern wir hatten auch mal ein paar Jahrzehnte lang eine wirtschaftliche Entwicklung, die sehr vielen Menschen zugute kam.
Ja und dann kam der Zusammenbruch des Ostblocks, die Internationalisierung der Wirtschafts- und Finanzströme und das Wiedererstarken des Liberalismus. Letzterer unter dem Vorwand, daß man den Zwängen der Globalisierung unterworfen sei und das der Markt es schon richten werde – und zwar für alle am besten.
Was dabei herausgekommen ist, wissen wir alle. Z.B. Abbau von Schutzrechten wie Mitbestimmung und Kündigungsschutz, Herunterfahren von hart erkämpften Errungenschaften im Sozialsystem, massenweise Etablierung von Billigjobs usw. usw.
Gleichzeitig Ausweitung eines undurchschaubaren Steuersystems mit Vorteilen für die Steuerkundigen und eines ungezügelten Abgabesystems zum Nachteil der wehrlosen Bevölkerung.
Genutzt hat das ganze also nur wenigen, geschadet den meisten. Das war zu erwarten, aber das atemberaubende Tempo dieser Entwicklung hat mich doch überrascht.
Jetzt, da auch noch die Spargroschen der kleinen Leute in Gefahr sind und Finanzkrise und Rezession das System ins Wanken bringen, erschallt plötzlich wieder der Ruf nach mehr Staat. Und der Begriff soziale Marktwirtschaft erlebt eine Wiedergeburt.
Sind nicht auch im nächsten Jahr wichtige Wahlen?
mfG
Rainer
Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)
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kein zweiter
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Damit sollte doch aber Glaube an "soziale Marktwirtschaft", Sozialdemokratie mit menschlichem Antlitz u.ä. öfter plausibel gemacht werden. Mit der Sozialpflichtigkeit aus dem Grundgesetz. Irgendwie verpflichtet.
Okay, oben nu wörtlich.
Zuletzt bearbeitet von kein zweiter; 24/10/2008 10:25. Grund: zum Löschen zu präzis
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@ Landcruiser,
Art. 15 GG, das vergessene Grundrecht, gibt da schon einen deutlichen Hinweis, wie z.B. Art 14 zu verstehen sein könnte.
Mit freundlichen Grüßen aus Franken
Hermann-Josef
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Hallo Hermann-Josef,
meine Frage oder Bitte weiter oben war auch mehr rhetorisch/ironisch gemeint.
Das vergessene Grundrecht hat diesen Namen wohl zu Recht. Wer das öffentlich in den Mund nimmt, wird sich wohl ratzfatz vor der Tür wiederfinden.
Zusammen mit anderen Leuten, die versuchen heute auf verschiedene Grundrechte hinzuweisen und deren Gewährleistung einfordern.
Ist nicht mehr die Zeit sich auf seine Grundrechte zu berufen.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt langsam Wirkung.
Ich finds ganz bitter ...
Grüße in die schöne Weingegend!
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kein zweiter
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Vergessen, es ins Ausland zu verkaufen, hatte der Herr Prantl noch gemeint. Aber hier schreibt's jemand, daß es eine Freude ist. ![[Linked Image von cosgan.de]](http://www.cosgan.de/images/midi/konfus/c065.gif)
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schreckt vor nix zurück
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Aus einem anderen Forum:
Benzinpreisentwicklung
1. Die OPEC-Länder steigern ihre Produktion: - der Benzinpreis steigt. Dies ist auf grundlegende ökonomische Gesetze unserer Marktwirtschaft zurückzuführen: Die gestiegene Nachfrage nach Tankerkapazität verteuert die Frachtraten überproportional.
2. Die OPEC-Länder drosseln ihre Produktion: - der Benzinpreis steigt. Das ist ökonomisch bedingt: Das Angebot sinkt bei gleichbleibender Nachfrage, damit wird die Ware teurer.
3. Im Nahen Osten herrscht vorrübergehend Waffenruhe: - der Benzinpreis steigt. Die Ruhe ist trügerisch, die Lager werden vorsorglich aufgefüllt. Die zusätzliche Nachfrage erhöht den Marktpreis.
4. Im Nahen Osten wird gekämpft: - der Benzinpreis steigt. Hamsterkäufe erhöhen die Nachfrage und damit den Marktpreis.
5. Die Verbraucher sparen: - der Benzinpreis steigt. Der Minderverbrauch sorgt dafür, dass die Raffinerien weit unterhalb ihrer Kapazität produzieren müssen. Dies erhöht den Einheitspreis (Kosten pro Liter), den in einer Marktwirtschaft die Konsumenten zu tragen haben.
