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RainerD Offline OP
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Lesen statt Reisen – Reisen statt Lesen? Lesen und Reisen!

Hier soll’s um gute Reiseliteratur gehen.

Hab mal meine eigene Sammlung durchgesehen und leg mal kräftig vor. Meine Empfehlungen für lesenswertes nachfolgend.


Reiseberichte und Erzählungen:

Tucholsky (1927): Ein Pyrenäenbuch (der bekannte Reise-Klassiker)

Tichy (1937): Mit dem Motorrad zum heiligsten Berg der Welt (Der berühmte Reiseschriftsteller und Bergsteiger unterwegs zum Kailash in Tibet; gilt als Erstdurchfahrung des Hindukusch und Himalaya per Bike)

Almásy (1939): Unbekannte Sahara bzw. Schwimmer in der Wüste (Vorlage für den Film „Der englische Patient“)

Reisch (1957): Auf nach Afrika! (mit dem Gutbrod-Lieferwagen durch Tunesien und Libyen; mit nur 680 ccm und 19 PS trotz 2000 kg bis nach Ghadames – ja, das geht bzw. ging!)

Günthner (1972): Narren des Glücks – Unter Hippies, Haschern und Globetrottern von Australien zum Bosporus (u.a. durch das gelobte Land Afghanistan; weiterer Kommentar wohl unnötig)

von der Grün (1975): Wenn der tote Rabe vom Baum fällt (der Arbeiter-Schriftsteller bereist den Orient und beschreibt die politischen und sozialen Befindlichkeiten, in die er hineingerät; in vielerlei Hinsicht aktuell wie ehedem, gerade was die Türkei und Afghanistan anbelangt)

Pirsig (1976): Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten (eine Reise durch Nordamerika auf der Suche nach...dem Sinn, der Wahrheit, sich selbst, der Unterlegscheibe... was auch immer)

Holzach (1982): Deutschland umsonst – Zu Fuß und ohne Geld durch ein Wohlfahrtsland (interessanter Selbstversuch; ersetzt den Besuch vieler Uni-Seminare in den Fachbereichen Geographie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Psychologie etc.)

Boos (1991): Durch fremde Welten – Peking-München mit dem Motorrad-Gespann (mit einem chinesischen Militär-Vehikel über Pakistan nach Hause – Chapeau!)

Ergang (1991): Mit dem Mountain-Bike im Himalaja (Das Ziel: per Bike möglichst hoch hinauf. Wie hoch? – Ziemlich hoch!)

Troßmann (1993): Der Wüste begegnen – Mit Motorrad, Auto, Kamel und zu Fuß durch die Sahara (DAS Buch für Wüstenliebhaber)

Jones (1994): Der Mann, der Enver Hodscha war (eine Suche nach dem Doppelgänger des gefürchteten Diktators und zugleich eine Reise quer durchs unbekannte Albanien – eher schaurig als schön)

Nehberg (2005): Abenteuer Urwald – ausgesetzt ohne Ausrüstung; die Morde am Tatunca Nara (Abenteuer am Amazonas, erlebt und niedergeschrieben vom bekannten Survival-Experten und Menschenrechts-Aktivisten Rüdiger Nehberg)


Weltreisen:

Springer / Meierling / Hütt (1967): Die große Wette – 40 Tage Autorennen um die Welt (zwei Teams in serienmäßigen Ford 20 M auf Wettfahrt einmal um den Erdball)

Waldthaler (1994): Die Äqua-Tour – mit dem Mountainbike 35.000 km um die Erde (schweißtreibende Erdumrundung überwiegend auf Äquatorhöhe)

Metz / Schubert (1999): Abgefahren – in 16 Jahren um die Welt (die ultimative Weltreise; mein persönliches Lieblings-Reisebuch; selbst die letzten Rückkehr-Kilometer vor dem heimatlichen Köln: einfach nur geil !!!)

Pannecchi (2000): Ohne Geld um die Welt – 100 Tage unterwegs (nette Geschichte; aber ob wirklich alles so stimmt?)

Rogers (2005): Die Abenteuer eines Kapitalisten – die Entdeckung der Märkte auf einem Trip um die Welt (an dem Buch ist einiges ziemlich...schräg; nicht nur, daß der Autor und Mercedes-Liebhaber mit einer knallgelben SLK-Karosse auf einem G-Chassis unterwegs war und mit diesem auffälligen Fahrzeug auch bürgerkriegsgebeutelte Länder wie Angola nicht ausgelassen hat)


So, das wär‘s erst mal von mir. Bin gespannt, was noch kommt. Bestimmt nicht nur von Humbold, Hedin, Stinnes...

mfG
Rainer










Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)
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..also

Die Erschließung der Sahara durch Motorfahrzeuge 1901-1936 von Werner Nöther.

