Also wenn du ein paar Stunden Zeit hast, lese das hier und vor die dort aufgeführten Links:
Link zum Schmierstofffred im Bulli-Forum Wenn du es etwas kürzer möchtest, hier die [color:"red"]kopierte Leseprobe [/color]:
Und zum Schluß noch eine Leseprobe zum Thema keramischer Ölzusatz:
Zitat Sterndocktor:
Alles was ich hier bisher von dem gelesen habe, ist nur "Verkäufer-Geschwafel", welches denen auf den Schulungen von diesen Firmen "eingetrichtert" wird. Jeder (wirklich jeder ohne eine einzige Ausnahme) den ich bisher während meiner langjährigen Tätigkeit kennengelernt habe, der solches Zeugs verkauft, hatte weder von Motoren noch von Schmierstoffen eine Ahnung. Würden die von diesen Dingen wirklich was verstehen, dann würden die ja auch keinen solchen Unsinn verkaufen - jedenfalls die meisten von denen.
Die meisten Mitarbeiter von solchen Anbietern wissen ja noch nicht einmal, was sie da eigentlich genau verkaufen (bei etlichen überhaupt keiner vom betr. Anbieter). Und bei diesem "guten Flüsigtuner" bin ich mir ziemlich sicher, dass der da auch keine Ausnahme ist.
Worum es sich bei diesem "Motonova" handelt (um ein bisschen Grundöl in dem ein paar Bornitrid-Teilchen rumschwimmen), und was das in einem Motorenöl "bewirkt", kann man in meinem vorherigen Beitrag nachlesen.
Edit: Noch ein bisschen mehr Infos zu dieser Substanz:
Dass es sich dabei nicht um kubisches Bornitrid (welches auch Borazon genannt wird) handelt ist ja klar, weil das eine sehr harte Mikro-Keramik ist, welche deshalb in Schleifmaterialien verwendet wird. Das als "Ölzusatz" zu verkaufen, so bescheuert sind aber nicht einmal die Anbieter solcher "Mittelchen".
Spricht ein Anbieter bei einem Ölzusatz von "Keramik", dann handelt es sich deshalb immer um "hexagonales" Bornitrid - welches den Motor wenigstens nicht in kürzester Zeit "tötet" - in Form von "kaputtschmirgelt". Hexagonales Bornitrid ist als Pulver und auch als Suspension erhältlich und wird bei vielen Dingen eingesetzt. Für ein Motorenöl ist das aber weder gedacht noch geeignet und hat da absolut NICHTS verloren!
Gruß
P. S. Was evtl. Motorschäden betr., so sind wir da bei MB immer sehr kulant - wenn der Besitzer nichts dafür konnte. Würden wir aber in einer Ölprobe (oder in einem Motor selbst) Bornitrid-Teilchen finden, dann würden wir jegliche Garantie- o. Kulanzleistungen ablehnen - wenn ich erkenne, dass der Schaden durch die Bornitrid-Teilchen verursacht wurde, weil die sich z. B. in einem kleinen Ölkanal abgelagert hatten (z. B. im Kopf vor einer Öldrossel) und dadurch die Ölversorgung der betr. Schmierstellen behindert oder ganz blockiert hatten.
Noch mal deutlicher: ÖlUNlösliche Feststoffe (gleich welcher Art) haben in einem Motoren- oder Getriebeöl absolut NICHTS verloren und wir untersagen deren Verwendung in unseren Motoren. Ein Öl wo so etwas enthalten ist, würde auch NIEMALS ein Freigabe von uns erhalten. Natürlich kann der Besitzer des Fahrzeugs damit anstellen was er will, nur darf er dann bei einem dadurch bedingten Schaden halt nicht auf unsere Kulanz hoffen. Hält man sich an die Spielregeln (vorgeschriebene Öl- und Spritqualität verwendet, Intervalle eingehalten und nicht dauernd mit einem Ölstand unter MIN gefahren), und es kommt trotzdem zu einem Schaden (z. B. wegen eines Materialfehlers) dann lassen wir keinen im Regen stehen - wenn das Fahrzeug noch nicht allzu alt ist.
-------------------------------------------------------------------
Nochmal für alle die es immer noch nicht verstanden haben:
Hexagonales Bornitrid lagert sich NICHT in Vertiefungen von Oberflächen der Reibpartner ein. Und das ist auch gut so, weil die Rauhtiefe genau SO ist, wie die sein SOLL. Diese ist sehr wichtig, damit das Öl überhaupt eine Haftungsmöglichkeit hat.
Wäre es dagegen nicht wichtig dem Öl auch eine gute Haftungsmöglichkeit zu schaffen, sondern besser, wenn die Öberflächen "spiegelglatt" wären, dann würden wir das gleich so machen, und man müßte dafür ganz sicher nicht erst irgend einen Zusatz dafür verwenden - der das aber glücklicherweise eh nicht macht.