6. Die Verbraucher sparen nicht: - der Benzinpreis steigt. Die Ölgesellschaften erfüllen eine lebenswichtige Funktion in der Martkwirtschaft: Durch Preiserhöhungen wirken sie einer noch größeren Abhängigkeit vom Erdöl entgegen.
7. Die Verbraucher weichen auf Substitute aus: - der Benzinpreis steigt. Die Verbundproduktion der verschiedenen Erdöl-Derivate kommt durcheinander. Das erhöht die Kosten pro Liter.
8. Der Rhein führt Hochwasser: - der Benzinpreis steigt. Die Versorgungslage wird prekär. Vorsorgebestellungen erhöhen die Nachfrage und damit logischerweise den Marktpreis.
9. Der Rhein führt Niedrigwasser: - der Benzinpreis steigt. Die Schiffe können nur zu einem Drittel ihrer Kapazität beladen werden. Die dadurch erhöhte Fracht pro Tonne Ladegut verteuert die Ware.
10. Der Rhein führt Normalwasser: - der Benzinpreis steigt. Kaum 25% des eingeführten Benzins erreichen Deutschland auf dem Wasserweg. Für die Kalkulation spielt daher die Situation auf dem Rhein eine geringe Rolle.
11. Der Dollarkurs steigt: - der Benzinpreis steigt. Alle Erdöl-Kontakte werden in Dollar abgerechnet. Die Konsequenzen für den Preis in Euro liegen auf der Hand. In einer freien Marktwirtschaft wirken sich alle Änderungen sehr schnell aus.
12. Der Dollarkurs sinkt: - der Benzinpreis steigt. Längst nicht alle Abschlüsse auf dem für Deutschland maßgebenden Spotmarkt in Rotterdam werden in Dollar abgewickelt. Im übrigen dauert es immer eine gewisse Zeit, bis sich Änderungen beim Verbraucher auswirken.
13. Die Lager sind randvoll: - der Benzinpreis steigt. Große Lagerbestände drücken auf die Gewinnmarge. Die Filialen der großen Erdölkonzerne leisten freiwillig einen unschätzbaren Beitrag zur Landesversorgung in Notzeiten. In einer freien Marktwirtschaft ist es nur natürlich, dass sich die Konsumenten an den hohen Kosten dafür beteiligen.
14. Die Lager sind leer: - der Benzinpreis steigt. Die hohen Lagerverluste wurden bisher stets von den Erdölgesellschaften zu Lasten ihrer Erfolgsrechnung getragen. Das ist nicht mehr länger möglich.
15. Der durchschnittliche Reingewinn der großen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr um 380% gestiegen: - der Benzinpreis steigt. Die Zahlen ergeben ein unvollständiges Bild. Im Benzingeschäft allein sieht die Lage schlecht aus. Vereinzelt entstanden sogar Verluste, die von den anderen Abteilungen getragen werden mussten.
16. Der durchschnittliche Reingewinn der großen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr kaum gestiegen: - der Benzinpreis steigt. In einer freien Marktwirtschaft kann ein Produzent nur mit einer angemessenen Umsatz-Marge existieren.
17. Ein OPEC-Mitglied stoppt infolge innerer Unruhen sämtliche Exporte: - der Benzinpreis steigt. Das Angebot auf dem Weltmarkt hat sich verringert. Die Preise reagieren entsprechend.
18. Ein OPEC-Mitglied nimmt seine Ausfuhren wieder auf: - der Benzinpreis steigt. Die seither eingetretene Inflation wurde entgegen den Gesetzen einer freien Marktwirtschaft von den Konzernen aufgefangen. Das kann nicht ewig so weitergehen.
19. Neue Erdölvorkommen werden entdeckt: - der Benzinpreis steigt. Es gibt viel zu tun, packen wir es an. Um die Versorgung in der Zukunft zu sichern, müssen heute gewaltige Investitionen getätigt werden. Die Prokuktionskosten werden ständig höher.
20. Bisherige ergiebige Ölfelder erschöpfen sich: - der Benzinpreis steigt. Es wird immer schwieriger und teurer, der unverminderten Welt- Nachfrage nach Öl gerecht zu werden.
21. Zwei Erdölkonzerne fusionieren: - der Benzinpreis steigt. Der Zusammenschluss ist ein Signal dafür, dass bei den gegenwärtigen Preisen das Überleben einzelner Gesellschaften nicht mehr gewährleistet ist.
22. Zwei Erdölkonzerne fusionieren nicht: - der Benzinpreis steigt. Der von den staatlichen Aufsichtsstellen abgelehnte Zusammenschluss verhindert beträchtliche Rationalisierungs-Vorteile. Die Konsequenzen hat der Konsument zu tragen.
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