Hallo Wolfgang,
hier ein paar Gedanken zu eurem Koffer: Wir beziehen uns hauptsächlich auf den Beitrag vom 17.07.2008
B e t t: Wir haben uns für ein Permanentbett 1,90 x 1,40 m entschieden und das ganze Ding mit Federbeschlägen klappbar gemacht. Darunter hast du Stauraum für eine Menge Zeug incl. der Wassertanks und der Filteranlage. Musste jemand nachts mal raus, so schloss sich meist der andere an. Wir haben dies nie als Störung empfunden. Du hast ohnehin genügend Schlaf, da die Sonne oft recht früh untergeht und wenns Lagerfeuer ausgeht, kriecht man normalerweise ins Bett z. Lesen. Eine sehr gute Matratze und einstellbare Roste ergeben einen gesunden Schlaf.
B a t t e r i e: Wir haben mit der 110 Ah Batterie nie Probleme gehabt. Falls mal zu wenig Sonne scheint, lass einfach ausnahmsweise den Motor ne Weile laufen. (War innerhalb unseres Reisejahres 3 x der Fall. Unser Solarpanel hat 90 Wp. Beim LKW-Schrotthändler habe ich mir einen Außenbatteriebehälter geholt, ihn für unsere Batterie modifiziert und gegenüber der Startbatterie angebracht.
W a s s e r: Wir haben 2 Tanks, 70 und 100 l. Sie sind unter dem Permanentbett untergebracht und wir haben immer darauf geachtet, dass wir im kleinen Tank „schlechteres“ Wasser, im großen „gutes“ tanken konnten. Mit handelsüblichen Ventilen können wir den jeweiligen Tank anbinden und über ein T-Stück Wasser ablassen. Obwohl praktisch immer Dunkelheit herrscht, haben sich kleine Algen gebildet, weswegen wir in Zukunft etwas Micropur reingeben.
Die Filterung geschieht über einen Adtivkohlevorfilter und einen Seagullfilter nach den Tanks. Inclusive Dusche reicht jeweils die kleine Ausgabe. Du findest das System bei Tourfactory.
Die Whisperking Pumpe läuft wunderbar leise mit dem Flüsterregler. Mit dem kannst du auch den Druck ganz gut einstellen – und er schont die Pumpe, da nur der erforderliche Druck aufgebaut wird.
Im Nassraum haben wir eine kleine Mischbatterie von OBI verwendet (war die kleinste, die wir gefunden haben) und das Klo ist fest eingebaut. Man kann, wenn man möchte im Sitzen duschen. Unbedingt auf Abluft achten. SOG ist zwar schweineteuer, bringts aber. Es entstehen im Fahrzeug – v.a. auch dann, wenn man mit dem Leeren schlampert, keinerlei Gerüche.
A b w a s s e r t a n k: Keiner. Wir hatten lediglich einen kleinen Eimer dabei, in den man das bisschen Wasser reinlaufen lässt.
K ü h l b o x: Haben wir in der Küchenzeile mit Schwerlastauszügen untergebracht. Verschluss durch Schub-Riegel mit Federn (Winkler – LKWbedarf)
C a m p i n g m ö b e l: Am Kofferende ist ein schmaler Raum mit senkrechter Klappe, in dem Sonnenblende, Stühle und Tisch untergebracht sind. Auch für den kleinen Grill ist da Platz. Der Stauraum für die Bergegurte, Handschuhe und Schäkel befindet sich hinter dem Fahrersitz, da ist alles schnell geholt und in einer Plastiktüte schnell wieder verstaut.
S i t z g r u p p e: Braucht ihr denn die überhaupt? Wir haben links und rechts 2 Stauräume untergebracht und auf die Klappe eine gutes Sitzpolster aufbringen lassen (10 €), selbst überzogen. Als Tisch benutzen wir einfach unseren Campingtisch, meistens ist man ja eh draußen!
I n v e r t e r: Wir haben einen 350er, Sinus. Das reicht für alle Ladegeräte, nicht für Föns usw. Hier wäre uns ein etwas größerer recht. (Die Dieselleitung taut man mit dem Brenner auf ;-))
H e i z u n g: brauchten wir nicht, bei Außentemp. von ca. 6°C reichte die Gasflamme beim Kaffeekochen locker. Ansonsten plädiere ich für die Kühlwasserkoppelung – funktioniert recht gut. Auf eine Heizung haben wir zunächst auch deswegen verzichtet, weil uns von Webasto gesagt wurde, die Heizung laufe zuverlässig nur bis etwa 1000 Höhenmeter!
G a s: In ganz Afrika kamen wir mit den handelsüblichen Messingadaptern aus. Wie es in anderen Kontinenten ist, wissen wir nicht. Eine graue 5 kg Flasche für die 2 Flammen im Küchenblock und eine große blaue GAZ – Flasche für außen (wir haben einen kleinen Campingkocher mitgenommen, um draußen zu kochen.) Die große Flasche haben wir in einem Winkel (LKW Bedarf) hinter der Hinterachse untergebracht. Ist völlig OK. Beim Wechseln etwas abstauben und Schutzhülle vom Druckminderer runter, tauschen, fertig. Einen Unterflurtank würde ich nicht einsetzen da er brechen kann. Platz wäre schon genügend aber mit Gas sollte man nicht spassen.
Einige Traveller haben einen 2flammigen Spirituskocher für draußen bezutzt – geht außgezeichnet. Dieselkocher (mit Ceranfeld) – da gab es ganz böse Beiträge von Willi im Buschtaxiforum, er war völlig unzufrieden mit dem Ding, besonders in größeren Höhen.
M ö b e l: Wir haben 8 und 9 mm Birkensperrholz gewählt und an allen Stellen, wo es möglich war Material ausgesägt, um leichter zu werden. Ein Hartöl gibt eine wunderschöne seidenmatte Oberfläche, die ganz leicht wieder „repariert“ werden kann, indem man mit Abrazzo o.ä. drüber geht und nachölt.
G e w i c h t: Hier würde ich beim nächsten Bremach noch mehr geizen!!!. Alle Komponenten werden weniger in Mitleidenschaft gezogen. Natürlich ist das Gefährt ein Arbeitstier – aber denk an die immensen Belastungen bei schlechten Wegen. Geh auch mit dem Koffer nicht zu weit nach hinten. Wir haben zwar ne 5 t Federung, trotzdem sind die Kräfte wie schon oben gesagt enorm hoch, wenn du mal ne Kuhle oder nen Bump übersiehst. Je weiter das Hinterteil raushängt, desto länger der Hebel, desto....
Wir hoffen, dass du mit deinen Überlegungen rasch weiterkommst und
liebe Grüße
Bernd und Maria