Hallo Andreas,

leider hast Du nicht geschrieben, warum die Nockenwelle "aufgearbeitet" werden soll.

Eine Möglichkeit wäre Verschleiß am Nocken. Dann ist die Welle noch lange nicht Schrott. Der Instandsetzer wählt zunächst einen Meisternocken aus. Das ist eine Stahlscheibe, die genau die Form des originalen Nockens hat. Dann geht`s mit der Nockenwelle auf die Schleifmaschine. Das geht dann wie beim herstellen eines Zweitschlüssels. Auf der einen Seite nimmt die Maschine die Form des Meistenockens ab und auf der anderen Seite wird die Nockenwelle geschliffen. Wer nun denkt, dass durch das Abschleifen der Hub kleiner wird, der täuscht sich, da das Material rund um den gesamten Nocken abgetragen wurde. Der Grundkreis des Nocken wird zwar kleiner, aber der Höhenunterschied zwischen Grundkreis und oberem Totpunkt (Ventilhub) bleibt somit identisch. Die zweifellos verringerte Gesamthöhe muss später beim Einstellen des Ventilspiels ausgeglichen werden.

Wenn es um Leistungssteigerung geht, kann man mit dem gleichen Verfahren Nocken einschleifen, die die Ventile früher (und schneller) öffnen und später schließen lassen. Auch mehr Hub ist so machbar. Und sehr begrenzt kann man auch etwas an den Steuerzeiten der Nockenwelle machen. Aus einer Seriennockenwelle läßt sich aber nur sehr begrenzt Leistung herausholen. Wenn`s mehr sein soll, dann braucht`s neue (andere) Nockenwellen.

Definitv ist das Ganze eine Arbeit für einen Spezialisten, der weiß was er tut (und nicht nur sagt, daß er was weiß). Die Fa. Gänssle ist eine Adresse mit gutem Ruf. Machen lassen habe ich dort aber noch nichts. Daß das Ganze nicht unerheblich Geld kostet ist wohl logisch.

Wenn der Hintergrund deiner Frage Verschleiß ist, dann hat oelmotor recht. Bei der guten Teile-Versorgungslage beim G macht Instand setzen wirtschaftlich keinen Sinn.

Grüße
Christoph