Es ist eine durchaus spannende Frage, ob mich so eine fliegende Ratte belästigt, oder ob mich meine Gedanken belästigen, das Tier solle was besseres zu tun haben. Ich habe früher auch mal geglaubt, der Unterschied sei nur philosophisch. Oder wie es ein thailändischer Lehrer gegenüber nörgelnden Meditationsschülern ausdrückte: Es ist nicht der Lärm, der euch stört – ihr stört den Lärm.

Selbst für Naturgesetze gehaltene Vorlieben kann man mit dem Landy verlernen: Früher habe ich z. B. geglaubt, wochenlang mutterseelenallein durch Schottland zu gurken, sei abseits gewisser sozialer und landschaftlicher Höhepunkte möglicherweise ein bisschen "langweilig". Nur zögerlich habe ich meine Vorstellungen über Bord geworfen, wie denn ein "guter" Abenteuerurlaub auszusehen habe. Mit schwindendem Ehrgeiz wuchsen Wachsamkeit und Neugierde... Irgendwann hatte ich begriffen, was ich als Kleinkind schon wusste: dass alle Orte auf der Welt exakt gleich spannend sind. Ich habe inzwischen fast völlig die Fähigkeit verloren, mich zu langweilen. Ähnliches gilt fürs Ärgern. Wirklich! Und vieles mehr.

Soll Andy das Taubenvieh halt abknallen, aber bitte nicht vor meinem Fenster ausheulen, wenn er dann als Taube wiedergeboren wird. <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />