Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren viermalvier markenunabhängiger talk Technik - sonstiges Korrosionschutzanstrich auf Zementbasis ?

Moin,

nachdem ich letztes Jahr einige Tonnen Beton in der heimischen Trommel angemischt habe, fiel mir (mal wieder) auf, dass das Zeuch endgeil auf metallenen Oberflächen hält. Wenn einmal ausgehärtet bleibt nur noch die Flex zum entfernen.
Da stellt sich mir die Frage:
Wenn einen die rauhe Optik nicht stört ist es ein guter Oberflächenschutz ?

Wenn man die richtigen Stichworte bei der Datenkrake eintippt, bekommt man sogar positive Ergebnisse ...

Zementschlämme als Korrosionsschutz

Sogar bei Sika gibt es so ein Mittelchen:
Sika Korrosionsschutz auf Zementbasis

Auszug aus einer Beschreibung für Betonherstellung, wo auf den Korrosionsschutz eingegangen wird:

„Die Bewehrung von Stahlbetonteilen ist durch die vollständige Umhüllung von Beton geschützt. Bei der Hydradation des Zements entsteht Calziumhydroxid. Dieses ist verantwortlich für die hohe Alkalität des Zementsteins mit einem ph-Wert ≥ 12. Es schützt den Stahl vor dem Rosten (der Korrosion). Calziumhydoxid nimmt jedoch im Lauf der Zeit Kohlensäure aus der Luft auf, was ein Absenken des pH-Werts auf etwa 9 zufolge hat. Im Bereich des dann karbonatisierten Betons ist der Schutz vor Feuchtigkeit, CO2 und sauren Lösungen nicht mehr gegeben. Die Folge ist, z.B. bei Außenbauteilen, die dem Schlagregen ausgesetzt sind oder bei häufig wiederkehrender hoher Luftfeuchtigkeit, dass die Bewehrung oberflächlich rosten kann, was mit einer Volumenvergrößerung und – bei Behinderung – mit einem Absprengen der Betonüberdeckung verbunden ist.
Je nach Dichtigkeit des Zementsteins (w/z-Wert-abhängig) kann die Kohlensäure aus der Luft einige Millimeter bis wenige Zentimeter in den Beton eindringen, (Karbonatisierungstiefe).“

Wenn man also die korrosionsschützende Wirkung des Zementes langjährig nutzen möchte, müsste man die „Karbonatisierung“ wirksam verhindern, z.B. durch dichte Deckanstriche.

Gibt es eigentlich Erfahrungswerte mit Zementanstrichen im Fahrzeugbau ?

Vor vielen vielen Jahren wurde hier in D mal Fahrzeuge (häufig kettenangetrieben) mit „Zimmerit“ verspachtelt aber da hatte man eine gänzlich andere Intention. Und die Zimmerit-verpinselten Fahrzeuge hatten i.a. gar keine Zeit zum korrodieren …

bei stahlbetonbrücken funzt das mit dem rostschutz nicht...
http://www.uni-stuttgart.de/wechselwirkungen/ww2006/Christoph%20Gehlen,%20Ulf%20Nurnberger,%20Bernd%20Neubert.pdf

hmm .. wenn ich mal den Artikel erinnerte, den ich mal dazu gelesen habe. Aber es klang schon so ähnlich, wie im Auszug aus dem Betonartikel.

SChätze, beim Auto ist die Flexibilität der Anstriche ein ganz wichtiges Thema. Ich finde, dicke STahlteile rosen irgendwie langsamer. Keine Ahnung, ob da noch mehr dahintersteckt. Ich meine ansonsten, daß es daran liegt, daß dicke STahlteile nicht so "flexen" und die Lackierung daher keine "Ermüdungsrisse" bekommt. Und dann kann der Lack ja auch langfristig schützen.