Wir haben hier zahlreiche, sehr gescheite und nachvollziehbare Feststellungen darüber gelesen, dass eine direkt auf den Rahmen des Iveco angesetzte Kabine - zumindest auf Dauer - nicht funktionieren KANN. Andererseits sind die oben erwähnten Anbieter ja nicht gerade neu in dem Geschäft, und man wird ihnen schon nicht grenzenlose Naivität attestieren können. Irgendwie müssen sie also glauben, ihr Konzept wird schon funktionieren. Wobei wir auch nicht vergessen sollten, dass es sich bei allen drei gezeigten Autos um die ersten Prototypen handelt, die wahrscheinlich noch schnell für die Messen fertig gefrickelt wurden. Die tatsächlichen Verkaufsexemplare können sich davon - auch in Hinsicht der Kofferlagerung - noch davon unterscheiden.
Ansonsten sollten wir einfach abwarten, bis die ersten Erfahrungswerte mit diesen Systemen einlaufen. Das Problem ist, dass das halt noch etliche Jahre dauern wird. Bevor nicht die stolzen Besitzer dieser schönen Gefährte zumindest einmal durch die Mongolei gefahren sind, wird man wahrscheinlich noch nicht allzu viel sagen können.
Zur Qualität der Ausbauten: Ich habe in Brescia eine ältere Bimobil Husky-Kabine gesehen, die auf einen Bremach aufgesetzt war. Obwohl diese Kabine schon etliche Jährchen auf dem Buckel hatte und viel benützt worden war, wirkte sie beileibe nicht abgewohnt. Andererseits fällt der gigantische Preisunterschied zwischen Bimobil und den anderen beiden Anbiietern schon ins Auge. Irgendwo muss da deutlich eingespart worden sein, die Sandbleche im Bocklet-Angebot können es wohl nicht sein.
Da alle drei Mobile in der 5,5 Tonnen-Klasse sind, und damit alle Nachteile in Kauf nehmen müssen, welche für Autos über 3,5 Tonnen gelten, und auch angesichts des Preises, wäre eine "echte" LKW-Basis schon zu überlegen. Man muss ja nicht gleich mit den Monstern von Actionmobil vergleichen, aber wenn man meinen Liebling Eurocargo 4x4 mit einem kompakten Koffer kombiniert, liegt man sicher nicht weit über der Höhe des Bimobil-Daily von fast 3,4 Metern, und Länge und Breite lassen sich auch in ähnlichen Dimensionen halten. DEr Komfort im Eurocargo-Fahrerhaus, und vor allem der Fahrkomfort ist schon eine ganz andere Liga als der Daily, und ich spekuliere mal munter drauf los und sage, dass der Eurocargo mit 8 Tonnen auch überall dort hin kommt, wo der Daily mit 5,5 Tonnen fährt.
Was mir auffiel: Bei allen drei Anbietern ist der Dieselvorrat des Daily auffallend klein, bei Tartaruga gar nur 90 Liter. Wahrscheinlich wollen die alle sicher gehen, dass auch bei Steigungen keine Luft angesaugt wird ...
Marcus