Bisher habe ich praktisch nur über den Aufbau des Hoch- und Aufstelldaches gesprochen, nun erwähne ich mal den Innenausbau.
Hier hat Billa Bögel (Carmaeleon) die undankbare Aufgabe, eine praktisch unmögliche Kombination von mehreren Anforderungen unter einen Hut zu bringen - die Quadratur des Kreises:
1. Der Innenausbau soll so wohnlich und luxuriös wirken wie der einer Yacht.
2. Er muss so leicht wie möglich sein, damit wir mit dem Gewicht nach Möglichkeit nciht über die anvisierten 3,5 Tonnen hinaussschießen.
3. Er soll solide sein, pistenfest natürlich.
4. Er soll "Nordkapp-im-Winter-tauglich" sein.
5. Und - das Allerschlimmste - er darf nix kosten, unsere Kasse ist nicht fett bestückt.

Uns ist schon klar, dass das Ergebnis nur ein Kompromiss sein kann. Aber wir können nun mal mit der klassisch-soliden Flightcase-Bauweise wenig anfangen, diese Möbel wirken immer wie Kisten, egal, wie aufwändig sie konstruiert sind.
Zum Fußboden: Alu-Riffel kam nicht in Frage, wir dachten an eine Siebdruckplatte mit Linoleum, oder besser: einem Schaumpolster-Belag, wie man sie für Küchen und dergleichen verwendet. Der wäre weich, und könnte einfach mal ausgewechselt werden. Nach einigem Überlegen kamen wir - oh, Dekadenz! - auf Holz. Am besten gefielen uns die Teakholz-Platte, die schon die im Yachtbau typischen, hellen Fugen beinhalten. Aber da wäre uns der Preis aus dem Ruder gelaufen, die Plattengrößen hätten auch viel Verschnitt mit sich gebracht.
Wir einigten uns auf afrikanisches Okoume-Holz, das, mehrfach lackiert, einen wunderschönen Farbton und eine sehr schöne Maserung aufweist.
Hier eine noch unlackierte Platte
Okoume hat noch einen Vorteil: Es ist recht leicht. Wie ich uns kenne, werden wir aber doch - zumindest im Eingangsbereich - einen Teppich drauflegen. Nur sonntags, wenn der Herr Pfarrer zum Mittagessen kommt, werden die Schonbezüge und -teppiche weggeräumt ...
Die Möbel werden - ebenfalls gewichtssparend - aus Okoume-Bootsbausperrholz gefertigt. Damit es im Wagen möglichst hell bleibt, werden Fronten und Seiten mit hellbeigem Resopal beschichtet, die waagrechten Flächen aber in einem nicht zu dunklen Blau, das ist weniger schmutzempfindlich.
Der Aufpreis für das Bootsbausperrholz ist gering, das Gewicht aber niedriger als bei den sonst verwendeten Multiplex-Platten.
Der Wärmedämmung wegen werden die sonst freien Blechflächen mit Extrem-Isolator bedeckt, darauf kommt eine dünne Verschalung aus Birken-Sperrholz. Eigentlich wird der Isolator auf die Holzplatten geklebt, und diese werden abschnittsweise montiert. So kann man - falls notwendig - ganz Abschnitte abnehmen und gegebenenfalls austauschen. Die Holzoberflächen werden wir mit einer ganz hellen Lasur behandeln, sodass man die Maserung gerade noch erahnen kann.
Tja, so stellen wir uns das zumindest vor. Die Holzplatten sind schon alle zugeschnitten und laminiert, die Halterungen im Fahrzeuginnern schon weitgehend fertig. Mal sehen, wie es weiter geht, ich werde berichten ...
Liebe Grüße,
Marcus