Warum kein Kühlerdichtmittel verwenden?

Die in den Mitteln enthaltenen Stoffe (div. Kautschuke und Silikonkautschuke) härten bei Luftzutritt (an der Leckstelle) und in Kavitationen (Gasblasen) zähhart bis steinhart aus und lösen sich auch nicht mehr auf. Kavitationen können in strömenden Medien beim Überströmen von scharfen Kanten und Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit, beispielsweise in Wasserübertrittskanälen entstehen. Das gibt es so ziemlich überall im Kühlsystem.

- Kühlerkanäle werden unkontrolliert zugesetzt, nicht nur an der Leckstelle, der Kühler kann seine volle Leistung nicht mehr erbringen (eigene frühe Erfahrung bei einem RD28T).
- Zusetzen der Überströmbohrung des Thermostaten und Einschränkung seiner Funktion (eigene frühe Erfahrung bei einem RD28T).
- Bei Wasserpumpen-Leckagen verhärtet sich die sowieso schon defekte Dichtlippe des WaPu-Simmerrings (eigene frühe Erfahrung bei einem RD28T).
- Die Wasserübertrittskanäle Block/Zylinderkopp können ebenfalls unkontrolliert zugesetzt werden, das kann bis zum fast völligen Verschluß führen. Die verfügbare Durchtrittsfläche des Kühlmittels kann bis zu 80% verstopft sein, (eigene frühe Erfahrung bei einem RD28T, einige Bohrungen waren völlig geschlossen).

Die Kühlmitteltemperatur wird am Zylinderkopp abgegriffen. Trotz Austausch des Kühlers nach Einsatz von solchen Mitteln kann daher das thermische Problem weiterbestehen. Über einen nicht vollgasfesten Motor braucht man sich dann nicht wundern. In diesem Fall empfiehlt sich eine Revision der Zylinderkoppdichtung und mechanische Reinigung der Übertrittskanäle von Block und Kopp. Ebenso sollte die Wasserpumpe und der Thermostat ausgetauscht werden. Vorher eine gründliche Entkalkung durchführen und hinterher das richtige, kalkfreie Kühlmittelgemisch einfüllen.

Daß die Zylinderkopfschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment zur Prävention von ZKD-Schäden turnusmäßig überprüft werden, sollte sich von selbst verstehn. Ebenso müssen alle Schlauchverbindungen des Kühlsystems und der Deckel des Überdruckgefäßes dicht sein.

Präventivmaßnahmen gegen löchrige Kühler:

- Stets nur obiges Kühlmittelgemisch einfüllen, Prävention vor interner Korrosion und Kalkansatz
- Kühlerbefestigung gelegentlich prüfen, sonst kann Rückseitenbeschädigung durch den Ventilator blühen
- Mutternbefestigung der Kühlerspannstangen prüfen, sonst sind Rüttelschäden möglich
- Rahmen mit feinmaschigem (1mm) V2A-Netz vor den Kühler baun, Prävention von Steinschlag

Und endlich mal den Kartong vom Winter vor dem Kühler entfernen.

Dann klappt's auch mit der Kühlung. Denn Patrol-Motore SIND vollgasfest.