Moin,

wenn im ziehenden Fahrzeug ein normales zweiwelliges Schaltgetriebe verbaut ist, würde ich immer vorwärts ziehen.
Der Rückwärtsgang bei diesen Schaltgetrieben wird über eine kleine Nebenwelle realisiert. Diese Nebenwelle ist i.a. nur mit sehr kleinen Lagern im Getriebegehäuse gelagert und liegt meistens noch irgendwo in irgendwelchen "Ausbuchtungen" des Gehäuses.
Die Nebenwelle verkraftet keine so hohen Drehmomente wie der erste Gang, welcher ja über Getriebehauptwelle und Vorgelegewelle läuft.
Gerade das Anziehen schwerer Lasten beansprucht den Antriebsstrang massiv und ein im Schlamm steckendes Fahrzeug dürfte eine sehr schwere Last sein.
Der Hinweis, schwere Lasten besser im Vorwärtsgang zu ziehen, dürfte also gerechtfertigt sein.
Bei anderen Getriebekonstruktionen sieht das natürlich anders aus, wie z.B. Unimog mit Wendegetriebe oder automatische Getriebe.
Der Unimog zum Ziehen schwerer Lasten (Flugzeugschlepper) verwendet allerdings ein hydraulisches Wandlergetriebe, die Kontrukteure wissen schon, warum.

Bezüglich der Achsantriebe hätte ich weniger Bedenken, da düften vorher viele andere Sollbruchstellen nachgeben, bevor am Kegel-/Tellerrad irgendwas passiert.
Um die Differentialkörbe im VTG bei permanent-4x4 hätte ich z.B. wesentlich mehr Angst, Zuschalt-Allrad mit starrem Durchtrieb hat eben nicht nur Nachteile.

Gruß
Jens



“Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten,
vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott.
Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,
dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.”
(Carl Theodor Körner, 1791 – 1813, deutscher Dichter und Dramatiker)