"Gut, Tötung und Mord ist etwas ganz anderes als Terror und Terror muß nicht zwangsläufig Tötung beinhalten."





Leider ist diese Vermutung eher semantisch als realistisch - was Du offenbar auch spürst, indem Du mit "zwangsläufig" Deinen eigenen Einwand aufhebst!




"Wenn ich jetzt aber bei den Definitionen bleibe und mir das ansehe was ich an Propaganda der RAF kenne, dann sehe ich im Motiv keinerlei niedere Beweggründe, sondern politische Ziele."




Propaganda wird gewöhnlich dort angewendet, wo die eigentlichen Ziele nicht verdeutlicht werden können oder sollen!


"Jetzt stelle ich mir die Frage, (und das meine ich ernst, denn das verstehe ich wirklich absolut nicht!!!) wieso gibt sich das System (Gesellschaft, Staat; Jura, einfach alles!) also alle Mühe die politischen Motive herabzusetzen und gegen niedere Beweggründe auszutauschen?"






Viele Deiner Fragen verlassen längst den juristischen Bereich und betreffen weitergehend z.B. Ethik (Philosophie) und - ganz allgemein - den Staat als legitimierten Vollstrecker von Macht. Diese Macht ist ihm (zumindest in der Demokratie) durch einen vorangegangenen gesellschaftlichen Konsens (z.B. Wahlen) übertragen worden. Macht beinhaltet unweigerlich Gewalt, hier ausgeübt unter zwingender Beachtung normativer Gesetze.

Die radikalste Aufhebung des bestehenden gesellschaftlichen Konsenses wäre die Revolution. Revolution mit dem Ziel einer veränderten, neuen gesellschaftlichen Übereinkunft (Anarchie wäre hier ein völlig anders geartetes Thema - siehe Proudhon und Bakunin!)

Der Öffentlichkeit wurde die RAF als homogener staatsfeindlicher Block präsentiert - was angesichts der tatsächlichen Aktionen mit zahlreichen Opfern auch nicht anders möglich war. Ungeachtet der realen Struktur, wo sich labile Mitläufer - auf Sinnsuche in einer erstarrt scheinenden Gesellschaft - ; mehr oder weniger kriminell Motivierte und politisch kalkulierende Ideologen unter dem Dach dieser RA-Fraktion als Täter trafen.

Ihre Analyse der damaligen sozialen Gegebenheiten war ohne realistischen Bezug zur bundesrepublikanischen Wirklichkeit und somit eigentlich unpolitisch. Es handelte sich also nicht um einen gescheiterten Revolutionsversuch! Die revolutionäre Situation war gar nicht gegeben und der Weg in die Sackgasse unvermeidlich.
Dieses Resumee ist natürlich heute einfacher zu ziehen als damals, zu einer Zeit, die - in Folge der kritischen 68er Bewegung - auch die unglaublichsten Umwälzungen möglich erscheinen ließen. Auf der Uni - in Theorie!

Deine Definitionssuche : Mörder, ist eigentlich - wie auch im Thread schon steht - von Dir selbst mit dem Zitat aus dem StGB beantwortet.