Hallo,

Schönes Fahrzeug habt Ihr und ich muß sagen, ich hätte natürlich die Einrichtung etwas anders gestaltet (jeder hat eben seine eigenen Ansprüche), aber das Hochdach wäre auch für mich ein „muß“ gewesen. Stehhöhe auch bei geschlossenem Klappdach ist durch nichts zu ersetzten – es gibt eben immer wieder Situationen, wo man das Dach nicht öffnen kann/sollte/darf, aber nicht gerne im Auto herumkriecht. Auch die geringe Außenbreite ist ein Argument, breiter als 2 mtr. Ist auch für micht nichts...


Interessanter Bericht über Eure Reise!!! 2 Themen, die mich interessieren, in einem: Rumänien und Bremach...

Hier noch mein Senf dazu:

Müll in Rumänien:
Ja, das ist leider ein Problem, das immer schlimmer zu werden scheint. Die Spanier haben inzwischen einiges gelernt, in Italien sieht es leider immer nich so schlimm aus wie in Rumänien.
Und leider muß man wirkich sagen, daß es die Rumänen selbst sind. Die schönen wilden Picknickplätze, an denen die Rumänen gern am Wochenende grillen und campieren, sehen danach dann oft aus wie eine Müllkippe.
Meist sind es Leute aus den Städten, die ihren Unrat hinterlassen.
Einerseits mag das an der „südeuropäischen Mentalität“ (Rumänen zählen sich gerne zu den Südeuropäern) liegen, andererseits aber auch an der kommunistischen Vergangenheit und dem schlechten Vorbild der Offiziellen.
Klar, während des Kommunismus lag nichts rum, weil man alles brauchen konnte, man sich keine Verschwendung leisten konnte und es keine Wergwerfverpackungen gab. Danach aber wurde der Müll zum echten Problem, Müllkippen quellen über und die Leute werfen alles weg. Hier fehlt natürlich eine vernünftige Gesetzgebung (Verbot von Wegwerfflaschen oder zumindest Pfand darauf) und vorallem auch eine Sensibilisierung der Bevölkerung durch die Politik. Zudem ist der Staat ein schlechtes Vorbild mit den bereits erwähnten heruntergekommenen Staatsunternehmen ohne richtige Entsorgung.Auch daß die Häuserblocks, Gehwege und Grünflächen so übel aussehen, legt mit an der kommunistischen Vergangenheit: Man käme gar nicht auf die Idee, mal den Gehweg zu kehren, den Rasen vor dem Haus zu mähen, die defekte Glühlampe im Flur zu ersetzen oder die Hundescheiße zu entfernen. Gehört ja nicht mir, mach ich nicht. Keiner fühlt sich zuständig. Klar, unsereins kann es trotzdem nicht nachvollziehen, wie es Spaß machen kann, jeden Tag durchs dunkle Treppenhaus zu stolpern oder jedes Wochenende auf der vermüllten Wiese zu grillen. Eines ist jedoch schon der Fall: Der Rumäne an sich ist (wie auch andere „Südeuropäer“) eher weniger ein Ästhet und achtet eher weniger drauf, wie was aussieht. Gutes Design, schöne Landschaften und Häuser, eine ausgewogene Architektur etc., das ist im Allgemeinen nicht ihr Ding.
Ich weiß, daß dies nun sehr verallgemeinernd ist und natürlich auch nicht auf alle Rumänen zutrifft. Aber die Tendenz ist da. Ich kenne aber auch genügende Rumänen, die schockiert von der Vermüllung des Landes sind und sich auch bemühen, den Grünbereich vor ihren Häuserblock zu pflegen – leider scheinen die aber in der Unterzahl zu sein.
Interessant ist allerdings, daß in den Wandergebieten, in die keine neureichen rumänischen Großstädler mit ihren SUVs hinkommen, die Situation eine ganz andere ist. Oben in den Karpaten, z.B. Im Retezatgebirge, habe ich kaum Müll gesehen – obwohl es für Wanderer ja viel aufwändiger ist, den Müll wieder runterzutragen und mitzunehmen, als für die Wochenendgriller mit ihren Autos !!! Wie überall, gibt es eben ganz verschiedene Menschenschläge.
Weiteres Problem: Die Bären und wilden Köter. Die werfen gerne mal Müllcontainer um und verteilen den Müll in der Pampa.
Auf dem einen Bild sieht es so aus, als ob ein Bär oder Hund den zunächst evtl. „geordneten“ Müllberg durchsucht und verstreut hat...
(trotzdem liebe ich das Land und die Leute !!!)

Wetter / Straßen:
Schade, daß Ihr so schlechtes Wetter erwischt habt! Aber ein Gutes hat es ja: So war wenigstens Euer vierradgetriebenes Expeditionsmobil gerechtfertigt :-)
Bei trockenem Wetter wärt Ihr Euch vielleicht dann doch immer mal wieder ein wenig doof vorgekommen, wenn nach vielen km Staubweg plötzlich eine Dacia (sorry, aber es heißt eben „eine Dacia“) entgegenkommt...
Ich vermute mal, daß 95 % der rumänischen Straßen, die Ihr gefahren seid, bei normalem Wetter mit ganz normalen PKWs befahren werden (können) – zumindest wenn Rumänen am Steuer sind.
(das ganze sage ich natürlich augenzwinkernd...denn hier spricht auch ein gewisser Neid...)

Wasservorrat:
Das stimmt schon, je mehr „Luxus“ man im Auto hat, desto unkontrollierter verwendet man das Wasser. Sobald eine Dusche da ist, ist das Wasser im Nu weg.
Ich würde aber immer wieder ein Fahrzeug mit Dusche kaufen. Man muß sie ja nicht IMMER benutzen. Ich würde aber je nach Reiseziel und Reisegewohnheiten auch separate Tanks bzw. mehrere Kanister für „gutes“ Wasser mitnehmen, das erleichtert vieles. Teekochen, Zähneputzen u.ä. mit „gutem“ Wasser, Rest mit dem „unsicheren“ Wasser.

Wasserqualität:
Hatte in Rumänien nie ein Problem damit. Micropur oder Romin (o.ä.) haben wir aber meist reingetan. Z.T., vorallem im Donaudelta haben wir einen Kathadyn-Handfilter verwendet.
Vorallem in den Bergen jedoch sind die Quellen und Brunnen i.d.R. unbedenklich. Wasserknappheit hatte ich dadurch nie.

Fleecepulli:
Nimm anstatt Fleece lieber Merinowolle. Ist zwar sündhaft teuer, lohnt sich aber auf alle Fälle. Es ist echt erstaunlich, wie lange es dauert, bis man darin stinkt (und die Kleidungsstücke selbst stinken noch viel später!!) - es zahlt sich also quasi aus: Anstatt 3 Fleecepullis kaufst Du ein Merinoteil, finanziell kommt das aufs Gleiche raus und Du stinkst weniger.

Spiritus:
In vielen Ländern kauft man Spiritus ausschließlich in der Apotheke. So vermutlich auch in Rumänien (wenn ich mich nicht täusche). Eine Alternative ist „Tuika“ (gesprochen „Zuika“) oder Palinka – das ist zwar das rumänische Lieblings-Nationalgetränk, ist meist selbstgebrannt und hat daher oft so einen hohen Alkoholgehalt, daß er bestimmt gut brennt!! (Eine andere Verwendung dafür ist noch in der Scheibenwaschanage im Winter – das Zeug friert einfach nicht ein!!).
Notfalls soll man das Zeug übrigens auch trinken können (aber mit Vorsicht zu genießen!)

In diesem Sinne

Viele Grüße
Rolfi