Hallo ziro,

Deine Frage ist vollauf legitim, dass sie aber von Dir stammt, überrascht mich doch sehr, da Du doch selbst die Antwort genau weißt; zumindest in meinem Fall, beim Kastenwagen:

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Kannst Du mir verraten, wie man einen Fensterrahmen quer über Sicken und Blechstöße dauernd dicht montiert? Beim Kastenwagen ist man in Sachen Fensterfläche daher an die vom Blech vorgegebenen Fensterausschnitte gebunden.

Bei Dir ist es doch auch nicht anders, weil es einfach nicht anders geht:

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(c) by ziro

Und außerdem: in welche Richtung soll die Fensterfläche größer werden - selbst wenn wir mal das Problem der Sicken außer Acht lassen? Nach oben geht nciht, da ist schon das Dach. Nach unten würde man beim Kastenwagen auch nur die Hintern der auf der Sitzbank Sitzenden präsentieren. Seitlich wäre eine Idee, sofern es nicht mit den Stauschränken innen kollidiert.

Die Yachtfenster, vulgo Schießscharten weiter oben sind ebenfalls durch die Dimension des Hochdachrahmens und der Platzierung der Schienen für die Liegebretter vorgegeben.

Also auch wenn zuweilen äußerlich die Fenster zu klein erscheinen mögen, mag es dennoch konstruktive Details geben, die gar keine andere Alternative zulassen; gerade bei Kastenwagen-Aufbauten.

Bei einem GFK-Koffer, der eine homogene Struktur aufweist, ist das natürlich einfacher, da ich hier in der Regel nicht an Holme, Karosserieversteifungen, Sicken etc. gebunden bin. Trotzdem kann man oft nicht anders, als kleine Fenster zu nehmen, die Gründe dafür sind:

1.) Verfügbarkeit: Ganz pragmatisch, es gibt einfach keine geeigneten Fenster. Die Scheibchen von Seitz, die praktisch den Markt dominieren, gibt es in großen Größen nicht. Die Alternative: Sauteure Spezialanfertigungen (ich las da was von über 1000 Euro für ein kleines Fenster), die darüber hinaus auch sehr schwer sind.

2.) Stabilität: Dito. Die Standardfenster sind stabilitätsmäßig eine Frechheit, das weißt Du ja aus eigener Erfahrung. Das wackelige Zeug, das Seitz da für teures Geld verkauft, ist eine Frechheit. Und je größer die Fenster, umso wackeliger wird das Gelumpe. Aber wir haben offenbar keine Alternative; außer wie oben: Spezialanfertigung.

3.) Isolierung: Trotz Doppelverglasung kann ein Fenster niemals so gut isolieren wie eine solide Wand - das ist normalerweise auch beim Hausbau so. Auch hier gilt wieder: die Standardangebote sind diesbezüglich Müll, und je größer, umso mülliger. Oder aber: Spezialanfertigung mit Drei- oder Vierfachverglasung, aber leg das mal auf die Waage (vom Preis rede ich gar nicht). Die von mir verwendeten Yachtfenster sind - wie dort üblich - außerdem nur einfach verglast.

4.) Sicherheit: Große Fenster einbruchssicher zu kriegen, ist teuer. Kleinere Fenster sind schon deshalb einbruchssicher, weil man nicht reinklettern kann. Eine Alternative wäre, einen Koffer mit Hubdach nach Schuhschachtelprinzip zu bauen, bei dem die Fenster vom abgesenkten Dach komplett verdeckt werden. Gibt es ja zuweilen, und das finde ich auch toll.

Insgesamt denke ich doch, dass ich in Sachen Tageslicht bei Gwenn schon ziemlich freizügig war: Neben den Standardfenstern in der Seiten- und den Hecktüren haben wir die beiden Seitzfenster hinten über der Sitzgruppe, ein kleineres Fenster hinter dem Fahrersitz, drei Yachtfenster und ein großes Dachfenster, durch das sogar ich rausklettern kann. Über zuwenig Helligkeit im Wagen kann ich mich wirklich nicht beklagen.

Liebe Grüße,
Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!