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Hallo
ich hätte mal eine Frage (rechtliche Frage?) zur polizeilichen Situation in Frankreich.
Die Franzosen haben ja nun auch vor einiger Zeit die Blitzanlagen entdeckt. Zudem messen sie auch gerne mit Radarpistolen. Gestern hab ich das live miterlebt, auf freier Strecke unter einer Brücke stand einer mit der Pistole und hat gemessen, oder was auch immer. An der nächsten Zahlstelle standen die Kollegen und haben die gemessenen oder sonstwie aufgefallenen Autos rausgezogen.
Soweit ich weiß, misst eine Radarpistole, zeigt den Wert an und muß für die nächste Messung wieder zurückgestellt werden. Wie beweist mir jetzt der Polizist, daß ich zu schnell war? Oder zählt sein Wort mehr als meines? Oder dürfen die schätzen wie bei den Ösis?
Witzigerweise standen da viele Deutsche und ein paar Franzosen mit schnellen Autos. Schwarze Porsche werden gerne genommen.
Wer weiß da konkret Bescheid?

Hallo Triton
Leider weiss ich nicht konkret Bescheid
Aber bei der Franzoesichen Polizei wird nicht lange diskutiert besser ist wenn du dich an die Regeln haelst
Wenn die dir sagen dass du zu schnell warst tust du gut daran zu bezahlen,die vertragen naemlich keine Kritik
Leider ist es auch so dass gerne Autos mit Auslaendischen Kennzeichen gestoppt werden

Den Kern dieser Aussage muß man leider bestätigen. Es gibt eine französische Eigenart: viele Jahre lang läßt man Dinge - die eigentlich eine dringende Änderung verlangten -schleifen. Ausländer sehen dies naiverweise als liebenswerte Charakteristik der französischen Nonchalance. (Sie sind ja auch im Urlaub!)

Dann aber - nachdem jeder bislang ungekannten Problematik mit einem neuen Gesetz (welches selten Anwendung findet
und deshalb bald durch ein weiteres ergänzt werden muß)
staatssichernd ins Auge geblickt wird - geht ein Ruck durch's Gefüge und der Hammer fällt unbarmherzig! Begünstigt wird die neue Radikalität durch den unbedingten Glauben an die disziplinierende Wirkung technischer Erungenschaften. Deshalb auch die geradezu epidemische Ausbreitung hunderter Radarkästen überall im Land. Das ist das Ende aller "Ermessensspielräume" (in deren Anwendung der Gendarm früher Gelegenheit hatte, dem Sünder als Mitbürger gegenüber zu stehen) - nun entscheidet der Automat! Zwei/drei Km/h über dem Limit: 45.-€; einen Punkt vom Lappen-Konto abgezogen.
Seit der Grundsatz: "Angst vor dem Gendarm" (so heißt es wirklich), wesentliche Basis der Verkehrspolitik geworden ist; die Ordnungshüter ihre Effektivität dem Minister gegenüber durch die Zahl der Verwarnungen nachweisen sollen, sind wir hier alle demnächst Täter und laufen gesenkten Hauptes durch den Alltag. Bis irgendwann.....:-(

Die Hoffnung auf den Erfolg einer Diskussion dürfte also
ähnlich sinnlos sein, wie die Erwartung eines Hauptgewinns im Loto!

(Nur nebenbei: Traditionell enden hier Berufungsverfahren vor Gericht fast ausschließlich mit einer höheren Strafe, als im ersten Verfahren.)

Tja, ist es denn jetzt wirklich so, daß die gestrengen Herren in Uniform etwas behaupten und ich muß zahlen, ob die Behauptung stimmt oder nicht???
Müssen die mir meine Straftat tatsächlich nicht beweisen????

Nein ich war nicht zu schnell, aber das gibt einem ja zu denken...

Was ist wenn ich mich weigere zu zahlen? Ich bleibe einfach im Auto sitzen und tue garnichts mehr. Sitzstreik. Von mir aus mehrere Stunden. Bis die Feierabend haben.

Genau das sollte der Sinn meines Hinweises sein! <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />



Verabschiede Dich von dem Gedanken, ein "Sitzstreik" könne Deinem Anliegen dienen. Du hast, im Gegenteil, nur sehr viele Möglichkeiten, Deine Situation zu verschlechtern. Mit der Beweispflicht ist es so, wie bei Radio Jerewan (Im Prinzip ja, aber...). Der Unterschied zwischen Theorie und gelebtem Leben ist da besonders schmerzlich!
(Wenn Du übrigens sehr viel zu schnell warst, sagen wir mal 60km/h über Limit, dann kannst Du, wenn Du darauf bestehst, sicher irgendwo Platz nehmen - höchstwahrscheinlich aber nicht in Deinem Auto, da man Dich einem der öffentlichen Verkehrsmittel anvertrauen wird.)
Zahle also gelassenen Gemütes und versuche den unchristlichen Ort mit einem noblen Gesichtsausdruck hinter Dich zu bringen.

wenn du nicht zahlst,wird das fahrzeug eingezogen.
so einfach ist das.

gruss siggi109 <img src="/forum_php/images/graemlins/engel02.gif" alt="" />

Verglichen mit der Willkür und Verachtung, die ich von Schweizer Ordnungshütern erlebt habe
ist der französische Gendarm immer noch ein Stammtischgeselle.
Ich wurde seither stets mit freundlichem Hinweis auf das Verbot oder die Einschränkung
OHNE das Gefühl abgezockt zu werden behandelt.
Deswegen mache ich auch am liebsten in Frankreich Urlaub. <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" />

Also wenn das alles stimmt, sind das Raubrittermethoden aus dem finstersten Mittelalter. Und ich verstehe eins nicht, der Franzose an sich streikt und demonstriert doch sonst für und gegen alles was ihm nicht paßt. Und sowas nimmt man gelassen hin????

Mal weiter gedacht: wenn jetzt also die Beweislast bei mir liegt, ich habe noch ein altes GPS Gerät, das mir die Durchschnittsgeschwindigkeit und den höchsten km/h Wert angibt. Würde sowas helfen?

Es war doch recht deutlich.
Willst du es nicht verstehen? <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Glaube nicht daß das GPS an Ort und Stelle irgendein Faktor sein könnte.
Erstens stellt sich der Beamte da gern dumm und außerdem wird gleich
das Argument der Manipulierbarkeit eines solchen Gerätes folgen.

Wieso wundert Dich das alles eigentlich? Die Methoden müsstest Du doch vom Usus
unserer Rennleitung kennen. Wenn die einen Ausländer rausholen gehen die mit dem
auch alles andere als behutsam vor. Die gleichen Fritzen labern dann untereinander
zwei Stunden später was von Menschenrechten und Ordnung. <img src="/forum_php/images/graemlins/kotz.gif" alt="" />