naja, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das mit der Umlage der Steuer auf den Sprit so eine glückliche Lösung ist. Denn zur Zeit wird das Kfz-bedingte Steuervolumen ja über zwei Bereiche erhoben, die Spritsteuer und die "normale" Kfzsteuer. Wobei die "normale" Kfzsteuer ja die Betriebsbereitschaft gem. StvO besteuert. D.h. es werden ALLE zugelassen Kfz erfasst unabhängig davon ob sie benutzt werden oder nicht. Also "mein" Ferrari, den ich ja nur 3x im Jahr am Wochenende bewege, trägt auch seinen Teil zum Gesamtaufkommen bei und ermöglicht ja auch, daß meine AlltagsGolf 10Cent weniger kostet. Wenn diese "StilleReserve" für die Steuer entfällt, muß dieses Delta auch auf die Spritsteuer umgelegt werden. Dann kommt der Sprittourismus, der dann auch wieder ein - so schätze ich, nicht zu verachtenden - Teil ausmacht, der ebenfalls durch Spritsteuer abgefangen werden muß. Also wird der Teil recht groß, der auf den Sprit geschlagen werden muß! Ob das so dolle ist?

Wenn die Spritsteuer kommt, dann zahlt jeder genau den gleichen steuerlichen Anteil und kann seinen eigenen Beitrag über Fahrstiel und km selbst bestimmen. Bis dahin nette Aussichten, aber ein Beispiel aus dem JETZT!

Unternehmer A nutzt privat seinen Frimenwagen, einen NewRange. Das heißt die GesamtKosten des Range tdv6 (Sprit, Reparaturen, Steuer, Kapitaldienst, etc) werden zu etwa 90% von seinem Unternehmen getragen. Bisher zahlt das Unternehmen: Steuer 202€/Jahr und den 70%igen SteuerAnteil an dem Sprit.
Jetzt kommt die Spritsteuer, was passiert? Das Unternehmen zahlt nur noch den Spritsteueranteil, der ja mindestens so hoch sein muß daß das bisherige Steueraufkommen abgedeckt sein muß, (ca. 6Mrd.€!) also erhöhen sich die erfolgsrelevanten Betriebskosten um ca. 15%. Daß diese 15% nicht aus einer Privateinlage abgedeckt werden sondern zum Teil aus der reduzierten Steuerzahllast des Unternehmens (über reduzierten zu versteuernden Gewinn) und über Preiserhöhungen abgedeckt werden ist selbstredend. Für den Unternehmer somit ein ganz angenehmer Effekt. Wer trägt aber folglich die 15%? Der Verbraucher!

Kumpel B aus Gelsenkirchen hat lange gespart um sich endlich seine C-Klasse 220 CDI kaufen zu können. Er zahlt bisher 339€ und etwa 0,75€ je liter Diesel, den er tankt. Nehmen wir mal an, er fährt 15000 km im Jahr. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 7,6Litern macht das eine Steuer von 855€. Zusammen also 1194€ von denen er keinen Cent in der Einkommensteuererklärung ansetzen, da sein Weg zur Arbeit leider nur 19km beträgt. Wenn jetzt die Spritsteuer kommt dann spart er zwar auf den ersten Blick 128€ aber da waren doch noch die 15% von Unternehmer A...

Also ich weiß nicht, ob das so eine gerechte Idee nach dem Motto "wer viel fährt, der viel zahlt!" ist.


Hier sind doch alle gleich....