Ich hätte vorher mal den Radstand und die Bootsbreite gewessen...
Ja Fendi,
da überschätzt du unser Afrikanischen Freune etwas

Da mit den Massen und dem Messen hat so seine Tücken

Da zu eine kleine Geschichte
wie ihr wisst haben wir unser eigens Auto dass auf den Namen „Crazy-Zebra“ hört in Afrika.
Mit diesem Bremach der nur um weniges grösser ist als ein Landy oder Toyota wollten wir in
den Richtersveld/Ai-Ais Nationalpark, genauer gesagt in den Richtersveld Teil der auf Südafrikanischen Boden liegt, fahren.
Die geplante Route war über Aus und Rosh-Pinah nach Sendelingsdrift um den ganzjährig Wasserführenden Oranje oder Orangeriver mit der Fähre zu überqueren.
Auf Namibischer Seite angekommen mussten wir uns am Zoll „der erstaunlicherweise gerade
nicht viel zu tun hatte“ die Grenzformalitäten erledigen.
Ein sehr junger und freundlicher Zoll und Polizeibeamter in Personalunion hiess uns freundlich am Schalter des sehr kleinen Zollgebäudes willkommen.
Nach dem üblichen „how are you, wehre you come from” ging es dann an das ausfüllen der beliebten
bunten Ein/Ausreiseformulare und dem sichten der Pässe so wie des sorgfältigen platzieren des Stempels auf einer neuen freien Passseite.
Aha, dachte ich, so einfach ging das und beanspruchte kaum eine ¼ Stunde und alles war erledigt!
Denkste, nun frage der Beamte
it’s you Car?
Ich:
Ja das ist mein Auto
Beamte
Nice Car, what’s for a car it is?
Ich
Danke, das ist ein Bremach
Beamte:
Bremach, noch nie gehört wie schwer ist er denn?
Ich:
3.5 Tonnen (die fehlenden 500Kg verschweigend)
Beamte:
Moment, ich muss mal die Fähre anrufen
Der Beamte verschwand in einem Nebenraum setzte sich an den Computer beendete das Solitärspiel zu erst griff nach einem Telefonbuch wo er nach ca. 10 Minuten endlich die Telefonnummer der Südafrikanischen Fähre fand.
Nach einem längeren Wortwechsel in einer mir nicht bekannten Sprache oder Dialekt, wo wohl auch noch die ganzen Wochenews ausgetauscht wurden, kam der Beamte zurück mit wenige heiterer Mine.
Beamte:
Der Orangeriver hat sehr wenig Wasser und die Fähre kann „nur“ 6Tonnen befördern.
Ich:
Oh, kein Problem, mein Auto ist nur 3.5 Tonnen schwer (immer noch die 500Kg verschweigend).
Beamte:
Aha, kann ich mal die Fahrzeugpapiere sehen?
Ich:
Ja klar, hier sind sie, sehen sie das zulässige Gesamtgewicht ist 3500Kg
Beamte:
3500 „kilograms“ how many tons are this?
Ich:
3500 Kilogramms are 3 point 5 tons
Beamte: (nachdenklich)
die Fähre kann nur „six tons“ befördern
Ich:
Dann ist ja gut, mein Auto wiegt nur „3 point 5 tons“
Beamte:
Nein, das geht nicht - der River hat zu wenig Wasser und die Fähre kann nur
„SIX TONS“ transportieren.
Ich: (nun etwas angespannter)
Sehen sie doch in die Papiere, mein Auto wiegt 3500 Kg „3 point 5 tons“
Beamte:
Ah ja, verstehe, wie schwer ist ihr Auto?
Ich:
3 point 5 tons – tree-five-zero-zero kilogrammmmmms!
Beamte:
Nein sie sind zu schwer, sie müssen runter nach Oraniemund und die Grenze nach Südafrika bei Alexabderbay queren!
Ich (etwas entnervt)
Sorry, wir wollen in den Richtersveld, nach Oranjemund über Alexanderbay sind das über 300km Umweg!!!
Beamte:
Sorry aber die Fähre transportiert nur „six tons3500 kilograms are to much!!“
Ich setze dem Beamten geistig schon die Pistole an den Kopf um die Fähre zu kapern um endlich
auf die andere Flussseite zu kommen, denn Mittlerweilen ging dieses Spiel schon eine halbe Stunde so hin und her…
Ich:
Würde es ihnen etwas ausmachen wenn ich zur Fähre runter Fahre und der Fährbetreiber entscheidet ob er mich rüber setzt oder nicht?
Beamte: (kurz überlegend)
Ja klar, können sie, aber sie sind zu schwer
(mit einem Lächeln)
*** SEE YOU LATER ***
Nun fuhr ich die verbleibenden Meter zum Oranje runter wo nur noch etwa 50 Meter uns zwischen Namibia und Südafrika trennten. Da stand nun diese Fähre, eher ein Ponton mit 2 seitlichen angebrachten Außenbordmotoren, die das an einem hängenden Seil montierten Gefährt jeweils von der einen zur anderen Seite des Flusses beförderte.
Die Fähre stand aber auf der anderen Seite des Flusses und weit und breit kein Fährmann zu sichten.
Ich malte mir schon aus wie ich jetzt auf namibischer Seite erfolglos auf die Fähre warte, noch immer das „ SEE YOU LATER“ im Ohr, wieder zum Namibischen Grenzposten zurückfahre und mit besten Wünschen des Zöllner den kleinen Umweg von 300Km unter die Räder nehmend, als sich auf Südafrikanischer Seite 2 Gestallten aufmachten um die Fähre zu bedienen.
Meine Seele frohlockt jedoch zu früh, sie fuhren nämlich nicht mit der Fähre zu uns hinüber sondern mit einem kleinen Aluminiumboot dessen Motor so viel Lärm machte als würde gerade ein Jumbo starten.
Auf unseren Seite angekommen, hüpfte ein jüngerer Mann aus dem Boot und lief die etwa 20 Meter bis zu uns und unserem Auto.
Er:
How are you?
Ich:
Gut (was aber nicht ganz der Wahrheit entsprach)
Er:
Nice Car, what’s Type it is
Ich
BREMACH – 3.5 tons – tree-five-zero-zero Kilograms
Er:
Aha ( drehte sich um und rief dem auf der Fähre verbleibenden Kapitän zu)
3.5 tons
Ich, schon am Rande der Verzweiflung und zu einer Bootsentführung fähig
und auf das allerschlimmste gefasst, hörte wie der Andere entgegnete
*** It’s OK – i get the boot, you can ride over the River