2003 Belleville Verlag, ISBN 9-933510-81-3, mit 832 Seiten und 3,3kg weniger als Reiselektüre geeignet, im Notfall aber unterm Wagenheber durchaus zu gebrauchen..

Es erzählt von geglückten und fehlgeschlagenen, wohl organisierten und chaotischen Expeditionen und Reisen. Landkarten, Fahrzeugbeschreibungen und Routenübersichten lassen erahnen, was "REISEN" zu dieser Zeit bedeutet hat!

Meine Empfehlung für Saharafriends!

Peter

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Im Schwitzkasten
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Ich weiß, dass der "alte Kram" oft nicht sehr populär ist, da wird nciht über Autos und Motorräder berichtet. Dennoch finde ich die Schriften der klassischen Entdecker unentbehrlich als Grundlage für das Verständnis vom Reisen.

Sehr zu empfehlen ist das Lieferprogramm des Erdmann-Verlags, der es unternommen hat, all die großen Entdecker-Berichte in zeitgemäßer Transkription wieder aufzulegen. Ein paar Perlen daraus seien erwähnt:

* Mungo Park
* Sven Hedin
* Marco Polo, aber auch die weniger bekannten, aber genau so faszinierenden Berichte von
* Ibn Battuta, des arabischen Marco Polo, und die Reisebeschreibung des Franziskanermönchs
* Wilhelm von Rubruk, der sich lange vor Marco Polo zum Großkhan der Mongolen aufmachte.

* Alexander von Humboldt darf natürlich auch nicht fehlen in der Liste, desgleichen die Schriften von
* Heinrich Barth

Zwei moderne Reisebücher hätte ich noch anzubieten:

* Christoph BAUMER, Entdeckungen in Innerasien. Zeitreisen zu verborgenen Kulturen, Graz 2008: Ein absolut lesenswertes und faszinierendes Buch, in welchem Archäologe Baumer von seinen Expeditionen in den Hindukusch, zu den versunkenen Städten in der Taklamakan, und von der Suche nach dem Grab Dschingis Khans in der Mongolei erzählt.

Vielgescholten, aber - wie ich finde - dennoch spannend und vergnüglich:

* Ewan McGREGOR, Charley BOORMAN, Long way round. München 2008. Spontan entschließen sich die beiden Schauspieler, auf dem Motorrad rund um die Welt zu fahren. McGregor war zu dem zeitpunkt zwar bekannt, doch nicht weltberühmt, und das Auftreiben von Sponsoren war keine Selbstverständlichkeit. Der Bericht beschreibt sehr schön, wie die persönlichen Einstellungen und Lenbensweisen der beiden ziemlich dramatsch durch die Reiseerfahrungen gewandelt werden. Auch die DVDs sind absolut sehenswert, meine Frau und ich haben uns die ganze Serie an einem Stück reingezogen.

Finger weg dagegen von den hoffnungslos kommerzialisierten Nachfolgern "Long way down" und "By any means"!

Liebe Grüße,
Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!
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'Mit der Feuerwehr nach Indien' von Matthias Mesletzky...
Alte Feuerwehr umgebaut und mit der Familie auf dem Landweg von Berlin nach Indien und zurueck.


"Gib mir Bier oder gib mir den Tod! ...oder beides!" [Al Bundy]

Endlich kein Berliner mehr!
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Zum besseren Verständnis unserer Nachbarn im Osten:

Alfred Döblin, "Reise in Polen", Berlin 1925

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Tatü, tata – die Deutschen, die sind da! Na, wenn‘s nur mit dem Feuerwehrauto ist...

Hier noch einer, der in Indien war. Aber auch noch ein bißchen weiter, nicht nur in räumlicher Hinsicht... Und ein paar Jahrzehnte früher.

Der Extrembergsteiger (Erstdurchsteigung Eiger Nordwand) Heinrich Harrer hat über seine Flucht vor den Engländern nach Tibet ein Buch geschrieben, welches innerhalb weniger Monate etliche Neuauflagen erforderlich machte – so groß war die Gier der Leser nach friedlichen Abenteuern, jetzt, da der Weltkrieg vorüber war.

