Am Sonntag war der Iveco 4x4 Wanderzirkus auch bei uns in Salzburg zu Gast, also in einem Schotterwerk etwa 20 Kilometer südlich der Stadt. Obwohl ich mit meinem Bremach ja glücklich (und pleite) bin, wollte ich mir unbedingt anschauen, was die Konkurrenz so bietet (und mir natürlich meine eigene Entscheidung schönreden).

Unter dem Vorwand, ein Basisfahrzeug für ein Expeditionsmobil zu suchen, probierte ich Daily und Cargo 4x4, den Massif nahm ich nur als Gag noch mit, einfach um zu sehen, wie sich der "bessere Defender" fährt.

Ich fange mal mit dem Massif an:

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Zur Auswahl standen zwei Massifs, einer mit dem 140 PS (ca.)-Motor, der andere mit 176 PS. In dem eher anspruchslosen "Gelände" (Steilhang rauf, kurze Steilabfahrt runter, kurze Verschränkungspassage, Ministeilhang rauf) ließ sich in Sachen Abzug kein Unterschied ausmachen, dazu braucht man eher die Autobahn. Beide ließen sich gemütlich im kleinen 3. den Steilhang raufrollen, vielleicht kam mir der 140 PS-Bolide doch einen Hauch rauer vor als der stärkere Wagen.

Keiner der beiden Wagen hatte eine Sperre (die Mitte ist ja praktischerweise ohnehin immer gesperrt), aber laut Aussage der Instruktoren von Iveco soll das Österreich-Modell die hintere Sperre serienmäßig haben. Genauso angeblich soll es auch eine echte PKW-Version geben. Laut Erich ist der F1C-Motor aber nur nach LKW-Norm homologiert, also wird das wohl nix mit dem PKW. Inklusive NoVa würde der in Österreich ohnehin zu teuer.

Sitzen und Fühlen:

Das Armaturenbrett wirkt sehr wertig und durchaus ergonomisch:

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Vom Rest schweigen wir lieber, der ist nämlich so handgeschnitzt, dass mein Bremach dagegen geradezu Benz-mäßig daherkommt. Allerdings handelte es sich bei den beiden Massifs angeblich um Vorserienmodell für die Presse, man wird also abwarten müssen, wie es dann endgültig ausschaut.

Mittig thront ein Bildschirm für Navi und DVD, das braucht man im Massif (während man auf den Abschleppdienst wartet?). Nett finde ich eine 180 Watt-Steckdose neben dem Zigarettenanzünder.

Die Rückspiegel sind eindeutig zu klein geraten, trotz Anti-Toter-Winkel-Funktion.

Die Sitzposition ist absolut nicht Defender-artig, auf seine Massif-Art aber auch nicht viel besser: Die Sitzschienen sind immer noch sehr kurz geraten. Für mich als langjährigen 4x4-Fahrer weniger ein Problem, mein 190cm-Schwiegervater jammerte sehr - keine Sorge, er kriegt die Therapie bewilligt. Wirklich mickrig ist die Fußfreiheit auf dem Rücksitz, da hat mein Terrano II mindestens doppelt so viel Platz. Da auch der Kofferraum jetzt nicht so riesig ist, muss ein Großteil der eindrucksvollen Massif-Abmessungen wohl auf die Motorhaube draufgehen.

Entscheidender Nachteil ist aber das riesige Steuerrad, das sich vor dem Fahrer auftürmt wie das Riesenrad im Prater. Zusammen mit den kurzen Sitzschienen gatscht sich ein Wamperter wie ich nur mit Mühe in den Sitz (für unsere Freunde, deren Fremdsprachenkenntnisse Österreichisch nicht einschließt: Der um die Leibesmitte globaler gestaltete Fahrer muss schon ordentlich drücken, um ein- und aussteigen zu können.).

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Ich - erfolgreich einigatscht

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Was mir bei der Probefahrt am positivsten auffiel, war das komfortable Ansprechen der Blatt- bzw. Parabelfedern. Der Massif fuhr wie eine Sänfte über die Unebenheiten, da keimte kein Gedanken an Starrachen und Blattfedern auf. Mein Terrano ist da samt OME deutlich bockiger.

Soviel zum Massif.

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Last edited by Ar Gwenn; 22/04/2008 22:26.

Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!