In den Gleitlagern herrscht während des Betriebs immer eine hydrodynamische (= völlig berührungsfreie) Schmierung. Wie sollte da also etwas was sich in den Vertiefungen der Oberflächen befindet die Reibung noch verringern können? Gibts denn noch eine niedrigere als eine reine Flüssigkeitsreibung? Aber wie schon geschr. funktioniert diese Einlagerungs-Geschichte eh nicht. Weder mit hexagonalem Bornitrid noch mit Molybdän-Disulfid (welches ebenfalls ein Feststoff ist, und mit den gleichen Argumenten von LM vermarktet wird - und das bereits seit gut 40 Jahren).
An oszillierenden Bauteilen (= alles was regelmäßig die Richtung wechselt wie z. B. die Kolben und die Ventilschäfte in den Führungen) ist jedoch keine dauerhafte hydrodynamische Schmierung möglich. Weil diese an den Umkehrpunkten jedesmal unterbrochen wird und sich nach jeder Umkehr erst wieder neu aufbauen muß. Damit es genau an diesen Umkehrpunkten ebenfalls zu KEINEM Metall-/Metall-Kontakt kommt, enthält jedes moderne Motoröl auch AW (Verschleißschutz)-Additive, welche eben genau dieses verhindern. Diese sollen aber NICHT in den mikroskopischen Vertiefungen reagieren, sondern an den mikroskopischen SPITZEN der Reibpartner - was sie genau deshalb ja auch machen. Die Vertiefungen berühren sich ja auch NICHT, sondern (wenn dann) immer zuerst die mikroskopischen SPITZEN.
Was mit ölunlöslichen Feststoff-Partikeln passiert ist folgendes: Genau wie alle anderen Schadstoffe auch, werden diese von den in jedem guten Öl enthaltenen Dispersanten umhüllt und fein verteilt in Schwebe gehalten, so dass sie im Motor nichts anstellen können.
Wenn das aber eine sehr ordentliche Ladung ist, so dass nicht alle Partikel neutralisiert werden können, dann lagern sich diese entweder in ruhigen Ecken im Motor ab (oder an Engstellen wie Öldrosseln im Ölkreislauf)) und/oder werden an Ventiltellern und an den Kolben im Ringbereich festgebrannt (jedenfalls finde ich die immer an genannten Stellen wenn ich einen Motor untersuche, an dem deshalb ein Schaden entstanden ist).
Und für die anderen Schadstoffe, welche mit der Zeit ins Öl gelangen, sind nicht mehr genügend Dispersanten enthalten, weshalb das Dispergiervermögen (Reinhaltevermögen) des Öls dadurch stark eingeschränkt ist - was zusätzliche, schädliche Ablagerungen bedeutet!
Oder kurz gesagt: Sind Bornitrid-Teilchen nichts anderes als ölunlösliche Schadstoffe, welches das Öl wie jeder andere Schadstoff belasten.
Frage mich deshalb, wer sich das wirklich freiwillig ins Motoröl kippen würde. Höchstens jemand, der von solchen Dingen halt nichts versteht oder auf das Werbe-Blah-Blah dieser Anbieter hereingefallen ist.
Mich hat es übrigens schon länger verwundert, dass hier nicht noch mehr versuchen ihr nutzloses bis schädliches Zeugs für teures Geld anzupreisen. Weil immer wenn die Spritpreise so hoch sind, kommen die aus allen Ecken gekrochen und versprechen den (ahnungslosen) Leuten das "blaue vom Himmel" um entweder "uralte Hüte" (wie z. B. das gute alte Zinkdithiophosphat) oder (wie in diesem Fall) etwas was in einem Motorenöl gleich überhaupt nichts verloren hat für einen astronomischen Preis zu verköckern.
Moderne Motorenöle sind eh schon stark legiert. Der Additiv-Anteil einer modernen Formulierung beträgt mittlerweile bis zu 30 Vol-%. Da ist schon alles was wichtig und sinnvoll ist enthalten. Und zwar in einem penibel abgestimmten Gleichgewicht, Das deshalb, weil sich etliche Wirksubstanzen (Additive) in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen.
Selbst echte und vollständig öllösliche (chemisch wirkende) Additive kann man deshalb im Nachhinein nicht einfach noch beliebig dazu geben, ohne dieses Gleichgewicht durcheinander zu bringen und die Leistungsfähigkeit unterm Strich zu vermindern. Ein modernes, leistungsfähiges Motoröl ist genau SO wie es sein sollte. Da braucht man im Nachhinein nicht nur nichts mehr dazu geben, sondern wäre das sogar kontraproduktiv.
Hoffe, dass es jetzt wirklich jeder verstanden hat.
(Hinweis: der Text ist nicht von mir, TGB_11, also bitte nicht auf mich einprügeln)