Harrer (1953): Sieben Jahre in Tibet (unglaubliche Ausdauerleistung – in 21 Monaten über ca. 50 Himalaya-Pässe, alle höher als 5000 m; anschließende Schilderung der Begegnung mit dem Dalai Lama und der tibetanischen Kultur vor der Okkupation durch China; Vorlage für den gleichnamigen Film)

Ich hab das Buch erst vor ein paar Tagen auf nem Flohmarkt erworben. Es handelt sich um die englischsprachige Ausgabe von 1953. Im inneren noch ein Stempel: „Sporthotel Weissfluh – Davos“. Der Verkäufer wollte 50 Cent für das guterhaltene Buch haben. Ich habe nicht gehandelt ;-)

Daß unbekanntes aber auch ganz nah liegen kann, zeigt folgendes Buch:

Vieser (2008): Heimatkunde für Fortgeschrittene – bodenlose Löcher, Lügenmuseen und andere kuriose Sehenswürdigkeiten (ein Reiseführer zu Deutschlands exotischen Orten, die meisten wenig oder gänzlich unbekannt und einige sicherlich wert für einen Ausflug oder Umweg, um sie persönlich in Augenschein zu nehmen – aber natürlich nix vom Schloß-Neuschwanstein- oder Taj-Mahal-Format)

mfG
Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)
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Ob die Kilometer an Literatur, die es zu dieser Art Reisen gibt, auch zur Reiseliteratur zu rechnen sind?
http://www.faz.net/s/Rub163D8A69080...40109CEFC572D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ich hab unterwegs jedenfalls ganz gern mal eine Science-Fiction-Erzählung dabei und meine Frau einen Historien-Schinken. Auch so eine Art von Zeitreise...

Es hat auch was, mit (bzw. nach) nem alten Reiseführer zu fahren. Bei meiner Balkanreise im letzten Sommer hatte ich einen aus dem Jahr 1902 dabei. Der dritte Band „Deutsche Alpen“ aus der Reihe „Meyers Reisebücher“ deckt u.a. ganz Slowenien und einen Großteil von Kroatien ab. Informativ, stellenweise geradezu witzig, was Städte- und Landschaftsbeschreibungen und Wanderziele anbelangt – aber natürlich gänzlich unbrauchbar für eine Autoreise mit dem Geländewagen in der heutigen Zeit.

Da ist dieses Reisehandbuch von ganz anderem Kaliber:
Nitschke / Stimmer (1984): Extratouren Jugoslawien – mit Auto und Motorrad abseits der Hauptstraßen.
Traumhafte Fotos und super Streckenbeschreibungen. Vieles auch heute noch so anzutreffen, einiges vielleicht in neuerer Zeit asphaltiert. Zum Beispiel:

Trsa-Pivatal 1984:
[Linked Image von img254.imageshack.us]

Trsa-Pivatal 2009:
[Linked Image von img255.imageshack.us]

alte Reiseführer:
[Linked Image von img651.imageshack.us]

Andererseits kann es aufgrund des Krieges und der Aufteilung Jugoslawiens heutzutage streckenweise auch mal schwieriger sein, eine der beschriebenen Routen zu befahren.

Generell empfinde ich jedenfalls, daß gerade alte Reiseberichte, sogar veraltete Reiseführer eine aktuelle Reise in heutiger Zeit ungemein bereichern können, ja noch spannender machen können.

mfG
Rainer



Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)
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2009 war das Wetter besser als 1984 wink

Auf jeden Fall ein interessanter Streckenteil!


Grüße
DaPo


Fußball war doof, Fußball ist doof, Fußball bleibt doof.
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Suchtiger
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Suchtiger
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Stimme ich zu: Harrer's "Sieben Jahre in Tibet" darf hier gewiss nicht fehlen - ein Klassiker.

Auch die Gegenüberstellung von alter und neuer Reiseliteratur finde ich teilweise sehr spannend. Sowas kann z.B. auch schon ein Denzel verschiedener Jahrgänge bieten.

Einer meiner Favoriten - wenn auch nicht 4x4 - ist die Südpol Entdeckungsreise von Sir Ernest Shackleton. Ein Tatsachenbericht über eine Antarktisexpedition, welche zwar scheiterte, aber durch unglaublich spannende und realistische Schilderungen überaus lesenswert ist.

Sir Ernest Shackleton
Mit der Endurance ins ewige Eis
Mit einem Vorwort von Reinhold Messner

Ullstein Taschenbuch 36258
ISBN 3-548-36258-3

Gruß
Rubber Duck


CHEVROLET K30 - MAKING TRAILS WIDER SINCE 1977
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grad gelesen: birger sechtig: manche freilich müssen drunten sterben...

ein muß für sahara reisende.nur zu beziehen über den sahara club.



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